Karte der Gemeinde Inca / © RKH-Verlag
Karte der Gemeinde Inca / © RKH-Verlag Grundmann GmbH

Inca, mit stadtnahen Autobahnanschlüssen und neuem Großhospital
gesegnetes Zentrum der westlichen Zentralregion, liegt auf ca. halbem Weg zwischen Palma und Alcúdia. Mit 31.000 Einwohnern ist Inca für Inselverhältnisse schon eine Großstadt, wiewohl keine sonderlich attraktive. 

Zwar ist ein Teil der Altstadt heute eine relativ attraktive Fußgängerzone und es existieren ein paar altehrwürdige Kirchengemäuer, aber so richtig Sehenswertes ist mit Ausnahme mehrerer Restaurants in alten Weinkellern kaum auszumachen. Speziell nicht abseits des Zentralbereichs. Auch der oft genannte Donnerstagsmarkt bietet außer Größe zu wenig. Interessant ist indessen das noch neue Schuhmuseum.

Markttag

Der Donnerstags-Markt, okkupiert den auch an anderen Tagen verkehrsfreien Bereich und mehr von der Plaça José Antoni bis zur Carrer Bisbe Llompart, die fast bis zum Bahnhof hinunter verläuft. Auf dem Markt werden zwar auch landwirtschaftliches Gerät, Obst und Gemüse angeboten, aber sonst im wesentlichen Billigartikel von T-Shirts bis zu elektronischer Importware, und das massenhaft. Mindestens zwei Drittel aller Stände zielen einzig und allein auf Touristen-Kundschaft. »Farbigkeit« kann man dem Markt in Anbetracht des internationalen Publikums und großen Anteils afrikanischer Händler daher kaum absprechen, nur hat das nichts mehr mit Mallorca zu tun.

Wenn es sich gut mit anderen Vorhaben kombinieren lässt, ist der Inca-Markt interessant genug für einen Zwischenstopp, nur dafür eigens einen Ausflug planen  sollte man nicht gerade.

Ledershops

Einst war Inca Hochburg der Lederindustrie. Davon ist nicht mehr viel geblieben. Aber es gibt noch einige größere Leder-Shops. Man findet dort alles, was irgendwie aus Leder hergestellt werden kann, vor allem Schuhe, Bekleidung, Koffer und Taschen. Im Gegensatz zu früher sind Lederwaren aber weder in Inca noch überhaupt auf Mallorca sonderlich preiswert. Auch Unterschiede zwischen dem Preisniveau in Inca und Läden in Palma oder sonstwo lassen sich kaum beobachten. Preisgünstig erscheinende Angebote sollte man sorgfältig auf ihre Qualität prüfen.

Naheliegender ist da für manchen vielleicht der Fabrikshop der Schuhmarke Camper im Polígono Industrial Can Matzari, Anfahrt auf der Südwest seite Incas über Ausfahrt #25 von der Ma-13. Am Kreisel bei der BP-Tankstelle ausgeschildert (Avinguda General Luque, dann rechts Carrer Sabaters); www.camper.com.

Durchaus spannend ist auch das erst vor wenigen Jahren eröffnete Museo del Calzado/Museu del Calçat in einem ehemaligen Kasernenkomplex an der Avinguda General Luque unweit der Eisenbahn- Unterführung (Anfahrt zunächst wie für Camper). Dort geht es um Lederverarbeitung, dessen Historie speziell in Inca und Fabrikationsmethoden für Schuhwerk. Geöffnet Mo-Fr 10-14 Uhr und 16-20 Uhr, Sa 10-13 Uhr, So geschlossen; & 871 911 643, www.museocalzado.com und www.incaturistica.es/descargas/fulleto_museu_esp.pdf. Eintritt frei.

Celler in Inca / © RKH-Verlag
Celler in Inca / © RKH-Verlag Grundmann GmbH

Celler

Das Highlight eines jeden Inca- Besuchs bilden die mit alten Fässern aus Eichenholz bestückten Cellers. Diese urigen Kellerlokale, die fast alle aus ehemaligen Weinkellern hervorgingen, sind ein Pfund, mit dem die Stadt wirklich wuchern kann. Die Cellers verbreiten echt mallorquinische Atmosphäre, und auf der Speisekarte dominieren deftige einheimische Gerichte.

Eisenbahn

Inca ist dank der Eisenbahnlinie von Palma nach Sa Pobla bzw. nach/von Manacor/Artá über Petra/Sineu und seiner Lage an der wichtigsten Verkehrsachse der Insel auch ohne Mietfahrzeug gut erreichbar. Bei der dichten Zugfrequenz haben es vor allem Touristen in Palma und Umgebung leicht, sich ohne große Vorplanung zu einem Besuch Incas per Bus und Zug zu entschließen. Der Bahnhof in Inca liegt in kurzer Fußgängerdistanz zum Marktbereich, den Kellerlokalen und einigen Leder-Supermärkten.

Santuari de Santa Magdalena

Von Inca ist es zum Santuari de Santa Magdalena auf einer weithin sichtbaren Anhöhe östlich der Straße bzw. Autobahn in Richtung Alcúdia nicht weit. Die kleine Ermita gehört zwar zu den weniger spektakulären Kirchen ihrer Art, und auch das Umfeld des Vorplatzes ist nicht sonderlich attraktiv, aber die Auffahrt (ausgeschildert, ca. 4 km von der Hauptstraße entfernt) lohnt sich wegen der tollen Rundumsicht generell und auch vom Restaurant aus, das dort an den Hang platziert wurde. Bedingt durch die zentrale Position im Inselinneren überblickt man von dort oben große Teile der Insel. Der Puig de Santa Magdalena (304 m) ist zudem ein beliebtes Absprunggebiet von Drachenfliegern. Kaum jemand weiß, dass sich im Berg riesige Munitionsdepots mit einem Volumen von 250.000 m3 verbergen, die noch aus der Franco-Zeit stammen, aber schon lange aufgegeben wurden. An Sonn- und Feiertagen sollte man Santa Magdalena wegen des starken lokalen Ausflugsverkehrs meiden.