Die Schatzinsel Oak Island

Durch einen Damm mit dem Festland verbunden, aber trotzdem unzugänglich ist Oak Island, die rätselhafte nur eineinhalb Quadratkilometer kleine Schatzinsel Nova Scotias. Sie bewahrt seit über zweihundert Jahren erfolgreich ein Geheimnis – vielleicht. Denn 1795 entdeckte ein junger Mann an einem Baum einen Flaschenzug und darunter eine Delle im Boden. Seitdem wird hier gegraben, gesucht und gemutmaßt – bisher ohne Ergebnis.

Schon bald stieß man nach einem halben Meter auf eine Schicht aus Steinplatten, nach weiteren vier Metern kam eine Lage aus mit Schiffskitt versiegelten Eichenholzbohlen zum Vorschein. Eine weitere Grabung bis auf 10 Meter Tiefe blieb ohne Erfolg – und man gab auf. Einige Jahre später taten sich finanzkräftige Männer zu einer Gesellschaft zusammen, die neue Grabungen beim nun »Money Pit« genannten Schacht finanzierte. Und tatsächlich wurden in Abständen von je drei Metern Holzlagen gefunden, in 30 m Tiefe sogar eine Steinplatte mit eingeritzten Zeichen. Doch dann füllte sich der Schacht mit Meerwasser, das beim Abpumpen sofort nachströmtem, woraufhin Spekulationen einsetzen: War hier möglicherweise ein Schutzmechanismus ausgelöst worden? Sollten Unbefugte am Vordringen gehindert werden? Zusätzliche Grabungen in neuen Schächten und Gruben stützten die Theorie von künstlich angelegten Kanälen zwischen Küste und Insel. Und neuere Radiokarbonuntersuchungen ergaben, dass die Holz- und Metallfunde tatsächlich aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen.

Aber wer könnte hier einen Schatz vergraben haben? Waren es Piraten? Oder spanische Eroberer, die Gold und Silber aus Südamerika beiseite schafften, statt die Beute ihrem Monarchen abzuliefern? Schließlich liegen auch Wracks spanischer Schiffe vor Neuschottlands Küste. Selbst der ominöse heilige Gral wurde schon auf Oak Island vermutet. Nichts als Theorien und Spekulationen indessen. Denn seit über 200 Jahren, in denen Vermögen im Money Pit versenkt wurden und sechs Menschen zu Tode kamen, fand sich je ein Schatz. Nichts desto weniger gibt es immer noch ein Handvoll Leute, die über Eigentumsrechte verfügen, im Untergrund der Insel werkeln und eifersüchtig ihren Zugang kontrollieren, der Fremden längst verwehrt ist. Oak Island, Schauplatz der längsten Schatzsuche der Geschichte, wird wohl ewig ein Rätsel bleiben. Alle Einzelheiten erfährt man heute im Internet unter