Straubing – das Herz Niederbayerns

Straubing ist eine traditionsreiche, kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Niederbayern in Ostbayern und zählt etwa 50.000 Einwohner. Die Stadt liegt zwischen Regensburg und Passau an der Donau am Rande des Bayerischen Waldes. Straubing blickt auf eine mehr als 2000-jährige Stadtgeschichte zurück, wobei menschliche Siedlungsspuren sogar fast 8000 Jahre alt sind.

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Straubing Stadtansicht; Foto von Donaulustig Wikimedia

Historisch betrachtet war Straubing im späten Mittelalter neben München, Landshut und Ingolstadt eine der Hauptstädte der bayerischen Teilherzogtümer. Dies spiegelt sich bis heute in der prächtigen Architektur und dem historischen Stadtbild wider. Als Hauptort des sogenannten Straubinger Ländchens war die Stadt Teil des bedeutenden Herzogtums Straubing-Holland, das von 1353 bis 1429 bestand und weitreichende politische und wirtschaftliche Verbindungen bis in die Niederlande pflegte. Das Herzogsschloss, der berühmte Stadtturm und der lange Stadtplatz sind Zeugnisse dieser reichen Vergangenheit.

Die Bedeutung Straubings liegt auch in seiner landwirtschaftlichen Tradition, die sich im Stadtwappen durch den Pflug widerspiegelt. Die fruchtbaren Böden rund um die Stadt machen sie zu einem wichtigen Standort für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Gleichzeitig ist Straubing heute auch ein moderner Wirtschaftsstandort mit Branchen wie Biotechnologie, Logistik und erneuerbaren Energien.

Kulturell ist Straubing für das Gäubodenvolksfest bekannt, eines der größten Volksfeste in Bayern, und seine Vielzahl an historischen Sehenswürdigkeiten.

Die Stadt bietet eine gelungene Mischung aus lebendiger Geschichte, städtischem Flair und ländlicher Idylle. Die Verbindung von Tradition und Moderne, die zentrale Lage an der Donau und die Rolle als Oberzentrum machen Straubing zu einem bedeutenden Ort in Ostbayern.

Sehenswertes

Stadtturm
Der Stadtturm in Straubing ist ein 68 Meter hoher mittelalterlicher Wachturm und gilt als das Wahrzeichen der Stadt. Er wurde ab dem Jahr 1316 bis zum Ende des 16. Jahrhunderts errichtet und befindet sich mitten auf dem Stadtplatz, der dadurch in den Ludwigsplatz und Theresienplatz geteilt wird.

Der Turm diente ursprünglich als Wach- und Feuerturm, um die Stadt und die Donau zu überwachen, insbesondere zur Kontrolle der vorbeifahrenden Schiffe, von denen Zölle erhoben wurden. Zudem bot der Stadtturm einen guten Überblick über die mittelalterliche Stadt.

Der Stadtturm ist achtgeschossig und mit seinen fünf charakteristischen Spitzen weithin sichtbar. Er war auch als Uhrturm und Symbol der Bürgerschaft von Bedeutung. Heute ist im Turm ein Glockenspiel mit 26 Glocken installiert, das Melodien in Dur und Moll spielen kann – eine weltweit einzigartige Besonderheit. Das Glockenspiel wurde 1999 eingebaut und enthält Glocken, die von Bürgern, Firmen und Privatpersonen gespendet wurden.

Besichtigungen des Stadtturms sind im Rahmen von Führungen möglich, die von der Tourismusinformation Straubing organisiert werden. Von der Aussichtsebene bietet sich ein herrlicher Blick über die Stadt, das Donautal, den Gäuboden und die Vorberge des Bayerischen Waldes.

Im Stadtturm befindet sich eine Glocke aus dem Jahr 1406, die zu den ältesten Glocken Deutschlands zählt. Sie erzählt viel über die Geschichte der Stadt. Sie wurde bereits im Mittelalter als Feuerglocke genutzt. Gegossen wurde sie in Regensburg von Hanns Paier. Ihre Inschrift lautet: „Ich künd euch die Zeit, die Gott uns Tag und Nacht geit (gibt)“. Die Glocke erinnert daran, dass der Stadtturm früher ein wichtiger Wachturm war, von dem aus Brände gemeldet und die Stadt beschützt wurde. Sie ist damit ein Symbol für die Wachsamkeit und den Gemeinschaftssinn der Straubinger Bürger im Mittelalter. Heute steht die Glocke auch für die lange Tradition und das kulturelle Erbe der Stadt.

Der Theresienplatz in Straubing ist Teil des historischen Stadtplatzes, der durch den Stadtturm in den Ludwigsplatz und Theresienplatz geteilt wird. Er ist die zentrale Einkaufsmeile in der Altstadt von Straubing. Der Platz zeichnet sich durch seine frühbarocken Brunnen für die Stadtheiligen St. Jakob und St. Tiburtius. Die Dreifaltigkeitssäule auf dem Theresienplatz ist ein herausragendes barockes Denkmal und ein weiteres zentrales Wahrzeichen der Stadt. Mit einer Höhe von etwa 15 Metern prägt sie das Stadtbild und steht für die religiöse und bürgerliche Geschichte Straubings. Sie wurde 1709 als barockes Monument aus Adneter Marmor errichtet und von einer goldglänzenden Gruppe der Dreifaltigkeit bekrönt. Die künstlerisch herausragende Verkündigungsgruppe stammt vom Salzburger Hofbildhauer Bernhard Mandl.

Die Säule wurde im Jahr 1709 errichtet, nachdem die Stadt während des Spanischen Erbfolgekriegs 1704 von österreichischen Truppen belagert worden war. Die Straubinger Bevölkerung, Regierung und das Stiftskapitel gelobten, zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit ein Denkmal zu errichten, falls die Stadt von größeren Zerstörungen verschont bliebe. Trotz einer zehnjährigen Besatzung blieb Straubing weitgehend unversehrt, und das Gelübde wurde noch während der Besatzungszeit eingelöst.
In unmittelbarer Nähe zum Theresienplatz befindet sich das Einkaufszentrum Theresiencenter mit Postamt, Supermarkt und weiteren Geschäften, was den Platz auch zu einem wichtigen Einkaufsstandort macht. Parkmöglichkeiten gibt es unter anderem am Großparkplatz Am Hagen (mit Shuttlebus ins Zentrum) sowie in zwei großen Parkhäusern nahe dem Stadtplatz.

Der Ludwigsplatz ist ein historischer Marktplatz, dessen Ursprünge bis ins Mittelalter zurückreichen. Seit Jahrhunderten ist er Schauplatz des täglichen Gemüsemarkts, auf dem regionale Händler frische Produkte anbieten. An Samstagen findet zusätzlich der Bauern- und Viktualienmarkt statt, was die jahrhundertealte Markttradition lebendig hält. Die Atmosphäre ist geprägt von geschäftigem Treiben, regionalen Spezialitäten und der Möglichkeit, in den umliegenden Cafés das bunte Markttreiben zu beobachten.
Architektonisch beeindruckt der Ludwigsplatz durch prächtige Bürgerhäuser mit reich geschmückten Fassaden, die von der Spätgotik über das Barock bis zur Moderne reichen. Besonders auffällig sind die Rokokofassaden des einheimischen Künstlers Mathias Obermayr, etwa am Ludwigsplatz 10 und 32. Die klassizistische Toranlage am Ostende des Platzes, das sogenannte Ludwigstor von 1810, bildet ein markantes Entree in die Altstadt.
Der Ludwigsplatz ist heute nicht nur ein Ort des Handels, sondern auch eine beliebte Einkaufsmeile, Fußgängerzone und Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Die Mischung aus historischer Architektur, lebendiger Markttradition und städtischem Leben macht ihn zu einem zentralen Anziehungspunkt in Straubing.

Gäubodenmuseum
Das Gäubodenmuseum ist eines der bedeutendsten kulturgeschichtlichen Museen in Bayern und bietet eine beeindruckende Vielfalt an Exponaten. Besonders hervorzuheben ist der international bekannte Römerschatz, der größte geschlossene Hortfund römischer Paraderüstungen weltweit. Die Ausstellung ist modern gestaltet und bietet viele interaktive Elemente, darunter Touchscreens und barrierefreie Angebote wie Texte in Blindenschrift. Die Abteilung ‚Baiern gefunden‘ beleuchtet die Frühgeschichte der Bajuwaren mit spektakulären Grabfunden und Originalskeletten. Neben der Römerzeit werden auch die Vorgeschichte, das Mittelalter, sakrale Kunst und die Stadtgeschichte anschaulich präsentiert. Das Museum ist familienfreundlich, barrierefrei und bietet einen spannenden Rundgang durch die Jahrtausende. Ein Besuch lohnt sich für Geschichtsinteressierte ebenso wie für Familien und Schulklassen.
Fraunhoferstr. 23
www.gaeubodenmuseum.de

Nawareum
Das Nawareum wurde erst im Frühjahr 2023 eröffnet. Es ist ein interaktives Mitmach-Museum, das sich den Themen Nachhaltigkeit, Klimawandel, nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien widmet. Besucherinnen und Besucher können auf drei Etagen sowie im Garten und am Gebäude selbst mit allen Sinnen erleben, wie eine lebenswerte Zukunft gestaltet werden kann.
Das Museum bietet zahlreiche Mitmach-Stationen, Experimente und interaktive Exponate, die zum Ausprobieren und Entdecken einladen. Ziel ist es, komplexe Themen wie Energieversorgung, Landwirtschaft und Ressourcenverbrauch verständlich und spielerisch zu vermitteln. Nawareum richtet sich an alle Altersgruppen und möchte besonders Kinder und Jugendliche für Umweltschutz begeistern.
Träger ist das Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ), einer Forschungseinrichtung des Freistaats Bayern. Das Museum versteht sich als Brücke zwischen Forschung und Gesellschaft, um nachhaltiges Handeln und Wissen über erneuerbare Ressourcen zu fördern.
Schulgasse 23a
https://www.nawareum.de/

Herzogschloss

Das Herzogsschloss in Straubing ist ein bedeutendes spätmittelalterliches Bauwerk, das ab 1356 von Herzog Albrecht I. von Bayern-Straubing-Holland als Residenz des gleichnamigen Herzogtums errichtet wurde. Es liegt an der Donau und war jahrhundertelang Sitz wichtiger herzoglicher und kurfürstlicher Behörden sowie Teil der Stadtbefestigung und Verteidigungsbastion.

Das Schloss besteht heute im Wesentlichen aus vier Flügeln, zwei Türmen (West- und Ostturm), der St.-Georgs-Kapelle, dem Schlosshof und der Reitertreppe. Besonders hervorzuheben ist der Rittersaal im Fürstentrakt, der um 1422 von Johann III., Albrechts Sohn, nach holländischem Vorbild errichtet wurde. Dieser Saal zählt zu den größten mittelalterlichen Festsälen Deutschlands und besitzt einen Dachstuhl in Form eines Schiffsrumpfes, der als Meisterwerk mittelalterlicher Zimmermannskunst gilt.

Heute beherbergt das Herzogsschloss unter anderem das Finanzamt, die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv (im Salzstadel). Der Innenhof ist jederzeit zugänglich, während der Rittersaal nur im Rahmen von Veranstaltungen und Führungen besichtigt werden kann. Alle vier Jahre finden im Hof des Schlosses die Agnes-Bernauer-Festspiele statt, die die Geschichte der unstandesgemäßen Ehefrau Herzog Albrechts III. thematisieren.

Das Schloss ist als Baudenkmal und Bodendenkmal geschützt und prägt mit seiner städtebaulichen Dominanz an der Donau den Nordeingang der Stadt Straubing.

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St. Jakob und die Dreifaltigkeitssäule; Foto Edith Koelzer, reisebuch.de

Die Stadtpfarrkirche St. Jakob/St. Tiburtius, eine gotische Hallenkirche, ist Straubings größte Hauptkirche beeindruckt mit ihrer gotischen Architektur und prächtigen Innenausstattung. Besonders sehenswert ist das berühmte Moses-Fenster, das nach einem Entwurf von Albrecht Dürer gestaltet wurde. Mit dem Bau wurde um 1400 nach den Plänen des bedeutenden Baumeisters Hans von Burghausen begonnen. Der Turm mit 89,5 Metern Höhe ist der höchste Kirchturm im Gäuboden und ein Wahrzeichen Straubings. Die Kirche wurde 1989 von Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben. Innen beeindruckt besonders die Rokoko-Kanzel aus dem 18. Jahrhundert.

Karmelitenkirche:
Die Karmelitenkirche in Straubing, auch bekannt als Kirche zum Heiligen Geist, ist eine bedeutende spätgotische Hallenkirche, die zwischen 1368 und 1430 im Stil der Backsteingotik erbaut wurde. Die Weihe der gesamten Kirche erfolgte 1430, zuvor wurden bereits 1372 sieben Altäre konsekriert. Die Baumeister waren unter anderem Hans Krumenauer und Hans von Burghausen, die auch an anderen bedeutenden Kirchenbauten in der Region beteiligt waren.

Das Karmelitenkloster wurde 1368 durch Herzog Albrecht I. von Niederbayern-Straubing gegründet, der die Ansiedlung der Karmeliten mit Unterstützung von Papst Urban V. und dem Prager Erzbischof ermöglichte. Der Bauplatz wurde vom Straubinger Bürger Albert Steinhauf gestiftet.

Die Kirche war bevorzugte Grablege für die herzogliche Familie sowie wohlhabende Straubinger Patrizierfamilien und besitzt einen bedeutenden Bestand an mittelalterlichen Grabdenkmälern, darunter das Hochgrab für Herzog Albrecht II. im Mönchschor hinter dem Hochaltar, das national bedeutsam ist.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert und als Wallfahrtskirche zur „Madonna von den Nesseln“ mit prachtvollen Altären, Gemälden und einer Rokokokanzel ausgestattet. Bedeutende Künstler wie Wolfgang Dientzenhofer und Giovanni Carlone wirkten an der Umgestaltung mit. Die Wallfahrt erlebte eine Blütezeit, besonders seit der Überführung des Gnadenbildes „Unserer Lieben Frau von den Nesseln“ im Jahr 1661.

Die Karmelitenkirche war auch ein Ort von historischer Bedeutung, etwa als Kurfürst Maximilian 1703 dort den Segen für seine Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg einholte. Eine Kanonenkugel und Votivtafeln erinnern an diese Zeiten.

Nach der Säkularisation 1802 wurde das Kloster zum Zentralkloster der Beschuhten Karmeliten bestimmt, und im 19. Jahrhundert erfolgte eine Wiedereröffnung und Erneuerung des Ordens. Der Konvent konnte 1993 sein 625-jähriges Bestehen feiern.

Heute ist die Karmelitenkirche ein bedeutendes kulturelles und geistliches Zentrum in Straubing mit reicher Geschichte, beeindruckender Architektur und künstlerischer Ausstattung.

Ursulinenkirche:
Die Ursulinenkirche ist das letzte gemeinsame Werk der berühmten Künstlerbrüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam und gilt als eine der schönsten Rokoko-Kirchenbauten Bayerns. Die Kirche beeindruckt durch ihr schlichtes Äußeres und einen prachtvollen, spätbarocken Innenraum, der Architektur, Skulptur, Stuck und Malerei zu einem barocken Gesamtkunstwerk verbindet. Besonders hervorzuheben sind der zentrale Kuppelraum mit Fresken zur Legende der heiligen Ursula, das Herz-Motiv als Symbol der Liebe sowie der Hochaltar mit Figuren bedeutender Heiliger.
Die Ursulinenkirche steht für den Übergang vom Barock zum Rokoko und ist ein architektonisches Vorbild für spätere Sakralbauten. Ihre Entstehung ist eng mit der Geschichte der Mädchenbildung in Straubing verbunden, da das Kloster 1691 als Bildungsinstitut für Mädchen gegründet wurde. Heute ist die Kirche tagsüber zugänglich und ein kultureller wie spiritueller Mittelpunkt der Stadt.

St Veit
Die Kirche St. Veit in Straubing ist eine gotische Saalkirche und katholische Filialkirche der Stadt Straubing. Sie wurde nach einem Stadtbrand 1393 als Votivkirche nahe dem ehemaligen Steinertor errichtet und 1404 dem heiligen Vitus geweiht, der als Schutzpatron gegen Feuer gilt. Seit 1450 ist sie Sitz der Priesterbruderschaft St. Salvator. Im 18. Jahrhundert erfuhr die Kirche barocke Umgestaltungen, unter anderem mit Fresken von Felix Hölzl und Altarblättern, die Cosmas und Damian Asam zugeschrieben werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche auch von evangelischen Christen genutzt, da deren Christuskirche zerstört war. 1961 wurde das Kircheninnere restauriert, und im Juni 2025 nach langer Schließung und fünfjähriger Außenrenovierung feierlich wiedereröffnet.

Ehemalige Jesuitenkirche:
Die Jesuitenkirche, offiziell Mariä Aufnahme in den Himmel, ist eine der ältesten und geschichtsträchtigsten Kirchen Straubings. Sie entstand im 17. Jahrhundert durch den Umbau der gotischen Frauenkapelle am Oberen Tor und wurde 1631 dem Jesuitenorden übergeben. Die Kirche ist architektonisch bemerkenswert, da sie als eine der ersten Kirchen der Stadt barockisiert wurde. Besonders sehenswert ist der Westturm mit Kuppelhaube sowie die Kalksteinmadonna am Chor. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde die Kirche Nebenkirche der Pfarrei St. Jakob. Heute ist sie für ihre reiche Tradition bekannt, etwa die berühmte Reisingerkrippe, und dient weiterhin als spiritueller und kultureller Ort. Die Kirche ist zudem barrierefrei zugänglich und liegt zentral an der Nordseite des Theresienplatzes.

Alle Kirchen Straubings im Überblick: https://www.straubing.de/entdecken-erleben/wissens-und-sehenswertes/kirchen/index.html

Die Stadtbefestigung ist ein prägendes Element der Stadtgeschichte Straubings. Nach der Gründung der Neustadt durch Herzog Ludwig I. im Jahr 1218 erfolgte zunächst eine Sicherung durch hölzerne Palisaden, Gräben und Erdwälle. Bald darauf wurden diese durch steinerne Mauern, Tore und Türme ersetzt, um den Burgfrieden zu sichern, den Handel zu schützen und die Rolle Straubings als landesherrlichen Herrschaftsstützpunkt zu stärken.

Nach der Fertigstellung der ersten Ringmauer 1332 und ihrem Ausbau im späten 15. Jahrhundert wurde die Befestigung immer weiter verstärkt. Es kamen Zwingeranlagen und ein zweiter Mauerring hinzu. Außerdem wurde das Hauptbett der Donau 1479/80 durch einen Damm („Bschlacht“) direkt an die Stadt herangeführt, um einen natürlichen Schutz zu schaffen und die Kontrolle über die Donau zu verbessern. Das Handwerkerviertel „Unterm Rain“ wurde in die Befestigung einbezogen und erhielt eine eigene Wehranlage mit Kasemattengewölben, einem hölzernen Wehrgang und einer äußeren Brustwehr.

Die Stadtbefestigung diente nicht nur dem Schutz vor Angriffen, sondern auch der Kontrolle des Handels und der Erhebung von Zöllen. Die Bürger waren verpflichtet, Steuern für Bau und Unterhalt zu zahlen und militärische Dienste wie die Mauerwacht zu leisten.

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts verloren die Befestigungen ihre militärische Bedeutung. Teile der Mauern wurden abgerissen oder verkauft, die Gräben aufgeschüttet, um Platz für die wachsende Stadt zu schaffen.

In Straubing sind heute noch mehrere Teile der alten Stadtmauer sichtbar, vor allem im im Bereich zwischen Stadtbibliothek (ehemals Salzstadel), Agnes-Bernauer-Turm, Spitaltor, Fronfeste und Jesuitenkolleg. Zu den erhaltenen Abschnitten und Bauwerken zählen:

Pulverturm: Ein runder Wehrturm, heute als Ehrenmal genutzt, mit angrenzenden Mauerabschnitten, die teilweise noch aus dem 15. Jahrhundert stammen.

Weytterturm: Ehemals Polizeiturm, heute Galerie für Künstler, mit angrenzenden Mauerresten.

Bereich Unterm Rain: Hier stützt die Stadtmauer das Pfarrplatz-Areal, wobei Untersuchungen auf die Notwendigkeit von Sanierungen hinweisen.

Kasematten und Wehrgang: Am Pulverturm sind noch originale Kasematten und der Boden des Wehrgangs aus dem 15. Jahrhundert erhalten.

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Spitaltor; Foto: Edith Koelzer, reisebuch.de

Spitaltor: Das einzige erhaltene Stadttor, im Kern spätmittelalterlich und 1628 frühbarock umgestaltet, im Norden der Stadtbefestigung von Straubing, Bayern. Es zählt zu den bedeutenden Baudenkmälern der Stadt und ist Teil des reichen kulturellen Erbes Straubings.

Mauerabschnitte zwischen Salzstadel und Agnes-Bernauer-Turm:

Die romanische Basilika St. Peter aus dem 12. Jahrhundert liegt etwas außerhalb des Zentrums und ist von einem einzigartigen Friedhof mit historischen Grabmälern und gotischen Kapellen umgeben. Die Kirche zählt zu den ältesten Sakralbauten der Stadt und bietet eine besondere Atmosphäre der Besinnung und Geschichte.
St. Peter war früher die Pfarrkirche der Altstadt und ist Teil einer geschützten Friedhofsanlage.

Frauenbrünnl ist ein bekannter Wallfahrtsort und Ortsteil in Straubing. Im Mittelpunkt steht die barocke Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau Frauenbrünnl“, die zwischen 1705 und 1707 anstelle einer älteren Kapelle errichtet wurde. Die Kirche zeichnet sich durch ihren kleeblattförmigen Grundriss und eine achteckige Kuppel aus. Die Deckenfresken stammen von Georg Asam, der die Verherrlichung Marias als Königin der Heiligen und Engel thematisierte.

Blue Brix Straubinger Wunderwelten ist die größte Miniatur- und Modellbahn-Schauanlage in Süddeutschland, die auf über 800 Quadratmetern eine faszinierende Welt im Miniaturformat bietet. Die Anlage umfasst verschiedene Themenbereiche, darunter eine Straubing-Anlage mit 130 Quadratmetern, die viele bekannte Gebäude der Straubinger Innenstadt wie den Stadtturm, Wasserturm und das Straubinger Schloss detailgetreu nachbildet. Zudem sind Highlights wie das Gäuboden-Volksfest und der Straubinger Tierpark integriert.

Neben der Modellbahn gibt es moderne Attraktionen wie eine Virtual Reality Achterbahn (VR-Coaster), ein 5D-Kino mit Spezialeffekten wie Wind und Wasser sowie ein Laser-Labyrinth namens Laser-CLOU, die für spannende Unterhaltung sorgen. Die Anlage ist barrierefrei, kinderwagen- und rollstuhlgerecht, bietet kostenfreie Parkplätze und ist babygerecht mit Wickel- und Stillzimmern ausgestattet.

Blue Brix befindet sich in der Geiselhöringer Straße 23c in 94315 Straubing und ist ein familienfreundlicher Freizeitpark, der sowohl für Kinder als auch Erwachsene viel zu entdecken und erleben bietet. 

Geiselhöringer Str. 23c

https://www.bluebrix.de

Der Tiergarten Straubing ist der einzige Zoo Ostbayerns und beherbergt über 200 Tierarten. Neben Löwen und Luchsen gibt es hier auch ein Steinzeithaus und großzügige Spielplätze, die besonders Familien begeistern. Der Tiergarten verbindet Naturerlebnis mit pädagogischem Anspruch und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Groß und Klein.
Am Tiergarten 3
www.tiergarten-straubing.de

Personen

Agnes Bernauer
Agnes Bernauer (um 1410 in Augsburg – 12. Oktober 1435 bei Straubing) ist eine der bekanntesten historischen Persönlichkeiten Straubings. Sie war die Geliebte und vermutlich auch die heimliche Ehefrau von Herzog Albrecht III. von Bayern-München. Agnes stammte aus einfachen Verhältnissen – sie war die Tochter eines Baders, ein im 15. Jahrhundert wenig angesehener Beruf. Ihre Beziehung zu Albrecht III. galt als nicht standesgemäß, weshalb sie am Hof und in der Gesellschaft großen Widerstand hervorrief.

Auf Befehl von Albrechts Vater, Herzog Ernst, wurde Agnes Bernauer am 12. Oktober 1435 in Straubing in der Donau ertränkt. Der offizielle Vorwurf lautete Zauberei, tatsächlich ging es aber um die Sicherung der Erbfolge und dynastische Interessen. Die Hinrichtung erfolgte in Abwesenheit Albrechts und vermutlich ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Nach ihrem Tod stiftete Albrecht III. eine ewige Messe zu ihrem Gedenken, und Herzog Ernst ließ eine Kapelle auf dem Friedhof von St. Peter in Straubing errichten, wo sich auch ein eindrucksvolles Epitaph aus Rotmarmor befindet.

Das Schicksal von Agnes Bernauer hat Dichter, Künstler und Historiker bis heute beschäftigt. In Straubing erinnern zahlreiche Orte an sie, darunter die Bernauergasse, die Agnes-Bernauer-Brücke, der Bernauer-Turm und der Bernauer-Garten mit einem Denkmal. Auch auf dem Pausenhof des Johannes-Turmair-Gymnasiums steht ein Brunnen zu ihren Ehren.

Agnes-Bernauer-Festspiele
Alle vier Jahre finden im Innenhof des Straubinger Herzogsschlosses die Agnes-Bernauer-Festspiele statt. Rund 200 Amateurdarsteller bringen das Drama um Agnes Bernauer und Herzog Albrecht III. als großes Freilichttheater auf die Bühne. Das Stück thematisiert Liebe, Leidenschaft, Macht und Politik und zieht regelmäßig mehr als 20.000 Zuschauer an.

Ulrich Schmidl

Ulrich Schmidl, auch Schmidel oder Utz Schmidl genannt, wurde um 1510 in Straubing als Sohn des angesehenen Patriziers und Bürgermeisters Wolfgang Schmidl geboren. Nach dem Abschluss der Lateinschule entschied er sich, als Landsknecht im Habsburger Reich unter Karl V. zu dienen, was in der damaligen politischen Lage – etwa im Krieg gegen Frankreich oder bei der Abwehr der Türken – naheliegend war.

Im Jahr 1533/34 verließ Schmidl seine Heimatstadt und schloss sich unter Pedro Mendoza einer spanischen Expedition in die „Neue Welt“ an. In den folgenden zwanzig Jahren nahm er als Konquistador an der Eroberung und Besiedlung des La-Plata-Gebiets teil und war Mitbegründer der Städte Buenos Aires und Asunción. Seine Erlebnisse und Beobachtungen hielt er nach seiner Rückkehr in einem Reisebericht fest, der als „Wahrhafftige Historien einer wunderbaren Schiffahrt“ veröffentlicht wurde. Damit gilt Schmidl als einer der ersten deutschen Geschichtsschreiber Argentiniens.

1562 musste Schmidl aufgrund seines protestantischen Glaubens Straubing verlassen und siedelte nach Regensburg über, wo er um den Jahreswechsel 1580/1581 starb.

Sein Werk ist nicht nur ein bedeutender Reisebericht, sondern auch eine wichtige Quelle für die frühe Kolonialgeschichte Südamerikas. Es enthält zahlreiche Beobachtungen zur Natur, zu den indigenen Völkern und zu den Ereignissen der Eroberungszeit. Sprachlich ist der Text geprägt von zeitgenössischem Deutsch, durchsetzt mit Hispanismen und Begriffen, die Schmidl während seines Aufenthalts in Südamerika aufnahm und teilweise ins Deutsche integrierte.

Gastronomie

Alles Unterkünfte und Lokale im Überblick gibt es hier….

Landshuter Hof: Ein traditionelles bayerisches Wirtshaus mit einem urigen Biergarten unter Kastanienbäumen. Hier kann man Augustiner Bier und deftige Brotzeiten genießen. Es gibt auch Übernachtungsmöglichkeiten und ein reichhaltiges Frühstück.

Landshuter Str. 36

Sommerkeller Straubing: Ein Wirtshaus mit Biergarten und Event-Location nahe dem Stadtplatz, das bayerische und mediterrane Küche mit einem besonderen Twist anbietet. Der Sommerkeller verbindet Biergarten-Atmosphäre mit moderner Küche und einer großen Getränkeauswahl. Besonders bei schönem Wetter lädt der Außenbereich zum Verweilen ein. Das Lokal ist familienfreundlich, bietet viele vegetarische und vegane Optionen und ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher.

Regensburger Str. 22

Wirtshaus Zum Geiss: Dieses Wirtshaus ist eine Institution in Straubing und überzeugt mit authentischer bayerischer Küche, einer hervorragenden Bierauswahl und gemütlich-historischem Ambiente. Besonders beliebt ist es für traditionelle Gerichte und gesellige Abende. Die hohe Bewertung und die vielen Stammgäste sprechen für sich. Ideal für alle, die regionale Spezialitäten und ein uriges Flair suchen.
Das älteste historische Wirtshaus in Straubing mit eigenem Biergarten im Herzen der Stadt. Es bietet bayerische Küche und eine große Auswahl an Bierspezialitäten vom Fass.

Theresienplatz 49

Restaurant ASAM Biergarten: Ein großer bayerischer Biergarten mit drei Bereichen, darunter eine Holzterrasse und eine Remise, ideal für Weißwürste und frisch gezapftes Weißbier unter Kastanienbäumen.

Wittelsbacherhöhe 1

Schützenhaus Straubing: Ein bayerisches Wirtshaus mit großem, urigem Biergarten unter Kastanienbäumen, zentral gelegen am Großparkplatz am Hagen. Es gibt vielfältige Speisen und Bierspezialitäten der Arcobräu-Brauerei sowie eine Minigolf-Anlage.

Am Hagen 32

Für Liebhaber asiatischer Küche bietet das Restaurant Mongol ein umfangreiches All-you-can-eat-Buffet mit mongolischem Grill und chinesischen Spezialitäten. Die moderne, trendige Atmosphäre und die große Auswahl an veganen und vegetarischen Optionen machen es besonders attraktiv für Gruppen und Familien.

Ittlinger Str. 192

Wer Lust auf italienische Küche hat, ist bei La Conchiglia bestens aufgehoben. Das Restaurant punktet mit authentischen Gerichten, einer exzellenten Weinauswahl und einem romantischen, gemütlichen Ambiente. Besonders empfehlenswert für ein entspanntes Abendessen zu zweit oder mit Freunden.

Rot-Kreuz-Platz 5

Das Culinaria bietet kroatische Spezialitäten in stilvollem, entspanntem Rahmen. Hier werden sowohl Fleischliebhaber als auch Vegetarier fündig. Die freundliche Atmosphäre und die hohe Qualität der Speisen machen es zu einer beliebten Adresse für Genießer.

Regensburger Str. 49

Konditorei Krönner ist ein traditionsreiches Kaffeehaus und eine Konditorei mit einer Geschichte, die bis ins Jahr 1759 zurückreicht. Die Familie Krönner betreibt das Café in mittlerweile neunter Generation und ist seit 1910 fest in Straubing (in 5. Generation) am Theresienplatz 1 etabliert, direkt am Stadtturm – ein beliebter Treffpunkt mit klassischem Kaffeehaus-Flair im Wiener Kaffeehausstil und gemütlicher Atmosphäre.

Das Café ist besonders bekannt für die Original Agnes-Bernauer-Torte, eine Schichttorte aus Mocca-Buttercreme und gefüllten Nuss-Baiser-Böden, die als kulinarisches Wahrzeichen der Stadt gilt. Daneben gibt es weitere Spezialitäten wie die Joseph-von-Fraunhofer-Torte (Makronenbaiser mit Mandel-Nougat-Creme, gluten-, laktose- und haselnussfrei).

Theresienplatz 1

Unterkünfte

Hotel Theresientor

Das Hotel Theresientor bietet eine unschlagbare zentrale Lage direkt am Stadtplatz von Straubing, sodass Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichbar sind. Die modern ausgestatteten Zimmer verfügen über individuell regulierbare Klimaanlagen, kostenfreies WLAN und teilweise Terrassen mit Blick auf den historischen Platz. Gäste schätzen das reichhaltige Frühstücksbuffet, die hauseigene Tiefgarage und den Zugang zum größten Fitnesscenter der Stadt.

Theresienplatz 51

Genusshotel Wenisch

Dieses Hotel überzeugt mit modernen, gemütlichen Zimmern, einer ausgezeichneten Küche und einem beliebten Biergarten direkt am Fluss – ideal für Genießer und alle, die Wert auf ein besonderes kulinarisches Erlebnis legen.

Innere Passauer Str. 59

Hotel Der Einrichter – Das Boutique-Hotel im Herzen Straubings
Das Boutique-Hotel punktet mit stilvollem Ambiente, persönlichem Service und einer Top-Lage im Stadtzentrum – perfekt für Gäste, die Individualität und Komfort schätzen.

Chamerstr. 24

Hotel & Gasthaus DAS RÖHRL

Mit seiner zentralen Lage am Theresienplatz, kostenlosem Frühstück und einem gemütlichen Restaurant bietet dieses Hotel eine entspannte Atmosphäre im Herzen der Altstadt.

Theresienplatz 36

Hotel Seethaler

Ein traditionelles Haus mit historischem Charme, das in einem ehemaligen Brauereigebäude untergebracht ist – besonders für Liebhaber bayerischer Gastlichkeit und Geschichte empfehlenswert.

Theresienplatz 9

Gasthof Falter Straubing

Room firmness

Der familiär geführte Gasthof bietet entspannte Zimmer, ein gutes Frühstück und sogar eine Fahrradwerkstatt – ideal für Radreisende und Gäste, die Wert auf persönliche Atmosphäre legen.

Chamerstr. 34

SUNNY HOTEL Straubing

Dieses Hotel ist für seine praktischen Apartments, kostenfreie Parkmöglichkeiten und ruhige Lage bekannt – eine gute Wahl für längere Aufenthalte oder Geschäftsreisende.

Hunderdorf 4

Hotel & Griechisches Restaurant GIAMAS in Straubing

Hier trifft griechische Gastfreundschaft auf komfortable Zimmer und eine vielseitige Speisekarte – ideal für Reisende, die mediterrane Küche und ein entspanntes Ambiente suchen.

Fraunhofer Str. 26

Nützliche Adressen

Tourismusinformation
https://www.straubing.de/entdecken-erleben/index.html
Fraunhofer Str. 27

Stadtbus-Fahrpläne
https://www.stadtbus-straubing.de

Edith Kölzer, 2025