Mallorca-Literatur im Überblick

Ein literarischer Streifzug durch Mallorca

zusammengestellt von Hartmut Ihnenfeldt

Exkurs aus unserem Reiseführer "Mallorca - Das Handbuch für den optimalen Urlaub".

Literatur und Mallorca?

Wer würde vermuten, dass es sich lohnt, Mallorca auf den Spuren der Literaten zu erschließen, die auf der Insel gelebt und geschrieben haben? Denn zum Thema »Literatur und Mallorca« dürfte nur wenigen mehr einfallen als der bereits im Jahr 1839 erschienene Titel »Ein Winter auf Mallorca« der französischen Baronin George Sand. In diesem unermüdlich in vielen Sprachen immer wieder neu aufgelegten Buch pflegt die seinerzeit mit dem Komponisten Frédéric Chopin auf die Insel gereiste Autorin langatmig ihre persönliche Abrechnung mit Mallorca und seinen Bewohnern, von denen sie sich mißverstanden und schlecht behandelt fühlte. Es erscheint paradox, dass ausgerechnet dieses Werk, das an Positivem nur einige wenige lobende Passagen zur Landschaft enthält, zum meistverbreiteten Buch über Mallorca geworden ist. Aber wirklich gelesen haben es wahrscheinlich – und zu Recht – nur die wenigsten.

Literaten auf Mallorca

Die Insel hat tatsächlich literarisch weit mehr zu bieten. Sie war bereits im 19. und mehr noch im 20. Jahrhundert Reiseziel zahlreicher bekannter europäischer und amerikanischer Schriftsteller. Darüberhinaus gibt es eine Reihe lokaler Poeten, deren Werke bei uns weitgehend unbekannt sind, die aber wesentlich zur kulturellen Identität Mallorcas beigetragen haben und sich dort zum Teil großer Popularität erfreuen.

Beliebte Domizile

Auffällig ist die Vorliebe der Schriftsteller – sieht man von Palma einmal ab – für den Westen und Norden. Die überwiegend angelsächsischen Autoren bevorzugten als Orte kreativen Wirkens Valldemossa, Deià, Sóller und Pollença mit der Halbinsel Formentor. Im Osten konnte lediglich Artà mit den imposanten Höhlen über der Bucht von Canyamel vorübergehend die Aufmerksamkeit vor allem französischer Romanciers auf sich ziehen. Der Süden und die zentrale Inselregion blieben literarisch nahezu unbeachtet.