Taschendiebstahl in touristischen Zentren
Der häufigste Vorfall sind Diebstähle aus Taschen und Geldbörsen – vor allem an Stränden, in Einkaufsstraßen, auf Märkten oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Taschendiebe arbeiten oft in Gruppen: Eine Person lenkt ab (z.B. mit Blume, „Nelken-Masche“ oder Fragen), während andere den Zugriff nutzen.
Präventionstipps:
- Tragen Sie Wertgegenstände dicht am Körper (z.B. Geldbörse in Brusttasche) und verteilen Sie Bargeld, Ausweis, Kreditkarte getrennt voneinander. Vermeiden Sie auffälligen Schmuck oder teure Kameras offen.
- Bewahren Sie Papiere und Geldbörsen im Rucksack stets in den rückennahen Innenfächern auf und nicht in von außen zugänglichen Abteilen!
- Legen Sie wertvollen Schmuck, größere Bargeldbeträge und Pässe im Hotelsafe ab, statt sie ungesichert im Zimmer zu lassen.
- Seien Sie in Menschenmengen besonders achtsam: Halten Sie Ihr Portemonnaie und Smartphone fest und lassen Sie Taschen nicht unbeaufsichtigt, etwa auf Strandliegen oder im Einkaufswagen.
- Kopieren Sie alle wichtigen Karten und Ausweise als Fotos auf Ihrem Smartphone, am besten in der Fotogalerie in einem separaten Ordner „Ausweise“.
- Sichern Sie Ihren Smartphonebildschirm mit biometrischen Daten und/oder einem mindestens 5-stelligen Passwort!
Gelingt trotzdem ein Diebstahl, sollten Sie sofort die Polizei rufen oder in die nächste Polizeistation gehen. In jedem Fall sollte der Vorfall melden und Anzeige erstatten – ein offizielles Protokoll ist wichtig für spätere Versicherungs- und Identitätsanliegen. Sperren Sie sofort alle mit gestohlenen Kredit- oder Debitkarten:
Zentrale Sperrnummern für Bankkarten aus Deutschland
Sperr-Notruf 116 116
- Kostenlos aus Deutschland und vielen europäischen Ländern
- Aus dem Ausland erreichbar unter:
+49 116 116 oder +49 30 4050 4050 (aus dem Mobilfunk oder wenn 116 116 nicht funktioniert) - Gilt für:
- Girocards (EC-Karten)
- Kreditkarten vieler deutscher Banken
- Elektronische Ausweise, Onlinebanking-Zugänge etc.
Wichtig:
Notieren Sie vor Reiseantritt Ihre Kontonummer oder Kartennummer separat, um bei der Sperrung schnell reagieren zu können.
Tipp:
Oft haben es die Taschendiebe nur auf das Bargeld (die Scheine!) abgesehen und werfen die entwendete Geldbörse mit den Kredit- oder Debitkarten und den Ausweisen achtlos auf die Straße oder in den nächsten Papierkorb. Suchen Sie deshalb die Umgebung ab!
Trickbetrug und Touristenfallen
Auf Mallorca laufen immer wieder ausgeklügelte Betrugsmaschen: Es gibt bekannte Tricks, bei denen Touristen gezielt abgelenkt werden. So bieten Trickdiebe Blumen oder Kräuter an – etwa eine Frau mit einem Rosmarinzweig („Rosmarin-Masche“). Wenn der Tourist an der Kette oder im Portemonnaie hängt, wird abgelenkt und Wertvolles entwendet. Ähnlich geht die „Nelken-Frau“ vor: Sie drückt die Blume aufgedrängt in die Hand, dann wird Geld verlangt und im Gespräch Taschengeld gestohlen. Auch das „Wechselgeld-Spiel“ kommt vor: Ein Betrüger fragt nach Kleingeld (z.B. für einen Parkschein) und greift dabei unbemerkt ins Portemonnaie. Häufig ziehen die Täter in Gruppen durchs Zentrum und sprechen Touristen an – wer Geld oder Dokumente reicht, riskiert unbemerkten Diebstahl.
Präventionstipps:
- Lehnen Sie jegliche Aufdringlichkeiten ab: Nehmen Sie keine Blumen, Kräuter oder Geschenke von Fremden an und reagieren Sie nicht auf Umschuldungs- oder Wechselgeld-Angebote auf der Straße.
- Seien Sie skeptisch bei Spielen und Glücksspielen (z.B. Hütchen- oder Schätzspiele) – diese sind meist Betrugsfallen und werden oft von organisierten Banden betrieben.
- Bewahren Sie Bankkarten sicher auf. Heben Sie Geld besser nur am Tag bei einer Bank ab und kontrollieren Sie den Automaten auf Manipulation (Skimming).
- Bei Abschleppdiensten oder Fremdenfahrzeugen: Bleiben Sie misstrauisch. Wenn Hilfe notwendig ist, fahren Sie zu einer Tankstelle und rufen Sie bei Unsicherheit die Polizei (Notruf 112) statt auf fremde Abschleppwagen zu vertrauen.
In Bars und Restaurants sollten Sie die Rechnung prüfen und nur bekannte Lokale besuchen. Liegt Ihnen eine zu hohe Rechnung vor oder erhalten Sie aufdringliche Angebote, verweigern Sie die Zahlung bis zur Klärung und holen Sie Hilfe von der Polizei.
Einbruch in Ferienunterkünfte
Einbrüche in Ferienhäuser oder Villen treten vor allem bei länger leerstehenden Objekten auf. Wertsachen können auch über Nacht gestohlen werden, daher gilt: Tür und Fenster stets abschließen. Die Mallorca-Polizei empfiehlt: Installieren Sie Zeitschaltuhren für Licht und Rollos, wenn Sie abends oder nachts nicht zu Hause sind. Bitten Sie Nachbarn, den Briefkasten zu leeren oder gelegentlich nach dem Rechten zu sehen, damit ein bewohntes Bild entsteht.
Präventionstipps:
- Sichern Sie die Unterkunft: Nutzen Sie Zusatzschlösser, Alarmanlagen (auch mit privatem Sicherheitsdienst) und bewahren Sie Wertsachen in einem sicheren Behältnis auf.
- Vermeiden Sie es, in sozialen Medien detailliert über den Urlaub oder Abwesenheitszeiten zu informieren, um keine Hinweise auf eine leere Unterkunft zu geben.
- Im Mietwagen nichts sichtbar lassen: Verstauen Sie Taschen und Gepäck schon auf dem Weg zum Auto im Kofferraum und lassen Sie keine Wertsachen offen liegen. Einbehr gesichtetes Parken (belebte Parkplätze) verringert das Risiko.
- Sollten Sie dennoch einen Einbruch feststellen, betreten Sie die Unterkunft nicht weiter, rufen Sie sofort die Polizei und dokumentieren Sie vor allem Bilder von beschädigten Schlössern oder gestohlenen Gegenständen für Versicherungen.
Gewalt im Nachtleben
Schwere Gewalt gegen Touristen ist auf Mallorca selten. Dennoch kann es in Party-Zentren (z.B. Magaluf, El Arenal) abends und nachts zu Auseinandersetzungen kommen, insbesondere wenn Alkohol oder Drogen im Spiel sind. In überfüllten Bars und Straßen steigt das Risiko von Rangeleien und Taschendiebstählen.
Präventionstipps:
- Gehen Sie nachts in Gruppen aus und informieren Sie Angehörige, wo Sie sich aufhalten. Verzichten Sie auf offensichtlich riskante Lokale mit hohem Alkoholkonsum. Vor allem in bekannten Partyvierteln wie El Arenal (Ballermann) oder Magaluf herrscht Hochbetrieb und oft großes Gedränge. Seien Sie hier besonders vorsichtig.
- Trinken Sie maßvoll: Halten Sie Ihre Getränke immer im Blick, nehmen Sie keine Drinks von Fremden an und beobachten Sie wachsam, dass nichts hinein gegeben wird. Spazieren Sie nicht allein durch dunkle, verlassene Gassen oder unbekannte Seitenstraßen. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl – sollten Sie sich unwohl fühlen, suchen Sie belebtere Orte oder rufen Sie Hilfe.
- Auch außerhalb von Kneipen gilt Wachsamkeit: Achten Sie nachts auf Ihre Umgebung und Ihre persönlichen Gegenstände (Handtasche, Handy etc.), denn betrunkene Personen können unberechenbar sein.
Drogenangebote und rechtliche Risiken
Drogen aller Art sind auf Mallorca illegal – der Besitz selbst geringer Mengen kann zur Festnahme führen. Außerdem bieten vermeintliche Dealer Touristen häufig Rauschmittel an (Kokain, MDMA, Haschisch etc.), um Geschäfte zu machen. Wer auf solche Angebote eingeht, setzt sich strafrechtlich in Gefahr und kann zudem betäubt oder bestohlen werden. So wurden beispielsweise Fälle bekannt, in denen Opfer nach Drogenkonsum ausgeraubt wurden.
Präventionstipps:
- Lehnen Sie Drogen jeglicher Art konsequent ab. Kauftipps: Bargeld herausnehmen kann bereits zum Ziel führen. Beachten Sie das strenge Drogengesetz: Schon kleine Mengen gelten als Straftat.
- Haben Sie den Eindruck, jemand will Sie zu etwas überreden (Joints, Pillen, etc.), gehen Sie weg. Nehmen Sie keine Substanzen an, die Ihnen von Unbekannten angeboten werden – auch vermeintlich harmlose Rauschmittel können Drohungen und Schäden nach sich ziehen.
- Trinken Sie nie aus Getränken, die Sie unbeaufsichtigt lassen oder von Fremden bekommen. Bewahren Sie Ihr Mobiltelefon und Ihre Karten stets bei sich auf.
Verhalten nach einem Vorfall
Sollten Sie Opfer einer Straftat werden (Diebstahl, Betrug, Gewalt), ist richtiges Handeln wichtig:
- Polizei rufen: Wählen Sie den europäischen Notruf 112 – es wird Ihnen auf Deutsch weitergeholfen oder an die richtige Stelle (Policía/Guardia Civil) vermittelt. Auch wenn der Täter bereits weg ist, möglichst schnell zur nächsten Polizeidienststelle gehen und Anzeige erstatten. Ein schriftlicher Polizeibericht („Anzeigeprotokoll“) ist entscheidend für spätere Versicherungs- und Erstattungsanträge.
- Botschaft/Konsulat kontaktieren: Melden Sie sich bei Ihrer Auslandsvertretung, wenn Ausweisdokumente verloren oder gestohlen wurden. Das Deutsche Konsulat in Palma ist erreichbar unter Tel. +34 971 707 737 (Regelbüro) und außerhalb der Öffnungszeiten über den Bereitschaftsdienst +34 659 011 017. Dort erhalten Sie Hilfe bei Neuausstellungen von Pass/Personalausweis oder Rat bei ernsten Notlagen.
- Versicherungen informieren: Setzen Sie Ihre Reise- und Kreditkarten-Bank umgehend in Kenntnis (und sperren Sie ggf. Karten). Bewahren Sie alle Unterlagen (Polizeibericht, Arztberichte o. Ä.) für Schadenmeldungen auf. Bei Verletzungen durch Dritte suchen Sie einen Arzt auf – notfalls über den Notruf 061 für medizinische Hilfe.
Nutzen Sie darüber hinaus den kostenlosen Auslands-Notfallservice Ihrer Landesregierung (z.B. Krisenvorsorgeliste ELEFAND des Auswärtigen Amts), um Ihre Auslandsvertretung frühzeitig über Ihre Reisepläne zu informieren und im Ernstfall schnell erreichbar zu sein.
Wichtige Notrufnummern und Ansprechpartner auf Mallorca
Zweck | Telefonnummer/Kontakt |
---|---|
Europa-Notruf (Polizei, Feuerwehr, Rettung) | 112 (kostenfrei) |
Medizinischer Notruf (Rettungsdienst) | 061 (Centro Coordinador de Urgencias Médicas) |
Policía Local (örtliche Polizei) | 092 |
Policía Nacional (Landespolizei) | 091 |
Guardia Civil (Landes- und Autobahnpolizei) | 062 |
Deutsches Generalkonsulat Palma | +34 971 707 737 (Bürozeiten) |
Notfall-Bereitschaftsauskunft (DE-Vertretung) | +34 659 011 017 (außerhalb Bürozeiten) |
Alle Notrufe sind gebührenfrei. Zusätzlich lohnt sich das Installieren der kostenfreien AlertCops-App oder einer lokalen Notruf-App der spanischen Polizei, um im Ernstfall schnellen Kontakt herzustellen.
Mallorca bietet mit Achtsamkeit eine schöne, sichere Urlaubsumgebung. Wer die genannten Risiken kennt und einfache Vorsichtsregeln beachtet, kann den Aufenthalt unbeschwert genießen und erst im Nachhinein von den Attraktionen und Reizen der Insel erzählen.