Genova Mallorca: Ursprüngliches Dorf mit Höhlen, Aussichtspunkten und Top-Restaurants nahe Palma

Genova liegt vier Kilometer westlich des Stadtzentrums von Palma de Mallorca und erstreckt sich entlang der unteren Hänge der Serra de na Burguesa, einem südlichen Ausläufer der Serra de Tramuntana. Trotz der Nähe zur Hauptstadt hat sich der Ort ein dörfliches Erscheinungsbild mit engen Gassen und traditionellen Steinhäusern bewahrt. Der kleine Ort mit ca. 4000 Einwohnern ist schon lange ein bevorzugter Wohnort der wohlhabenden Palmesaner, die hier ihre Wochenendhäuser haben.

Serra de na Burguesa mit Genova
Serra de na Burguesa mit Genova Foto: Adrian Tync, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

Anfahrt

Die Anfahrt erfolgt über die MA-1-Autobahn, die Palma mit Andratx verbindet. Ab dem Ortskern verengt sich die Straße auf 3,5 Meter Breite und windet sich gute 3 km über 15 Serpentinen hinauf zum Coll de Sa Creu (380 Meter Höhe). Die Fahrbahn ist stellenweise extrem eng, sodass Gegenverkehr und Radfahrer besondere Vorsicht erfordern. Große Mietwagen sind aufgrund der begrenzten Wendemöglichkeiten ungeeignet. Unterwegs bieten sich Ausblicke auf Palma und die Bucht, die jedoch nur an ausgewiesenen Haltepunkten sicher genossen werden können. Alternativ empfiehlt sich das Parken im unteren Dorfbereich und der Weiterweg zu Fuß oder per Taxi (Kosten: 10–12 € für die Strecke ab Palma).

Sehenswürdigkeiten

Coves de Genova

Die Coves de Genova wurden 1906 entdeckt und sind das kleinste öffentlich zugängliche Höhlensystem Mallorcas. Über eine 36 Meter tiefe Treppe gelangen Besucher zu Tropfsteinformationen, darunter seltene Koralloide („Popcorn“-Strukturen), die durch mineralienreiches Wasser entstanden.

Führungen dauern 15–35 Minuten und finden in Kleingruppen statt. Der Eintritt kostet 12 € für Erwachsene, Kinder zahlen reduziert. Oberhalb der Höhlen liegt das Restaurant Ses Coves de Genova, das Grillgerichte und Tapas serviert – allerdings mit gemischten Bewertungen zur Sauberkeit.

Na Burguesa

Der Mirador de Na Burguesa liegt auf 269 Metern Höhe und bietet einen Panoramablick bis nach Magaluf und Calvià. Die Zufahrt erfolgt über die serpentinenreiche Straße ab Genova, die für unerfahrene Fahrer herausfordernd ist. Wanderer erreichen den Aussichtspunkt über einen 4,5 km langen Rundweg, der an Ruinen historischer Bergrefugien vorbeiführt. Parkplätze sind auf 10–15 Stellplätze begrenzt, weshalb ein früher Besuch ratsam ist.

Historischer Hintergrund

Die Serra de na Burguesa, einst Serra de Porto Pi genannt, spielte 1229 eine Schlüsselrolle bei der Eroberung Mallorcas durch König Jaime I.. Der Gebirgszug diente als strategischer Beobachtungspunkt gegen die Mauren. Noch heute zeugt der Mirador de n’Alzamora von dieser Epoche – eine natürliche Terrasse mit Blick auf die Bucht von Palma.

Gastronomie

Genovas kulinarisches Flaggschiff ist das Mesón Ca’n Pedro, ein seit 1976 bestehendes Traditionsrestaurant. Es serviert mallorquinische Klassiker wie lechona (Spanferkel) und cordero al horno (Ofenlamm) auf einer Terrasse mit Blick auf die Bucht. Die Weinkarte umfasst über 200 Sorten, darunter Spitzenweine der Region Binissalem.

Weitere erwähnenswerte Lokale

•  Ses Coves de Genova: Direkt an den Höhlen gelegen, bietet einfache Grillgerichte.

•  Aussichtsrestaurant Coll de Sa Creu: Einfache Küche, aber ideale Raststelle nach der anspruchsvollen Anfahrt.

Praktische Tipps

•  Öffentliche Verkehrsmittel: Die Buslinien 131 und 140 verbinden Palma im 30-Minuten-Takt mit Genova (Fahrzeit: 12 Minuten, Kosten: 1–4 €).

•  Parken: Keine öffentlichen Parkplätze im Ort. Restaurants bieten 5–10 eigene Stellplätze.

•  Beste Reisezeit: März–Mai und September–Oktober für moderate Temperaturen und geringeres Verkehrsaufkommen.

•  Wanderausrüstung: Festes Schuhwerk ist aufgrund steiniger Pfade obligatorisch. Der Weg zum Mirador de n’Alzamora erfordert Trittsicherheit.

Warum nach Genova fahren?

Genova verbindet die Vorzüge eines mallorquinischen Dorfes mit der Nähe zur pulsierenden Hauptstadt Palma. Trotz der herausfordernden Anfahrt lohnt sich der Besuch für geologische Besonderheiten wie die Coves de Genova, historische Ausblicke und authentische Küche. Ein kleiner „Geheimtipp“ für Individualreisende, die abseits der Touristenströme die ursprüngliche Serra de Tramuntana erleben möchten.