Geld verdienen mit Reiseblogs – zwischen Traum und Wirklichkeit

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Exotische Länder ohne Zeitdruck bereisen, interessante Leute kennenlernen und mehrere Tage oder gar Wochen an Orten verweilen, die einem besonders gut gefallen. Keine Frage: Die digitalen Nomaden, die über ihre Reisen bloggen und damit bestenfalls sogar ihre Lebenshaltungs- und Reisekosten komplett finanzieren können, leben den Traum vieler Millennials. Doch das Leben eines erfolgreichen Reisebloggers beinhaltet weit mehr als nur Muße, Freizeit und das Bereisen exotischer Traumdestinationen. Denn hinter jedem erfolgreichen Reiseblog steckt immer auch Ausdauer, Geduld, Kreativität und jede Menge Arbeit.

 

Als Blogger mit dem Reisen Geld verdienen, ©Flickr.com: Jon Rawlinson, creativecommons.org/licenses/by/2.0

Wieviel Geld kann man als Blogger verdienen?

Zum Verdienst von Bloggern gibt es hierzulande leider nur wenige verlässliche Studien und Umfragen. Die größte Umfrage zu diesem Thema stammt von Rankseller, einem auf das Blog-Marketing spezialisierten Marktplatz. In der Umfrage wurden 1.149 Blogger unter anderem auch zu ihrem Verdienst befragt. 70 Prozent der Blogger gaben an, mit dem eigenen Blog Geld zu verdienen. Allerdings kamen von diesen Bloggern nur 21% auf einen Verdienst von über 1.000 Euro im Monat. 26% verdienten zwischen 300 und 1.000 Euro, weitere 26% zwischen 100 und 300 Euro und 27% unter 100 Euro. Zwar betraf diese Umfrage nicht nur Reiseblogger, sie gibt aber dennoch einen soliden ersten Verdienstüberblick über die deutschsprachige Blogger-Community. Dezidiert auf das Thema Reise-Blogging geht die Umfrage von Travelbook.de ein, in der acht bekannte Reiseblogger Auskunft zu ihrem Verdienst geben. So verdient etwa Patrick Hundt mit seinem Reiseblog 101places.de etwa 4.000 Euro bei etwa 153.000 monatlichen Seitenaufrufen, Conni Biesalski von planetbackpack.de etwa 5.000 Euro bei 235.000 Seitenaufrufen und Felicia Hargarten von travelicia.de etwa 2.500 Euro bei 117.000 Seitenaufrufen – wohlgemerkt: Netto. Die Zahlen verdeutlichen, dass man sehr viele Seitenaufrufe benötigt, um nur von einem Reiseblog leben zu können. Erfolgreiche Blogger wie Patrick Hundt, Conni Biesalski und Felicia Hargarten nutzen dabei eine Vielzahl von Einnahmemöglichkeiten wie das Empfehlen von Produkten über Affiliate Marketing und Advertorials sowie das Veröffentlichen von eBooks.

Der Reiseblog aus Aushängeschild

Mindestens genauso interessant wie die „Stars“ der Reiseblogger-Szene sind jedoch auch die Blogger der zweiten Riege. Sie können meistens zwar nicht ganz von ihrer Tätigkeit als Blogger leben, finanzieren so aber immerhin einen Teil ihrer Reisekosten. Außerdem fungiert ein Reiseblog immer auch als eine Art Aushängeschild. So nutzt beispielsweise die Bloggerin Christine Neder ihre Seite Lilies Diary auch, um Aufträge als freie Journalistin zu ergattern. Dieses Beispiel zeigt, dass ein Reiseblog auch ein Sprungbrett für weitere spannende Webprojekte sein und somit indirekt weitere Einnahmen generieren kann.

Wer eine längere Reise plant, der sollte also über die Möglichkeit des Bloggens zumindest nachdenken. Heutzutage lässt sich bei Anbietern wie 1&1 schnell und ohne großen Aufwand ein eigener Blog erstellen. Reisenden, die nicht allein von ihrem Blog leben können – was wohl auf den Großteil der Blogger zutreffen wird –, kann er als Nebenverdienstquelle dienen. Und wer weiß, wohin die Blogging-Reise bestenfalls führen kann. Vielleicht entdeckt man ja noch das ein oder andere Nischenthema, welches einem eine fünfstellige Leserzahl beschert. Plötzlich wäre das Hobby dann ein Full-Time-Job.