Daten und Fakten
- Einwohner: Etwa 9 Millionen Menschen leben in London, damit ist sie eine der größten Städte Europas und vereint ca. 13 % der Gesamtbevölkerung Großbritanniens in einer Stadt. Jährlich zieht London über 30 Millionen Touristen an – die Stadt ist also gut auf Besucher eingestellt.
- Sprache: Die Landessprache ist Englisch. In der multikulturellen Metropole hört man aber viele Sprachen aus aller Welt. Mit Englisch kommt man überall problemlos zurecht; Deutsch wird hingegen nur vereinzelt gesprochen.
- Währung: Britisches Pfund Sterling (£). Achtung: In London kann man nahezu überall mit Kredit- oder EC-Karte kontaktlos zahlen. Bargeld wird immer weniger nötig – einige Einrichtungen (z. B. Busse) akzeptieren gar kein Bargeld mehr. Es empfiehlt sich dennoch, etwas Bargeld in Pfund für alle Fälle dabeizuhaben. (Der Wechselkurs liegt in den letzten Jahren grob bei 1 £ ≈ 1,15 €.)
- Zeitzone: London liegt in der Greenwich-Zeit (GMT, im Sommer BST). Das bedeutet eine Zeitverschiebung von –1 Stunde gegenüber Mitteleuropa. Stellen Sie Ihre Uhr zurück, sobald Sie im Flieger oder Zug sind.
- Klima: Das Wetter in London ist gemäßigt, aber unbeständig. Entgegen dem Klischee regnet es in London nicht ständig – tatsächlich verzeichnet z. B. Rom im Jahresdurchschnitt mehr Regentage als London. Trotzdem sollte man auf alles vorbereitet sein: Sonne, Wolken, Regen können sich rasch abwechseln. Die wärmsten Monate sind Juni bis August (durchschnittlich 20–23 °C), die kältesten Dezember bis Februar (um 0–8 °C). Schnee ist selten, Regen fällt ganzjährig mäßig häufig. Ein Regenschirm oder eine leichte Regenjacke gehören ins Gepäck.
- Beste Reisezeit: Grundsätzlich kann man London ganzjährig besuchen. Als ideale Reisezeit gelten die Monate Mai bis September, wenn die Tage lang und das Wetter mild bis warm sind. Allerdings ist in dieser Zeit Hochsaison mit vielen Touristen und höheren Preisen. Im Frühling und Herbst (z. B. April oder Oktober) ist es etwas ruhiger und oft angenehm. Auch im Winter hat London seinen Reiz – etwa zur Weihnachtszeit mit festlicher Dekoration –, dann muss man aber mit kühlen Temperaturen und kurzen Tagen rechnen.
Anreise nach London
Die Anreise nach London gestaltet sich von Deutschland aus unkompliziert:
- Flugzeug: Von vielen deutschen Städten gibt es tägliche Direktflüge nach London. Die Metropole verfügt über mehrere internationale Flughäfen. Die wichtigsten sind Heathrow (LHR) im Westen (größter Flughafen Europas), Gatwick (LGW) im Süden, Stansted (STN) und Luton (LTN) im Norden sowie der kleine City Airport (LCY) nahe dem Zentrum. Die Flugzeit von Deutschland beträgt nur etwa 1,5 bis 2 Stunden. Vom Flughafen kommt man jeweils gut in die Innenstadt:
- Heathrow: Entweder mit dem Heathrow Express (~15 Min. bis London-Paddington, aber teuer) oder günstiger mit der U-Bahn (Piccadilly Line, ca. 45–60 Min. ins Zentrum).
- Gatwick: Gatwick Express-Zug (ca. 30 Min. bis London-Victoria) oder langsamere Regionalzüge und Busse.
- Stansted: Stansted Express (ca. 45 Min. bis Liverpool Street Station) oder Busverbindungen (günstiger, aber ~1,5 Std.).
- Luton: Shuttlebus zum nahegelegenen Bahnhof Luton Airport Parkway, von dort Zug (~40 Min. bis St Pancras Station) oder direkte Fernbusse nach London (ca. 1–1,5 Std.).
- London City: Liegt im Osten der Stadt und ist mit der Docklands Light Railway (DLR) direkt an das U-Bahn-Netz angebunden (ca. 20 Min. bis Bank Station). Dieser Flughafen wird vor allem für Geschäftsreisen genutzt.
- Zug (Eurostar): Eine bequeme Alternative zum Fliegen ist der Hochgeschwindigkeitszug Eurostar, der durch den Kanaltunnel fährt. Ab Brüssel oder Paris erreicht man London St Pancras International in rund 2 Stunden. Von Deutschland aus kann man z. B. mit dem Thalys/ICE nach Brüssel reisen und dort in den Eurostar umsteigen. Vorteil: Man kommt direkt im Stadtzentrum an und spart das Einchecken am Flughafen.
- Bus/Auto: Günstige Fernbusse (z. B. FlixBus) verbinden deutsche Großstädte mit London, die Fahrt dauert allerdings sehr lang (12+ Stunden, je nach Startpunkt). Mit dem Auto gelangt man per Fähre (z. B. Calais–Dover) oder Eurotunnel-Autoreisezug nach Großbritannien. Wichtig: In Großbritannien herrscht Linksverkehr – für ungeübte Fahrer ist der dichte Londoner Stadtverkehr eine Herausforderung (und Parken sowie die Innenstadtabgabe Congestion Charge machen das Auto unattraktiv). Als Tourist lässt man den Wagen besser stehen und nutzt vor Ort den öffentlichen Nahverkehr.
Einreisebestimmungen: Seit dem Brexit gelten neue Regeln. Deutsche Staatsbürger benötigen seit Oktober 2021 einen gültigen Reisepass für die Einreise nach Großbritannien (der Personalausweis reicht nicht mehr aus). Ein Touristenvisum ist für Kurzaufenthalte bis 6 Monate jedoch nicht erforderlich. Neu ab 2025: Voraussichtlich wird eine elektronische Einreisegenehmigung (ETA) erforderlich, die man vorab online beantragen muss – informieren Sie sich vor der Reise über den aktuellen Stand. An den Grenzkontrollen sollte man neben dem Reisepass die Adresse der Unterkunft parat haben. Die Wartezeiten bei der Einreise können je nach Andrang variieren; außerhalb der Stoßzeiten geht es meist schneller.
Fortbewegung in London
London verfügt über ein hervorragend ausgebautes öffentliche Verkehrsnetz, mit dem Sie auch ohne Auto alle Sehenswürdigkeiten erreichen können. Hier die wichtigsten Transportmittel und Tipps:
- Underground (Tube): Die U-Bahn von London – genannt „Tube“ – ist das schnellste Fortbewegungsmittel in der Stadt. Mit 11 Linien und über 270 Stationen deckt sie weite Teile Londons ab. Die Underground ist die älteste U-Bahn der Welt (in Betrieb seit 1863) und ein Erlebnis für sich. Sie verkehrt meist von etwa 5 Uhr morgens bis Mitternacht; einige Linien bieten am Wochenende sogar Nachtbetrieb. Im Stadtzentrum kommen Züge alle 2–3 Minuten, außerhalb der Rush Hour etwas seltener. Die U-Bahn-Stationen sind am roten Logo mit dem blauen Kreis (London Underground Roundel) leicht zu erkennen. Ein häufiger Hinweis ist „Mind the gap“ – achten Sie auf die Lücke zwischen Zug und Bahnsteig beim Ein- und Aussteigen.
- Bus: Die roten Doppeldeckerbusse sind ein Wahrzeichen Londons. Busse sind zwar langsamer als die U-Bahn (aufgrund des Verkehrs), doch sie bieten eine gemütliche Fahrt mit Ausblick auf die Straßen und Sehenswürdigkeiten. Viele wichtige Touristenattraktionen lassen sich auch per Bus erreichen – setzen Sie sich am besten oben in die erste Reihe, um die Aussicht zu genießen. Es gibt auch praktische Nachtbusse, die verkehren, wenn die Tube geschlossen ist. Wichtig: In London kann man nicht mehr mit Bargeld im Bus bezahlen. Man benötigt eine gültige Fahrkarte, Oyster Card oder eine kontaktlose Kreditkarte zum Einchecken beim Fahrer.
- Oyster Card & Contactless: Für Touristen ist das Bezahlen im öffentlichen Nahverkehr einfach: Man nutzt entweder eine Oyster Card (wiederaufladbare Smartcard) oder einfach eine kontaktlose Kredit-/Debitkarte bzw. Smartphone (Apple Pay/Google Pay), um sich an den Schranken ein- und auszuchecken. Beide funktionieren gleich, die Fahrpreise sind gedeckelt. Das bedeutet, es gibt einen Tageshöchstbetrag (Daily Cap) – haben Sie diesen erreicht, können Sie den Rest des Tages alle Verkehrsmittel im Geltungsbereich ohne weitere Kosten nutzen. (Im Stadtzentrum, Zonen 1–2, liegt der Cap bei rund 8–9 £ pro Tag.) Einzelne Fahrten kosten mit Oyster/contactless deutlich weniger als mit Papiertickets. Tipp: Kaufen Sie bei Ankunft eine Visitor Oyster Card oder nutzen Sie direkt Ihre kontaktlose Bankkarte – so sparen Sie Geld und Zeit.
- Zug & DLR: Neben der U-Bahn gibt es zusätzliche Bahnlinien wie den Overground (Vorortzüge) und die DLR (Docklands Light Railway) im Osten – letzterer ist eine führerlose Hochbahn, praktisch für Ziele wie Greenwich. Für manche Sehenswürdigkeiten etwas außerhalb (z. B. Hampton Court, Windsor) oder Ausflüge ins Umland nimmt man Vorortzüge von National Rail ab den großen Bahnhöfen. Diese akzeptieren teils Oyster/Contactless innerhalb Londons Tarifzonen.
- Taxis: Die schwarzen Londoner Taxis (Black Cabs) sind legendär und überall zu sehen. Die Fahrer haben eine sehr anspruchsvolle Ausbildung („The Knowledge“) und kennen die Stadt wie ihre Westentasche. Black Cabs kann man auf der Straße heranwinken – ein leeres Taxi signalisiert dies mit dem beleuchteten „For Hire“-Schild. Die Fahrt ist komfortabel, aber teuer. Als Alternative nutzen viele Einheimische Minicabs oder Fahrdienst-Apps wie Uber, die oft günstiger sind. Allerdings sind diese Fahrdienste zu Stoßzeiten ebenfalls nicht billig und im Verkehr auch nicht schneller als die U-Bahn.
- Zu Fuß: Central London ist größer, als man vielleicht denkt, aber viele Sehenswürdigkeiten liegen dennoch relativ nah beieinander (besonders im Bereich Westminster/West End). Oft lohnt es sich, ein oder zwei Stationen zu laufen, statt die Tube zu nehmen – so sieht man mehr von der Stadt. London ist generell fußgängerfreundlich mit vielen Bürgersteigen und Fußgängerzonen. Beachten Sie aber unbedingt den Linksverkehr beim Überqueren von Straßen: Schauen Sie zuerst nach rechts und dann nach links. Auf vielen Straßen steht extra „LOOK RIGHT“ oder „LOOK LEFT“ auf dem Boden geschrieben, um Touristen daran zu erinnern.
Unterkunft in London
Unterkünfte in London gibt es in allen Preisklassen, von einfachen Hostels über Bed & Breakfasts bis hin zu Luxushotels. Als Erstbesucher sollte man vor allem auf die Lage achten:
- Lage und Stadtteile: Die Stadt ist riesig, daher empfiehlt es sich, möglichst zentral oder mit guter Anbindung an den Nahverkehr zu wohnen. Beliebte Gegenden für Touristen sind z. B. Westminster (nahe Big Ben, Buckingham Palace), Covent Garden und Soho (viele Restaurants, Theater, zentral im West End), South Bank (gegenüber von Westminster, am Themseufer mit London Eye) oder Kensington (gehobenes Viertel nahe Hyde Park und Museen). Diese Lagen sind zwar teurer, sparen aber Zeit und Fahrkosten. Etwas außerhalb gelegene Viertel wie Greenwich oder Notting Hill können mit ihrem Charme punkten und sind dank Tube/Bus ebenfalls noch recht gut angebunden.
- Preise: London gehört zu den teuersten Städten Europas, was man besonders bei Hotelpreisen merkt. Im Zentrum muss man für ein gutes Mittelklassehotel oft 150–250 € pro Nacht einplanen, für einfachere Hotels oder Hostels zumindest 30–50 € pro Nacht im Mehrbettzimmer. Etwas günstigere Angebote findet man in den Außenbezirken, allerdings kommen dann Fahrtzeiten und -kosten hinzu. Buchen Sie so früh wie möglich – insbesondere in der Hochsaison und um Feiertage (z. B. Ostern, Weihnachten) sind viele beliebte Hotels schnell ausgebucht.
- Alternativen: Neben Hotels sind in London Ferienwohnungen (z. B. über Airbnb) und private Guesthouses verbreitet. Diese können insbesondere für Familien oder längere Aufenthalte eine praktische und preisgünstigere Option sein. Achten Sie bei der Buchung darauf, dass die Unterkunft eine gute Verkehrsanbindung hat (idealerweise eine U-Bahn-Station in der Nähe).
- Tipps: In England sind viele Hotels in historischen Gebäuden untergebracht – die Zimmer können kleiner ausfallen als erwartet. Fast alle Hotels bieten Wasserkocher für Tee/Kaffee auf dem Zimmer (britische Tradition). Falls Frühstück nicht inklusive ist, findet man überall Cafés (wie Pret A Manger, Starbucks, lokale Bäckereien) für einen Morning Coffee oder das klassische English Breakfast.
Sehenswürdigkeiten in London
London bietet eine Fülle an weltberühmten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Viele davon liegen in der Innenstadt entlang der Themse und sind bei einem ersten Besuch quasi Pflichtprogramm. Hier ein Überblick über einige der wichtigsten Highlights, die man nicht verpassen sollte:
- Buckingham Palace: Der prächtige Palast ist die Londoner Residenz des Königs (bzw. der Queen, falls eine regiert). Bekannt ist vor allem der Wachwechsel (Changing of the Guard) vor dem Palast, der im Sommer täglich am späten Vormittag stattfindet und zahlreiche Schaulustige anzieht. Teile des Palasts können im Rahmen von Führungen besichtigt werden (meist im Sommer, wenn der Monarch nicht anwesend ist).
- Tower of London: Mittelalterliche Festung am Nordufer der Themse, die früher als Palast, Gefängnis und sogar Zoo diente. Heute werden im Tower die britischen Kronjuwelen aufbewahrt. Bei einem Besuch begegnet man den Beefeatern (Yeoman Warders), den Wächter in ihren traditionellen Uniformen, die Touren und spannende Geschichten über die dunkle Vergangenheit des Towers geben. Auch die Raben des Towers sind berühmt – der Legende nach fällt das Königreich, wenn sie den Tower verlassen.
- Houses of Parliament & Big Ben: Am Themseufer in Westminster befindet sich der beeindruckende neugotische Palast von Westminster, Sitz des britischen Parlaments (House of Commons und House of Lords). Der angrenzende Glockenturm mit der riesigen Uhr heißt Elizabeth Tower, trägt aber den Spitznamen Big Ben (eigentlich der Name der größten Glocke). Big Ben ist eines der ikonischsten Wahrzeichen Londons – vor allem abends, wenn das Zifferblatt beleuchtet ist. Besucher können das Parlament über Besuchertribünen oder Führungen besichtigen (vorab online anmelden).
- Westminster Abbey: Gleich neben dem Parlament liegt die imposante gotische Westminster Abbey. Diese Kirche ist seit fast 1.000 Jahren Krönungsort der englischen/britischen Monarchen (zuletzt die Krönung von König Charles III. im Jahr 2023). Außerdem sind hier viele berühmte Persönlichkeiten begraben (von Königen und Königinnen bis zu Dichtern wie Chaucer und Newton). Ein Besuch der Abtei ist absolut lohnenswert, man kann das prachtvolle Innere und die Grabmale besichtigen (Eintritt erforderlich). Tipp: Früh morgens oder gegen Spätnachmittag ist es oft etwas weniger voll.
- St Paul’s Cathedral: Die gewaltige Kuppel der St.-Pauls-Kathedrale beherrscht die Skyline der City of London. Die heutige Kathedrale wurde im 17. Jahrhundert vom Architekten Sir Christopher Wren erbaut, nachdem der Vorgängerbau im Großen Brand von 1666 zerstört worden war. Highlights sind die prachtvolle Innenausstattung, die Flüstergalerie (Whispering Gallery) im Innern der Kuppel und der Aufstieg zur Außengalerie ganz oben, von der man einen herrlichen Blick über London hat. In der Krypta befinden sich Gräber berühmter Briten (etwa Admiral Nelson und Sir Winston Churchill).
- London Eye: Das gigantische Riesenrad am Südufer der Themse vis-à-vis vom Parlament bietet eine unvergleichliche Aussicht auf die Stadt. Das London Eye ist 135 Meter hoch und war lange das größte Riesenrad der Welt. Eine Umdrehung dauert etwa 30 Minuten in geschlossenen Glasgondeln. Besonders bei Erstbesuchern ist eine Fahrt beliebt, um sich einen Überblick zu verschaffen – entsprechend sollte man Tickets im Voraus buchen, um Wartezeiten zu vermeiden. Bei Nacht oder Sonnenuntergang ist die Fahrt im beleuchteten Rad ein besonderes Erlebnis.
- Tower Bridge: Viele halten sie für die schönste Brücke Londons: Die Tower Bridge von 1894, direkt neben dem Tower of London, zeichnet sich durch ihre zwei neugotischen Türme aus. Sie kann in der Mitte hochgeklappt werden, um großen Schiffen die Durchfahrt auf der Themse zu ermöglichen. Als Besucher kann man die Tower Bridge ebenfalls besichtigen: Im Inneren gibt es eine Ausstellung über ihre Geschichte, und oben verbinden verglaste Fußgängerwege die Türme – inklusive Glasbodenabschnitt mit Blick auf die Fahrbahn 40 Meter unter den Füßen.
- British Museum: Eines der größten und bedeutendsten Museen der Welt, mit einer Sammlung, die über 8 Millionen Objekte aus allen Erdteilen umfasst. Und das Beste: Der Eintritt ist kostenlos. Zu den berühmtesten Ausstellungsstücken zählen der Stein von Rosetta, ägyptische Mumien, die Elgin Marbles (Skulpturen des Parthenon) und unzählige weitere Schätze aus der Antike bis heute. Planen Sie ausreichend Zeit ein – das British Museum ist riesig. (Tipp: Eine kostenlose Führung oder ein Audio-Guide helfen, die Highlights in 1–2 Stunden zu sehen.)
- National Gallery: Für Kunstliebhaber ein Muss – die National Gallery am Trafalgar Square beherbergt eine unglaublich umfangreiche Sammlung europäischer Gemälde vom 13. bis zum 19. Jahrhundert. Hier hängen Werke von Monet, Van Gogh (z. B. die Sonnenblumen), da Vinci, Rembrandt, Raphael und vielen mehr. Auch dieses Museum ist frei zugänglich, es wird lediglich um eine Spende gebeten. Gleich nebenan liegt außerdem die National Portrait Gallery, die auf Porträts berühmter Briten spezialisiert ist (ebenfalls kostenlos).
- Hyde Park & Kensington Gardens: Londons grünes Herz. Hyde Park ist der größte königliche Park im Zentrum – perfekt für eine Pause im Grünen, ein Picknick oder einen Spaziergang entlang des Serpentine-Sees. Im Sommer finden hier oft Open-Air-Konzerte statt. An der Nordostecke, am Speaker’s Corner, kann jeder öffentlich zu den Leuten sprechen – eine Tradition der Redefreiheit. Westlich schließt sich nahtlos der Kensington Gardens Park an, in dem sich der Kensington Palace (Wohnsitz einiger Royals, z. B. früher von Prinzessin Diana) befindet.
- Weitere Highlights: Die obige Liste kratzt nur an der Oberfläche. London hat noch vieles mehr zu bieten – von Museen (z. B. das Naturhistorische Museum mit Dinosaurierskeletten, das Victoria & Albert Museum für Kunst/Design, die Tate Modern für moderne Kunst in einer alten Fabrikhalle) über Märkte (etwa der alternative Camden Market, der Feinschmecker-Hotspot Borough Market oder der Antiquitätenmarkt an der Portobello Road in Notting Hill) bis hin zu Unterhaltung (das West End mit seinen weltbekannten Musicals und Theatern, die Southbank Centre für Konzerte, unzählige Bars und Clubs für das Nachtleben). Planen Sie je nach Interesse Ihre persönliche Must-See-Liste – es ist unmöglich, beim ersten Besuch alles zu sehen, aber das macht Lust auf ein Wiederkommen!
Tipp: Viele beliebte Attraktionen Londons (London Eye, Madame Tussauds, Harry-Potter-Studios etc.) sind oft stark nachgefragt. Es lohnt sich, Tickets im Voraus online zu buchen, um lange Warteschlangen zu vermeiden. Für mehrere kostenpflichtige Sehenswürdigkeiten kann auch der London Pass oder ähnliche Sightseeing-Pässe interessant sein – sie ermöglichen Pauschaleintritte und können Geld sparen, wenn man viele Attraktionen in kurzer Zeit besichtigt. Rechnen Sie aber genau durch, welche Angebote sich für Ihre Planung lohnen.
Essen und Trinken in London
Die britische Küche hatte lange einen zweifelhaften Ruf, hat sich aber enorm entwickelt. Traditionalisten kommen dennoch auf ihre Kosten: Klassiker wie Fish and Chips (frittierter Fisch mit Pommes), ein deftiger Sunday Roast (Sonntagsbraten mit Gemüse) oder das ausgiebige English Breakfast mit Eiern, Würstchen, Bohnen & Speck sollte man ruhig einmal probieren. Am Nachmittag gönnt man sich vielleicht eine typisch englische Tea Time: Zum Afternoon Tea werden Tee, Sandwiches und Scones mit Clotted Cream und Marmelade gereicht – viele Hotels und Cafés in London bieten das an (teils sehr luxuriös). Gleichzeitig ist London heute eine kulinarische Weltstadt: Von indischem Curry (Chicken Tikka Masala gilt scherzhaft als britisches Nationalgericht) über asiatische Fusion-Küche bis hin zu Sternerestaurants ist alles vertreten. Insbesondere die Vielfalt an internationalen Restaurants – etwa in Vierteln wie Soho, Shoreditch oder Notting Hill – ist beeindruckend. Auch Street Food hat Konjunktur: Auf Märkten und in Food Halls (z. B. Mercato Metropolitano, Borough Market) kann man Gerichte aus aller Welt kosten.
Pubs & Nachtleben: Ein London-Besuch ist nicht vollständig ohne einen Abstecher in den Pub. Die urigen britischen Kneipen sind gesellschaftliche Treffpunkte, wo man ein Pint Bier (z. B. Ale oder Cider) oder ein klassisches Pub-Gericht in entspannter Atmosphäre genießt. Die meisten Pubs öffnen mittags und schließen gegen 23 Uhr (auch wenn die offizielle Sperrstunde abgeschafft wurde, halten sich viele daran – Briten trinken eher früher am Abend). Wer länger ausgehen möchte, findet in London zahllose Bars, Clubs und Musik-Locations, vor allem in Gegenden wie Soho, Camden oder Shoreditch. Im West End konzentrieren sich außerdem viele Theater und Musicalhäuser – ein Abend mit einer bekannten Show (von Les Misérables bis The Lion King) ist ein besonderes Erlebnis. Beachten Sie, dass in England Rauchen in Gaststätten strikt untersagt ist (seit 2007). Vor Pubs sieht man daher oft Grüppchen, die für eine Zigarette nach draußen gehen.
Preise & Trinkgeld: Essen gehen in London kann teuer sein, vor allem in Touristengegenden. Preiswerte Alternativen sind z. B. Pub-Essen (oft günstig und sättigend), asiatische Imbisse in Chinatown, oder die vielen Sandwich-Shops und Märkte für einen schnellen Happen. Ein einfaches Mittagessen (z. B. ein Pie oder Fish & Chips) bekommt man ab ~10–15 £, Abendessen im durchschnittlichen Restaurant kostet um 20–30 £ pro Hauptgericht. Trinkgeld ist in Restaurants üblich: Wenn keine Service Charge auf der Rechnung steht, sind ~10–15 % angemessen. In Pubs hingegen ist Trinkgeld nicht zwingend erwartet, dort holt man Getränke selbst an der Theke.
Praktische Tipps für den London-Aufenthalt
- Geld & Bezahlen: In London benötigt man aufgrund der weiten Verbreitung von Kartenzahlung kaum Bargeld. Selbst Kleinstbeträge (Busticket, Coffee-to-go) werden kontaktlos per Karte oder Smartphone bezahlt. Achten Sie auf mögliche Auslandseinsatzgebühren Ihrer Bank oder nutzen Sie ggf. eine Reisekreditkarte ohne Gebühren. Geldautomaten (ATMs) sind überall zu finden – am besten hebt man an Bankautomaten (Barclays, HSBC etc.) ab, da diese faire Kurse bieten. Wechselstuben in Touristengebieten sollte man wegen schlechter Kurse eher meiden.
- Mobiltelefon & Internet: Prüfen Sie vor der Reise, ob Ihr Handyvertrag Roaming-Gebühren in UK verlangt – seit dem Brexit ist das „Roam like at home“ nicht mehr garantiert, einige Anbieter berechnen Gebühren. Falls nötig, kann man vor Ort preiswerte Prepaid-SIM-Karten (z. B. von Vodafone, O2, EE) erwerben oder eSIM-Angebote nutzen. In London gibt es an vielen Orten kostenloses WLAN (z. B. in Cafés, Museen, Bahnhöfen), und in den U-Bahn-Stationen steht ebenfalls WiFi zur Verfügung. Google Maps, Citymapper oder die offizielle TfL App leisten gute Dienste zur Navigation in der Stadt und im Nahverkehr.
- Sicherheit: London ist insgesamt eine sichere Stadt für Touristen, die Polizei zeigt in den Zentren auch Präsenz. Wie in jeder Großstadt gibt es aber Taschendiebe – passen Sie besonders an belebten Orten (Oxford Street, Märkte, in vollen Bussen/Zügen) gut auf Ihre Wertsachen auf. Nutzen Sie Innentaschen und tragen Sie Rucksäcke vorne, um Langfinger abzuschrecken. Nachts sollte man in unbekannten Gegenden umsichtig sein; zentrale Viertel sind auch abends gut beleuchtet und belebt. Im Notfall erreichen Sie Polizei, Feuerwehr oder Krankenwagen unter der Notrufnummer 999 (europaweit funktioniert auch 112).
- Gesundheit: Apotheken (Chemists) gibt es zahlreich, viele haben auch am Wochenende geöffnet. Für EU-Bürger gilt: Die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) wurde durch die GHIC ersetzt; sie wird in Großbritannien (Stand 2025) noch anerkannt, jedoch empfiehlt sich eine Reisekrankenversicherung, da die Bedingungen nach Brexit Änderungen unterliegen. Das staatliche Gesundheitssystem NHS behandelt Notfälle, aber erwarten Sie in Notaufnahmen ggf. Wartezeiten. Kleinere Beschwerden kann man auch in Walk-in-Clinics behandeln lassen oder sich an Apotheken wenden, die oft Beratung anbieten.
- Elektrizität: In Großbritannien werden Steckdosen Typ G verwendet (dreipoliger rechteckiger Stecker, 230 V Spannung wie in Deutschland). Vergessen Sie nicht, einen Reiseadapter mitzunehmen, damit Sie Ihre Geräte laden können. Viele Hotels haben an der Rezeption Adapter zum Ausleihen, doch auf Nummer sicher geht, wer einen dabei hat.
- Kultur & Etiquette: Die Briten sind bekannt für Höflichkeit und das Schlange stehen (queuing). Stellen Sie sich also brav an und drängeln Sie nicht – ob beim Bus oder im Supermarkt. Ein freundliches „Sorry“ oder „Excuse me“ gehört zum guten Ton, wenn man jemanden versehentlich berührt oder vorbei muss. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt: Rechts stehen, links gehen (auf Rolltreppen stets rechts stehen, links eilige Passanten vorbeilassen). Rauchen ist in öffentlichen Räumen verboten, und Alkohol trinken in der Öffentlichkeit ist zwar nicht überall untersagt, aber verpönt außer in dafür vorgesehenen Bereichen (z. B. Biergärten vor Pubs).
- Kostenloses London: London muss kein Vermögen kosten – viele der besten Erlebnisse sind kostenlos. Staatliche Museen wie British Museum, National Gallery, Tate Modern verlangen keinen Eintritt (Spenden willkommen). Die prächtigen Parks der Stadt kann man gratis erkunden. Auch Veranstaltungen wie die Wachablösung am Buckingham Palace oder die Abendzeremonie der Schließung des Towers (Ceremony of the Keys) kann man ohne großen Geldbeutel erleben (letztere erfordert allerdings vorherige Anmeldung). Nutzen Sie solche Angebote, um Ihr Budget zu schonen.
- Tagesausflüge: Wenn Sie mehr Zeit haben, lohnt sich eventuell ein Ausflug in die Umgebung: Beliebte Day Trips ab London führen z. B. nach Stonehenge, Windsor Castle, Oxford/Cambridge oder an die Küste (Brighton). Diese Orte sind per Zug oder Bus in 1–2 Stunden erreichbar. Planen Sie solche Exkursionen aber großzügig, damit es nicht zu stressig wird.
Nützliche Websites für London-Reisende
- Visit London – Offizielle Tourismus-Website: visitlondon.com
- Transport for London (TfL) – Öffentlicher Nahverkehr: tfl.gov.uk
- British Museum – Besucherinformationen: britishmuseum.org
- Westminster Abbey – Tickets und Infos: westminster-abbey.org
- Deutsche Botschaft London – Konsularhilfe für Deutsche: gov.uk/world/germany