Teneriffa – Insel der Superlative

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Ein tiefblauer Ozean, einmalige Strände, schroff abfallende Felsküsten und tiefe Schluchten, saftige Waldabstriche und karges Ödland, ein Vulkan mitten im Lavameer – die Vielfalt ist es, die Teneriffa so besonders macht. Jährlich lockt die größte der Kanaren-Inseln fünf Millionen Urlauber aus aller Welt an, ein Drittel davon sind Deutsche.

 

Teneriffa jenseits der Touristenhochburgen, (c) Manfred Steinbach - fotolia.de

83 Kilometer lang, 53 Kilometer breit sowie eine Fläche von 2.034 Quadratkilometer – so groß ist Teneriffa, mit 341 Einwohnern pro Quadratkilometern ist die faszinierende Insel 1,5-mal so dicht besiedelt wie Deutschland (230 Einwohner/km²) und hat für jeden etwas zu bieten. Sie ist wohl die vielseitigste der insgesamt sieben Inseln des gesamten kanarischen Archipels und viele verbringen hier ihren Urlaub in einem Ferienhaus. Besonderer Anziehungspunkt ist das weithin sichtbare Wahrzeichen Teneriffas: der Pico del Teide mit 3.178 Metern, der aus bizarren Vulkanlandschaften herausragt – auch aus großer Distanz weist er den Weg zur Insel, häufig durch eine dicke Wolkendecke von der Welt darunter abgetrennt, im Winter manches Mal sogar von Schnee bedeckt.

Für jeden Geschmack etwas

Naturparadiese und Kieferwälder laden auf Teneriffa zum Wandern ein, diverse Kolonialstädte zum Verweilen und pittoreske Bergdörfer warten darauf, entdeckt zu werden. Lange, von Palmen umsäumte Sandstrände bieten die besten Bedingungen zum Entspannen und (Sonnen-)Baden. An der Südküste der Insel warten ideale Bedingungen auf Windsurfer, z.B. in El Medano, der Norden mit seinem Anaga-Gebirge fasziniert vor allem Ruhe suchende Naturgenießer.

Doch auch kulturell hat Teneriffa einiges zu bieten: Städte, Museen und Kirchen. Gourmets überzeugt die die traditionelle Inselküche und die kräftigen Weine. Egal ob Surfen, Wandern, Rad fahren, Tauchen, Klettern oder Schwimmen, die Nacht zum Tag umfunktionieren oder einfach auftanken – langweilig wird es auf Teneriffa nie; und dazu gibt es Sonnenschein, das gesamte Jahr über. Nicht umsonst nannte man die Kanaren bereits zu Homers Zeiten die „Inseln des ewigen Frühlings“. Vor allem Schneeverweigerer, Frostbeulen und Wintermuffel zieht es in der kalten Saison nach Teneriffa – ob alleine, mit Partner, Kindern oder Freunden, ideale Bedingungen zum Entspannen findet hier jeder.

Spärliche Vegetation im Süden, feuchte Winde im Norden

Wer zum ersten Mal ankommt, sollte allerdings nicht erschrecken: Der Inselsüden ist nämlich rau und verdorrt, Wasser hier ein wertvolles Gut – die Gründe finden sich Ende des 15. Jahrhunderts, als die Spanier mit dem Raubbau an Mensch und Natur anfingen. Nach Unterwerfung der Guanchen rodeten sie Lorbeerbäume und Pinien, an deren lang gewachsenen Nadeln die Feuchtigkeit der Wolken kondensierte und zu Boden tropfte. Dies führte zur Erosion und einer schweren Schädigung es Ökosystems. Pinien trifft man heute nur noch im Inneren Teneriffas, Lorbeerbäume im Anaga-Gebirge im Norden. Im Süden warten aber die im Laufe der vergangenen 40 Jahre entstandenen Urlaubzentren Playa de las Américas und Los Cristianos mit diversen Hotels, Freizeitparks, Ferienhäusern und Apartments und Stränden auf Sonnenhungrige, wo es viele Deutsche hinzieht.

Das im Norden gelegene Puerto de la Cruz war hingegen bereits vor 100 Jahren ein Kurbad für wohlhabende Engländer, die hier den Winter verbrachten. Die grüne Lunge der Insel ist das Valle de la Orotava, viele Europäer siedelten wie einst die Guanchen außerdem bevorzugt auf dem kühlen Hochplateau von La Laguna (mit einer übrigens faszinierenden Altstadt): Hier bläst der Nordostpassat mit seinen feuchten Winden in 700 bis 1.700 Meter Höhe, die sich am zentralen Hochland aufstauen. Aus den so entstandenen Wolken regnet es, andererseits geben sie Schatten, die Temperaturen sinken und es gibt genügend Wasser für Fauna und Flora – hier ist es auch immer etwas kühler als im Süden Teneriffas. Wer nicht nur Sonne, Strand und Meer zum Glücklichsein braucht, ist im grünen Norden der Insel besser aufgehoben.

Dabei gibt es das gesamte Jahr über auf der ganzen Inseln milde Temperaturen: Im Winter sind es fast nie weniger als 20 Grad, im Sommer nie mehr als 30 Grad – warmer Passat und der kühle Kanarenstrom im Atlantik halten sich stets die Waage. Immer wieder sorgt aber der calima, der heiße, staubige Wind direkt aus der Sahara, dafür, dass die Luft steht und Atmen sich erschwert – zieht der Wüstenwind ab, erinnert eine feine Wüstensandschicht an ihn.

Lebendige Metropole und spartanisches Landleben

Ein Drittel der rund 890.000 Einheimischen lebt in Santa Cruz de Tenerife, der quirligen Hauptstadt der Insel, in deren Zentrum sich Bars und Cafés aneinanderreihen – zwischen 13 und 17 Uhr wird es hier allerdings ruhig, erst nach der Siesta herrscht wieder rege Betriebsamkeit. Anders schaut es am Land aus: Hier prägen archaische Bilder den Eindruck – Bauern mit beladenen Eseln, alte, dösende Männer am Dorfplatz, schwarz gekleidete Frauen bei der Arbeit am Feld. So war das Leben vor 40 Jahren noch überall auf Teneriffa. Auch das sollte man sich bei einem Aufenthalt auf der Insel nicht entgehen lassen. Dies gilt übrigens auch für die diversen Feste, die das ganze Jahr über irgendwo stattfinden – egal ob Prozession, Heiligen-Fest oder Ostern, Bauernfest oder moderne Festivals. Ein besonderer Höhepunkt ist dabei der alljährliche Karneval, der ausgesprochen ausgelassen gefeiert wird – und bei dem auch Urlauber gerne mitmachen.