Mallorca Lebenshaltungskosten

Einkaufen und Lebenshaltungskosten

Ladenschluss und Service

Wer nach Mallorca kommt, wird über die Servicebereitschaft im Einzelhandel staunen. Zwar haben sich mittlerweile die erweiterten Ladenschlusszeiten europaweit angeglichen, doch fällt in Spanien die Selbstverständlichkeit auf, mit der diese eingehalten werden.

Dabei sind die Netto-Monatsgehälter der Branche (ca. €1.200 bei Vollzeitarbeit) so niedrig, dass deutschen Kollegen die Augen tränen würden. Und das bei langen Arbeitszeiten, Sonn- und Feiertagsschichten, die in Deutschland nach wie vor – nicht ganz unberechtigt – als unzumutbar gelten.

Konsumgüterpreise

Die Lebenshaltungskosten auf Mallorca sind in den letzten 25 Jahren mächtig in die Höhe geschossen, liegen zum Teil aber immer noch niedriger als in Deutschland. Letzteres gilt aber nur für Zonen fernab des Tourismus. Dass mit dem rasanten Preisanstieg zunächst einmal Schluss ist, kann als eine der wenigen positiven Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise gesehen werden, durch welche die Inflationsblase auf Mallorca – vor allem im Bereich der Immobilien – zum Platzen gebracht wurde.

In den großen spanischen Hypermercats rund um Palma an den Autobahnen (Continente, Mercadona, Eroski Center, Alcampo u.a.)und an der Peripherie mallorquinischer städtchen im Landesinneren kann man teilweise etwas günstiger als in Deutschland einkaufen. Das betrifft bei weitem nicht alle Lebensmittel und Getränke, aber doch viele Artikel des täglichen Bedarfs und langlebige Konsumgüter wie Fahrräder, Kühlschränke, Waschautomaten und Kleidung.

Im Sommer 2011 lag die aufs Jahr bezogene Inflationsrate im spanischen Schnitt bei offiziellen 3,9%, also klar über dem deutschen Niveau. Auch in den Jahren vor der Krise war die Teuerung auf Mallorca bereits signifikant stärker als in Deutschland ausgefallen bei gleichzeitig niedrigeren Löhnen und Gehältern.

Preise in der Gastronomie

Speziell seit der Einführung des Euro und eines damals erfolgten drastischen Preisschubs ist die Gastronomie auf Mallorca ziemlich teuer geworden. Das Spektrum der Preise ist zwar groß, aber es liegt alles in allem auf deutschem Großstadtniveau. Trotz dadurch bedingter Umsatzverluste sind Preisreduktionen bestenfalls vereinzelt zu beobachten. Angesichts großer Konkurrenz in vielen Regionen lassen sich aber meistens Lokale mit einem überdurchschnittlichen Preis-/Leistungsverhältnis herausfiltern.

Fazit

Insgesamt gesehen lässt sich Ende 2011 festhalten, dass die Preise unter Berücksichtigung aller relevanten Bereiche auf Mallorca höher liegen als in Deutschland.

Im Bereich des Massentourismus wird dieser belastende Faktor teilweise durch all-inclusive-Angebote kompensiert. Offenbar kann all-inclusive erheblich günstiger kalkuliert werden als eine individuelle Kombination von Unterkunft und Verpflegung.

Supermarkt Apotheke

Wenn es nach deutschen Kriterien ginge, müssten alle Apotheken auf Mallorca geschlossen werden. In ihnen kann man vieles kaufen, was es anderswo nur auf Rezept gibt. Deutsche, auf Mallorca praktizierende Ärzte, bezeichnen die freie Herausgabe von bei uns – aus gutem Grund – verschreibungspflichtigen Medikamenten als äußerst problematisch, weil hochwirksame Arzneimittel in der Hand von Laien zu Zeitbomben werden können. Das gilt insbesondere für frei verkäufliche Antibiotika, manche Schmerzmittel, Hormonpräparate und cortisonhaltige Salben.

Da aber die Preise dafür zum Teil nur halb so hoch sind wie in Deutschland, kann man es Urlaubern kaum verdenken, dass sie sich mit ihnen bekannten Medikamenten versorgen. Anti-Baby-Pillen z.B. kosten in Spanien fast 50% weniger, aber auch bei uns frei erhältliche Mittel, wie das deutsche Aspirin oder Paracetamol bekommt man in Spanien ca. 25% günstiger.