Ursprung von Santa Eulària
Santa Eulària, heute das wirtschaftliche Zentrum der Ostküste, hat sich erst durch den Tourismus von einem Fischer- und Bauerndorf zu einem ansehnlichen Städtchen entwickelt. Seine Wurzeln gehen immerhin auf die Römerzeit zurück. Von der ursprünglichen römischen Siedlung ist aber einzig das Aquädukt
am südwestlichen Stadtausgang erhalten geblieben (parallel zur modernen Straßenbrücke).
Promenade
Auffällige und attraktive Besonderheit des Ortes ist die gepflegte und großenteils schattige Uferpromenade, Passeig Maritim, die vom Vorort Siesta über eine neue Brücke über den Riu de Santa Eulària über rund 3 km in einem weiten Bogen bis zum schmucken Yachthafen mit zahlreichen Lokalen und darüber hinaus bis zum Kongresszentrum (Palau de Congresos) läuft. An
ihr liegen mehrere unterschiedlich breite Strandabschnitte, dahinter Villen, Hotels, Restaurants, Bars und Eiscafés in lockerer Anordnung ohne dichte Hochhausbebauung.
Zentrum
Im zentralen Ortsbereich verbindet die plazaartige Flanierzone des Passeig S’Almera, La Rambla genannt, die Promenade und die Hauptstraße durch den Ort. Dort findet täglich außer Mi und So ein mittlerweile ziemlich an der touristischen Kundschaft ausgerichteter »Hippiemarkt« statt. Von den Straßencafés an der Rambla sind das Royalty und das Croissant Show
empfehlenswert.
Tourist Info Santa Eulalia
Im oberen Bereich der Rambla gibt es eine Touristeninformation (Hauptbüro in der Carrer de Maria Riquer Wallis, der westlichen Parallelstraße des Passeig S’Almera). Die Rambla geht mit Erreichen des Carrer Sant Jaume, der Hauptstraße durch den Ort, über in die Plaça d’Espanya, an dessen Nordseite das Rathaus (Ajuntament) steht. Davor erinnert ein Denkmal an die Opfer und Retter einer Schiffskatastrophe von 1913.
»Fressgasse«
Durch die Plaça d’Espanya läuft die Carrer Sant Vicent, eine populäre »Fressgasse«, in der sich vor allem östlich der Plaça ein Restaurant ans nächste reiht.
Beurteilung
Santa Eulària ist ein bedenkenswerter Standort für alle, die am Meer oder zumindest in Strandnähe und gleichzeitig in einer lebendigen Stadt ohne ausgeprägten Massentourismus logieren möchten. Der Ort eignet sich sehr gut als Basis zur Entdeckung der Ostküste und des Nordens. Eivissa liegt nicht weit entfernt und ist auch schnell mit hoher Frequenz per Bus zu erreichen.
Nebensaison
Außerdem hat Santa Eulària den Vorzug, dass dort »normales« spanisches Leben läuft und in der Nebensaison nicht alle Bürgersteige »hochgeklappt« werden, wie oft anderswo auf Ibiza.
Sehenswürdigkeiten in Sant Eulària des Riu
Neben der erwähnten Promenade, der Rambla und der berühmten »Fressgasse« verfügt Santa Eulària des Riu nur über eine weitere »echte« Sehenswürdigkeit. Die ist einen Besuch unbedingt wert.
Wehrkirche
Die Eglésia Es Puig de Missa ist die eindrucksvollste unter den Wehrkirchen Ibizas. Sie wurde wahrscheinlich schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts auf den Ruinen einer maurischen Moschee errichtet, aber 1555 von türkischen Piraten vollständig zerstört. Danach beauftragte man den italienischen Architekten Giovanni Battista Calvi mit dem Wiederaufbau. Calvi, der auch für die Stadtmauer Eivissas verantwortlich zeichnete, machte daraus ab 1568 eine regelrechte Festung. Zeitweise befanden sich sogar schwere Geschütze im Wehrturm.
Umfeld der Kirche
Innen ist die Kirche schlicht gehalten, was zum großen Teil daran liegt, dass die ursprüngliche Einrichtung während des spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) entfernt wurde und nur unvollständig wieder ersetzt werden konnte. Neben der Kirche befindet sich ein kleiner Friedhof und ein Kreuzweg mit aus Fliesen gestalteten Bildern. Wer die Església Es Puig de Missa besichtigenm will, kann einen Termin vereinbaren (Tel. 971 330072) und damit vermeiden, die Kirche verschlossen vorzufinden. Ganz sicher geöffnet ist sie nur sonntags vor 11 Uhr zur Messezeit.
Der Blick von oben über Santa Eulària, seine Umgebung und das Meer entschädigt für die Mühe des an warmen Tagen schweißtreibenden Aufstiegs. Die Auffahrt ist mit Auto möglich. Die Parkmöglichkeiten dort sind aber sehr begrenzt.
Museen
Gegenüber der Wehrkirche befinden sich zwei Museen:
Museu Etnològico des les Illes Pitiüses
Finca Can Ros, Tel. 971 332845;
Mo-Sa 10-13 Uhr und 17-20 Uhr (im Winter 16-19 Uhr)
Dieses ethnologische Museum bezieht sich in erster Linie auf das Leben der Bauern Ibizas: Gerätschaften zum Pressen der Oliven, alte Trachten und Gegenstände aus dem agrarischen Alltagsleben. Erläuterungen leider nur in katalanischer Sprache.
Museu Barrau (sonntags 11-13 Uhr)
In diesem privaten Kunstmuseum sind die Werke des aus Barcelona stammenden Impressionisten Laureá Barrau (1863- 1957), ausgestellt. Barrau lebte ab 1910 in Santa Eulària.
Strände
Entlang der Promenade Passeig Maritim liegen – wie gesagt – die Platges de Santa Eulària des Riu, mehrere Strandabschnitte unterschiedlicher Länge und Breite. Der über 300 m lange Hauptstrand Platja de Santa Eulària erstreckt sich im zentralen Bereich links und rechts der Rambla. Südwestlich schließt sich der schmale Platja des Riu an, der sich vor der Flussmündung verbreitert. Jenseits des Flusses bei der Urbanisation Siesta setzt sich der Strand noch etwa 150 m weiter fort. Eine Fußgängerbrücke führt über das indessen oft trockene oder nur wenig Wasser führende Flussbett.
Wasser
Die Wasserqualität in der Bucht von Santa Eulària ist abhängig von der Windrichtung, aber im allgemeinen gut. Da die Strände nur langsam abfallen, sind sie auch gut für Kinder geeignet. Wie überall können Liegen und Sonnenschirme gemietet werden.
Auszug aus dem Buch:
Ibiza mit Formentera
Reise Know-How Reiseführer
von Daniel Krasa und Hans-R. Grundmann
Herausgeber: Reise Know-How Verlag
Taschenbuch: 324 Seiten
Preis Taschenbuch: 19,90 Euro
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