Schultypen auf Mallorca

Mehr Informationen zum Schulsystem auf Mallorca und Tipps zur Schulwahl

Auf Mallorca existieren drei Schultypen nebeneinander, die in ihren Anforderungen und Standards sehr unterschiedlich sind: Es gibt die Regelschule, spanische Privatschulen und mehrere internationale Schulen.

Die spanische Grundschule, das Colegio, läuft vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. Ab der 7. Klasse, also ab Beginn der Sekundarstufe, spricht man vom Instituto, das die Jugendlichen bis zum 16. bzw. 18. Lebensjahr besuchen. Beide sind auch allen Residenten unabhängig von ihrer Nationalität zugänglich. Das staatliche Colegio ist zwar kostenlos, aber das dort zu erreichende Bildungsniveau gilt eher als niedrig. Deshalb schicken alle Spanier, die es sich leisten können, ihre Kinder auf eine Privatschule, auf ein konfessionelles Colegio Concertado oder ein konfessionsunabhängiges Colegio Privado. Privatschulen kosten Schulgeld, und zwar umso mehr, je höher ihr Ansehen ist.

Kirchliche Orden wie Jesuiten und Franziskaner gründeten einst die Colegios Concertados. Sie genießen bis heute den besten Ruf, wie z. B. das Colegio San Francisco in Palma. Die Ausbildung dort folgt den Vorstellungen des Humanismus mit dem Ziel, den »ganzen Menschen« zu bilden und die Entfaltung der Persönlichkeit zu fördern. Mehr dazu unter: www.santfrancesc.net (nur Katalanisch).

Privat organisiert sind auch die internationalen Schulen auf Mallorca: fünf englische, eine schwedische, eine französische und zwei deutsche, von denen sich eine (»Viva«) im Aufbau befindet und noch mit Problemen zu kämpfen hat. Eine offizielle staatliche deutsche Auslandsschule, wie etwa auf Gran Canaria und Teneriffa, existiert auf Mallorca leider nicht und wird es in absehbarer Zeit – wohl aus Kostengründen – auch nicht geben.
Angeblich bestehen große Unterschiede zwischen den Lehranstalten, was die Anforderungen und den Ruf anbelangt.

Die internationalen Schulen

Alle internationalen Schulen versuchen, sich auf mehrere Eventualitäten ihrer Schüler in der schulischen Laufbahn einzustellen und auf diese Weise einen größeren Adressatenkreis anzusprechen.

Die Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten hängt auch damit zusammen, dass alle internationalen Schulen auf Mallorca um Schüler und um den Anspruch, die Beste zu sein, konkurrieren. In ihren Unterlagen und auf ihren Portalen im Internet heben sie das hohe Niveau und die Anforderungen hervor, die sie an ihre Schüler stellen. Ob der Schulbetrieb dem auch tatsächlich entspricht, ist eine zweite Frage, die nur »von innen« beurteilt werden kann. Auf den diversen Rating-Seiten und Foren zu diesem Thema im Internet ergibt sich – wie meist in solchen Fällen – kein einheitliches Bild.
Dabei ist die Rangfolge der Schulen traditionell wie folgt: Am besten beurteilt wird durchweg das englische Queen’s College, dahinter rangieren das King Richard III College, dann das Colegio Francés, das Bellver International College und Baleares Int’l School.

Unklar ist, wie die beiden deutschen Initiativen, die Schule »Viva« mit einem angeblich wegen Sicherheitsmängeln 2011 geschlossenen Komplex in Santa Ponça (neuer Standort noch nicht gefunden) und die deutsch-schwedische Kooperation, der sog. »Eurocampus«, einzuschätzen sind. Wenn das bisher gezeigte Engagement der Betreiber ein Maßstab dafür ist, stehen die Chancen für beide nicht schlecht. Im Fall »Viva« muss auch noch das aktuelle Standortproblem gelöst werden. Wichtig wird sein, welche qualifizierten Abschlüsse die Schüler hier auf welchem Niveau absolvieren können und ob und unter welchen Bedingungen diese Examina dann z. B. in Deutschland anerkannt werden.

Stundenpläne

Alle Schulen arbeiten nach einem vergleichbaren Rhythmus. Der Unterricht beginnt zwischen 8.30 Uhr und 9 Uhr morgens und endet – bei 60-90 min Mittagspause – nachmittags zwischen 15 Uhr und 16 Uhr (außer im Juni und September). Samstags ist kein Unterricht. Das Lernen findet überwiegend nicht in einem festen Klassenverband statt, sondern in so genannten oft jahrgangsübergreifenden »Unterrichtsgruppen«, die – wie in Spanien üblich – maximal 25 Schüler umfassen. Vielfach sind sie deutlich kleiner, was die individuelle Förderung einzelner Schüler begünstigt.

Schulgeld

Alle privaten Lehranstalten kosten unterschiedlich hohe Gebühren. Das Schulgeld ist nach Altersgruppen bzw. Klassenstufen gestaffelt und reicht von etwa €250 für den Kindergarten bis zu über €800 für Schüler in der Abiturklasse - jeweils pro Monat und zahlbar für zwölf Monate, also auch in den Ferien (aktuelle Angaben auf den Websites der Institute)

Alle privaten Schulen erheben eine Aufnahmegebühr und ggf. eine Kaution (von einigen hundert Euros), die bei Abmeldung rückerstattet wird. Das Mittagessen wird extra berechnet, ist aber meist nicht teuer. Weitere Ausgaben, die bei allen Schulen durchaus ins Gewicht fallen (auch den »freien« staatlichen), fallen für Bücher und Lernmaterial sowie z.T. für Schuluniformen an.

 

Jährlich wiederkehrender schulischer Zeitplan
  • Beantragung der Aufnahme auf eine weiterführende Schule ca. Ende März.
  • Einreichen der Zulassungsanträge für Vor-, Grund- und Sekundarschule ca. Ende April bis Mitte Mai.
  • Veröffentlichung der provisorischen Zulassung Ende Mai.
  • Zeitraum für Einsprüche drei Tage Anfang Juni.
  • Veröffentlichung der definitiven Zulassung ca. Mitte Juni.
  • Einschreibung in Vor- und Grundschule gleich danach.
  • Einschreibung in die Sekundarschule (ESO) während einer Woche Ende Juni/Anfang Juli.
(die exakten Daten variieren von Jahr zu Jahr)