Kirche Felantix © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how-Verlag
Pfarrkirche Sant Miquel in Felanitx © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how-Verlag

Felanitx ist eine Versorgungszentrale für den ganzen Südosten Mallorcas. Zwar liegt die Stadt gut 11 km vom nächsten Küstenort entfernt (Portocolom), gehört aber noch zum Einzugsbereich der zentralen Südostküste.

Zwei besondere Sehenswürdigkeiten, Santueri und Sant Salvador, liegen zwischen der Stadt Felanitx und der Küste. Felantix ist damit – verkehrstechnisch – mit beiden verbunden.

Apropos Verkehr: Felanitx lässt sich vergleichsweise gut durchfahren. Wer keinen Stopp plant, wird weiträumig um die – wie überall in mallorquinischen Landstädten – enge Innenstadt herumgeleitet, muss aber in Richtung Santanyi/Cala d'Or aufpassen, um keine der vielen Richtungsänderungen zu übersehen. Wer sich Felanitx näher ansehen möchte, findet gut hinein und heraus und normalerweise sogar ohne Probleme einen Parkplatz, z.B. an der Plaça, außer am Markttag.

Die Innenstadt wirkt vergleichsweise freundlich und offen. Die Pfarrkirche Sant Miquel – unverfehlbar oberhalb der hübschen Plaça mit Palmenbestand – ist eines der eindrucksvollsten sakralen Bauwerke der Insel mit einem riesigen goldenen Hauptaltar. Von der Plaça vor der Kirche führen einige Stufen hinunter zur nie versiegenden Quelle der heiligen Santa Margalida.

Sonntags ist großer Markttag in Felanitx. Er spielt sich in den Straßen ab der Plaça Espanya und hinter der Kirche ab. Auch die umliegenden Geschäfte sind dann geöffnet. Der Markt ist dort eine überwiegend mallorquinische und weit weniger touristische Angelegenheit als in den küstennäheren Orten.

Wenn man Felanitx aus Richtung Santanyi/Cala d`Or oder Manacor/ Portocolom erreicht, fallen viele ihrer Flügel beraubten Windmühlen auf den östlichen Hügeln auf. An ihnen entlang führt der Kreuzweg hinauf zum Calvari oder Santuari de Felanitx (Carrer d’es Call, rechts ab von der Carrer Major, ca. 100 m oberhalb der Pfarrkirche). Die Kapelle ist schlicht (und meistens verschlossen).

Lohnenswert am Aufstieg über die etwas vernachlässigten Treppchen und groben Pflastersteine ist vor allem der Blick über die Stadt und seine Umgebung – bei guter Sicht bis nach Cabrera. Außer um Binissalem findet mallorquinischer Weinbau vor allem in der Region um Felanitx und Petra statt. Während dort eher der Rotwein Qualität besitzt, werden in Felanitx die besseren Weißweinsorten gelobt, insbesondere der Marke Son Burguera. Weine aus Felanitx sucht man in den Regalen der meisten Supermärkte Mallorcas aber vergebens. Sie sind fast nur in Felanitx erhältlich. Die weitere Spezialität (nicht nur von Felanitx) ist Keramik. In den Céramicas Mallorca gibt es neben dem unvermeidlichen Kitsch auch viele geschmackvolle Kreationen. Hübsch sind aus Kacheln zusammengesetzte Wandbilder, Hausnummern u.ä. Den Laden der Firma findet man in der Carrer Sant Agusti parallel zur Ortsaus-/einfahrt in Richtung Porreres/Villafranca: an der Ecke Carrer de Socors (Autocares Grimalt) geht es leicht bergauf, dann die 3. Straße links. Ein weiteres gutes Keramik-Geschäft befindet sich in der Carrer Major mitten in der Stadt.

Sehenswürdigkeiten in und um Felanitx

Zwei attraktive Ausflugsziele liegen in Felanitx’ Umgebung: das Castell de Santueri und das Santuari de Sant Salvador. Die leisere und weniger besuchte Sehenswürdigkeit ist der Burgberg Santueri. Während Sant Salvador unübersehbar über der Straße Ma-4010 Felanitx-Portocolom Thront, erkennt man die Konturen der Schutzmauern und Befestigungstürme vor dem monolithisch aufragenden Hochplateau von Santueri nur von der Straße Ma-4016 (S'Horta-Carritxo) bei Fahrtrichtung Carritxo/Felanitx, wenn man genau aufpasst. Der Burgberg liegt nur 2 km Luftlinie nördlich der Straße. Die gut asphaltierte Straße ist stellenweise eng und hat am Ende ein paar Kehren. Der Zutritt zur Anlage und auf das Hochplateau istseit einiger Zeit wegen Baufälligkeit der Ruinen gesperrt.
Das auf 509 m Höhe gelegene Santuari de Sant Salvador ist ein Kolossalmonument mit einer riesigen Christusfigur.Die Serpentinenstraße hinauf ist gut ausgebaut. An kirchlichen Festtagen, aber auch an normalen Sonntagen ist dort erheblicher Betrieb. Das äußerlich klobige Santuari mit einer innen reich geschmückten Kapelle aus dem Jahr 1368 ist eher eine Festung, denn es galt, Plünderungen durch arabische Piraten abzuwehren.