Ausgehend von einem etwas reißerischen Bericht einer Mallorca-Nachrichtenwebsite zu vermehrtem Feuerquallenauftreten am Dünenstrand Es Trenc an der Südküste Mallorcas haben deutsche Nachrichtenportale wie welt.de oder t-online.de das Thema begierig aufgegriffen und daraus eine kleine Katastrophenmeldung gemacht.
Gesteigert wurde das Geschehen noch mit der riskanten Unterstellung, die Behörden der Baleareninsel würden aus Angst vor möglicherweise ausbleibenden Urlaubern einen „offiziellen Feuerquallenalarm“ bewusst unterdrücken. So kurz vor Beginn der Sommerferien in Deutschland und der Hauptsaison auf Mallorca ist man sich der Aufmerksamkeit besorgter angehender Mittelmeerurlauber hierzulande dabei gewiss.
Tatsache ist, dass dieses Phänomen der sporadisch in Schwärmen auftretenden Leuchtquallen mit ihren langen Tentakeln, die heftige Hautreizungen hervorrufen können, nicht nur vor Mallorca, sondern auch vor anderen Inseln und Küsten des Mittelmeers ein regelmäßiges und keineswegs ungewöhnliches, wenn auch ärgerliches, Ereignis ist.
Bereits seit geraumer Zeit berichten wir auf reisebuch.de darüber, und die Kollegen von mallorca.de hatten sich in den letzten Jahren die Mühe gemacht, eine „Mallorca-Quallenkarte“ zu erstellen. Das Resultat war so einfach wie logisch: mit dem Wechsel der Windrichtung und der Strömung verschwinden die Schwärme mit den unfreundlichen Meeresbewohnern so schnell, wie sie gekommen sind. Maßnahmen der Regionalregierung wie das Einspannen der mallorquinischen Fischer zum Abfangen der Quallenschwärme bereits auf hoher See haben sich in dem Zusammenhang übrigens nicht wirklich bewährt. So bleibt dem Mallorcaurlauber auch diesen Sommer nur die Devise: Ruhe bewahren und für das Bad im Mittelmeer einen anderen Strand an einer Bucht wählen, wo Winde und Strömungen aus anderer Richtung wehen bzw. fließen. Mallorca ist nicht es Trenc!
Aber trotz alledem ist Vorsicht angesagt und sollte man tatsächlich in Berührung mit einer der ekligen feurigen Medusen gekommen sein, ist ein schneller Arztbesuch sicherlich die bessere Option als das Vertrauen auf traditierte Hausmittelrezepte. „Das Gift selbst lässt sich mit einer Magnesiumsulfatlösung neutralisieren“ schreibt t-online.de schlau. „Lebensgefährlich ist der Kontakt mit Feuerquallen aber nicht,“ weiß welt.de abschließend zu berichten.
Dann können wir ja dieses Jahr doch noch beruhigt in den Mallorcaurlaub fliegen…