George Sand und Frederic Chopin
Valldemossa und seine Kartause sind ohne George Sand und Frederic Chopin und ihren mißglückten Aufenthalt dort im Winter 1838/39 nicht mehr vorstellbar. Der Touristenrummel und die schiere Wucht der täglich dort einfallenden Menschenmassen ersticken schon im Keim alle Zweifel an der Legendenbildung um die traute Zweisamkeit in den abgeschiedenen Klosterzellen. Und George Sands selbstgerechte Abrechnung mit den Mallorquinern, an denen sie kein gutes Haar läßt, wird kaum beachtet:
»Wir waren allein auf Mallorca wie in einer Wüste, und wenn wir im Krieg mit den Affen (Anm.: den Mallorquinern!) unseren täglichen Lebensbedarf gedeckt hatten, versammelten wir uns en famille um den Ofen und machten uns über sie lustig.«
Chopin, so meinte jedenfalls Robert Graves, soll sich in Wahrheit in Valldemossa gar nicht unwohl gefühlt haben. Er habe vielmehr unter den tyrannischen Allüren der Kinder George Sands gelitten.