Wenn Sie jemanden haben, der die Insel kennt, so beziehen Sie ihn schon bei der Informationsbeschaffung mit ein. Vielleicht besuchen Sie zuerst einmal einige Baustellen spanischer Promotoren, um zu sehen, welche Leistung Sie für welchen Preis erwarten können.
Auch die Kleinanzeigen in den Zeitungen und z.B. in den Anzeigenblättern Trueque und Venta y Cambio (erscheinen dienstags & freitags) sind interessant. Indessen sollte man dafür ein bisschen Spanisch verstehen.
Marktübersicht verschaffen
So gerüstet, sollten Sie zum Mallorca Magazin, dessen Anzeigenteil Spötter mit dem Untertitel versehen: »Wo Deutsche Deutsche über den Tisch ziehen«, und zur Mallorca Zeitung wie zum El Aviso greifen. Die Zahl der Immobilienangebote ist insbesondere im Mallorca Magazin enorm. 95% davon werden von Maklern geschaltet, auch wenn man das nicht in allen Fällen auf Anhieb erkennen kann.
Ob alle Anbieter seriös sind, ist ebenfalls schwer zu beurteilen. Manche verstecken sich hinter einer Handy-Telefonnummer. Das sind nicht selten diejenigen, welche weder über Büro noch Lizenz verfügen, sondern nur über ein Mobiltelefon als einzige Geschäftsausstattung. Kommt es zum Vertrag, kassieren sie ihre Kommission (am liebsten in bar!) und verschwinden. Sie bieten weder Service noch Gewährleistung für ihre Arbeit, wie bereits weiter oben bemerkt.
Beim Lesen von Anzeigen werden Sie feststellen, dass viele deutsche Anbieter entsprechend spanischer Gepflogenheit keine oder kaum Angaben zur Größe der Objekte machen. Es heißt da z.B. nur: »Wunderbare Wohnung.
Maklerverhalten
Zurück zur Maklerszene: Sie werden feststellen, dass sich die großen Maklerfirmen nicht zu verstecken brauchen. Bei ihnen wissen Sie, mit wem Sie es zu tun haben. Wenn Sie einen Makler mit der Suche nach einem geeigneten Objekt beauftragen, wählen Sie jemanden/eine Firma, der/die sich in Ihrer Wunschgegend und bei der von Ihnen angepeilten Immobilienart (Grundstück, Apartment, Villa) besonders gut auskennt. Mallorca ist zwar nicht groß, aber auch nicht so klein, dass jeder Vermittler in jedem Ort und auf jedem Gebiet gleich gut sein kann.
Da Immobilienmakler ihre Angebote nur in wenigen Fällen exklusiv vertreten, rangeln oft mehrere Personen/Firmen um ein und dasselbe Objekt. Nicht wenige sind Trittbrettfahrer, die sich wie erwähnt Objekte von Kollegen »besorgen« und dann als »ihre eigenen« anbieten. Unseriöser Arbeitsweise ist damit Tür und Tor geöffnet. Solche »Makler« müssen vor einer Besichtigung noch »ganz dringend« telefonieren, weil sie die Schlüssel für das Haus/Apartment leider »vergessen« haben. Der Kollege, der dann die Schlüssel bringt, ist der eigentliche, vom Verkäufer beauftragte Vermittler.
Unseriös, aber vom Käufer kaum zu durchschauen, ist auch folgende Arbeitsweise: Der Verkäufer fordert z.B. als Kaufpreis 600.000 inkl. einer Kommission für den Vermittler von 5% (= 30.000!). Der Makler sagt darauf: »Ihr Haus verkaufe ich vielleicht sogar für 700.000, was über 700.000 erzielt wird, teilen wir uns«. Wird das Haus dann für 750.000 verkauft, hat der Vermittler weitere 25.000 verdient.
Seriöse Intermediarios beraten Sie fair und helfen Ihnen, ein Objekt zum günstigsten Preis zu bekommen, indem sie ggf. signalisieren, dass im Kaufpreis noch »Luft« ist.
API- oder GIPES-Registrierung
Eine Unterscheidung zwischen seriös und unseriös ist natürlich nicht leicht, aber in Grenzen möglich. Wenn Sie beim Gespräch mit einem Makler kein gutes Gefühl haben, fragen Sie ihn doch beiläufig einmal nach seiner Registrierungsnummer (die Registrierung bei API oder GIPES, den beiden spanischen Maklerkammern, weist den lizensierten Makler aus und entspricht als Markenzeichen dem deutschen VDM oder RDM). Der Seriöse wird sie Ihnen ohne Probleme nennen, während der Unseriöse versuchen wird auszuweichen.
Besichtigungen
Besichtigungen werden von Vermittlern am liebsten so gelegt, dass die Lichtverhältnisse für das jeweilige Objekt möglichst günstig sind. Achten Sie daher auf die Himmelsrichtungen, um zu erkennen, ob und wann Wohnzimmer und/oder Garten im Schatten liegen. Unternehmen Sie unbedingt möglichst viele Besichtigungen, damit Sie Erfahrung sammeln. Am besten ist, Sie nehmen einen Freund oder spanischen Bekannten mit, der »Ahnung« von Immobilien hat.
Komplettpreise von Bauträgern
Bauträger machen meist nur komplette Preisangaben; d.h., Haus und Grundstück werden zusammen angeboten. Sie können aber leicht nachrechnen, ob ein Preis in etwa angemessen ist, wenn Sie sich über die ungefähren Quadratmeterpreise einer Gegend informiert haben. Wenn Sie z.B. einen Grundstückspreis von 200/m2 zugrunde legen und Baukosten von z.B. 1100/m2 Wohnfläche ansetzen, so ergibt sich folgende Rechnung:
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