Von Orient nach Alaró geht es auf kurvenreicher Strecke ähnlich reizvoll weiter wie bereits auf dem Abschnitt Bunyola-Orient.

Plaça

Das Städtchen Alaró liegt am Westrand der zentralen Ebene, 5 km von der Autobahn Palma-Inca entfernt (Abfahrt Consell) großenteils unterhalb des ersten Anstiegs der Serra. Der Ortskern bietet keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten mehr, nachdem man die vordem ganz hübsche Plaça ihres Baumbestandes beraubte und durch eine sterile Steinwüste ersetzte. Immerhin gibt es eine kleine Fußgägerzone zwischen der Haupteinfallstraße von Osten (von der Autobahn/Consell/Binisalem) und der Plaça. Wer sich dort ein wenig umsehen möchte, hält sich ab dem Hostal C’an Tiu in der Carrer Petit links und erreicht nach wenigen Schritten die Plaça. Neben zwei »normalen« Kneipen gibt es dort das Restaurant Traffic mit guter mallorquinischer Küche bei mittleren Preisen; im Sommer wird auch auf der überdachten Gartenterrasse am Pool serviert.

Castillo de Alaró/Castell d`Alaró

Der »Clou« von Alaró sind die wildromantisch gelegenen Ruinen der gleichnamigen Burg, die über eine weit nach oben führende Fahrstraße und einen kurzen Fußmarsch relativ leicht erreicht werden können: ca. 500 m hinter dem Ortsausgang in Richtung Orient (MA 2100) weist das Schild Castell d`Alaró/Es Verger den Weg zur alten Burg. Die ersten 3 Kilometer durch eine Terrassenlandschaft voller Olivenbäume unterhalb des Burgbergs sind geteert und in problemlos befahrbarem Zustand. Auf dem restlichen Straßenstück bis zur Finca Es Pouet (ca. 1,5 km) wurden die Schlaglöcher über Jahre mit Zement derart ausgegossen, dass mittlerweile flickenteppichartig eine durchgehend befestigte, poltrige Piste existiert, die nun selbst bei Nässe noch vom kleinsten Pkw bewältigt werden kann.

Es Verger © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag
Landgasthof Es Verger © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag

Es Verger

Die Finca beherbergt mit Es Verger einen ziemlich ungewöhnlichen, weil absolut schäbigen und wohl noch nie ernsthaft renovierten Landgasthof (Tel. 971 182126, Mo geschlossen), dessen Beurteilungen von "super"über »urig« bis »Zumutung« reichen. Immerhin gibt’s dort ein paar deftige Gerichte (z.B. Lammkeule und große Portionen Schnecken mit Allioli) zu noch halbwegs moderaten Preisen. Di - So 10 bis 18 Uhr.
Wer es riskieren mag, kann mit dem Auto die Finca passieren und auf einem – allerdings grottenschlechten – Fahrweg links von ihr noch etwa 2 km weiter nach oben fahren bis zur sog. Pla des Pouet, einer kleinen Hochfläche. Von dort läuft man nur noch ca. 15 min zur Burgruine. Die meisten ziehen es vor, das Auto auf den Parkplätzen unter und neben der Finca abzustellen.

Wanderung Es Verger © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag
Wanderung zum Burgberg © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag

Wanderung vom Gasthof Es Verger zum Castell d’Alaró

Der kürzeste Pfad zur Burg ab dem Gasthof (rechts an ihm vorbei)wurde schon vor Jahren gesperrt. Stattdessen geht es nun von Es Verger 100 m nach links und dann rechts auf dem Fahrweg Camí d’es Pouet über die gleichnamige Hochfläche ca. 1,5 km bergauf (bei normaler Kondition um 30 min). Von der Pla d’es Pouet, auf der sich die Wege von/nach Alaró und Orient/Finca Sollerich treffen, sind es noch ca. 15 min bis zum Eingangstor der Burg (600 m).

Alternativ parkt man sein Fahrzeug ebenfalls beim Es Verger und läuft von dort 700 m auf der Zufahrtstraße zurück bis zum Beginn des Treppenweges zur Burg, Zeitbedarf ab Es Verger bis zum Eingangstor der Burg ab ca. 35 min.

Hinweis: Die Route von Alaró über das Castell, Pla d’es Pouet und die Finca Sollerich bis zum Refugi de Tossals Verd ist keine Etappe des GR 221, aber als Zubringerroute Variante D dennoch mit dem rot-weißen Logo gekennzeichnet.

Vom unteren Burgplatz erreicht man in 5 min das Plateau des Massivs mit Kapelle und einer Hostatgeria (Übernachtungen ganzjährig) mit schlichtem Gastraum.

Fahrt und Wanderung zum Castell d`Alaró gehören samt Pause auf dessen Terrasse oben mit zum Besten, was das Inselinnere Ausflüglern zu bieten hat. Umso mehr, als sich das noch durch eine Einkehr im rustikalen Es Verger abrunden lässt.