Las Gaviotas steht für die übergangslose Fortsetzung der Strandbebauung der Bucht von Alcúdia etwa ab Straßenabzweig in Richtung Sa Pobla bis zur Brücke über den Canal Siurana. Hier sind noch eindeutiger als im Bereich Port d`Alcúdia/Ciudad Blanca nur Häuser in Strandlage interessant. Die Breite des Sandstreifens ist dort geringer als weiter westlich, dafür gibt es weniger Besucher aus entfernteren Unterkünften. Die Shopping-, Kneipen- und Restaurantzonen entsprechen hier bestenfalls mittleren Ansprüchen. Am schönsten ist der Strand nahe der Mündung des Siurana Kanals vorm großen Hotelkomplex Playa Esperanza.

Gastronomie

Unter den vielen Lokalen dieses Bereichs hält sich das

• Steakrestaurant El Patio seit Jahren mit konstant guter Beurteilung in den Gästebewertungen. Es befindet sich etwas abseits der Ma-12 in der Passage zwischen Carrer Juià und Grupotel Alcudia Suite; mallorca-touristguide.de/playa-de-muro/restaurante-el-patio

• Das Restaurant Los Patos (»die Enten«) liegt 1 km landeinwärts an der Straße Ma-3433 Las Gaviotas-Sa Pobla mit Badepool, Kinderspielplatz und grün überwachsener Terrasse. Neben Entengerichten sind dort Brataale (Anguiles) eine Spezialität; www.lospatosrestaurant.com

 

 

Cova de Sant Marti

Im Hinterland von Las Gaviotas versteckt sich mit der Cova de Sant Marti ein zum Nationaldenkmal erhobenenes Relikt aus der Frühzeit des Christentums. Die nicht seitlich in den Berg, sondern von einer ebenen Oberfläche in den Untergrund führende Höhle erreicht man über eine breite Verbindungstrasse (Schotter und Schlaglöcher) zwischen Las Gaviotas und dem Bellevue-Bereich von Port d`Alcúdia, die hinter dem Entwässerungssee Estany Esperança entlangläuft. Ungefähr auf halber Strecke zweigt mitten im verwilderten Gelände überraschend eine Asphaltstraße ab. Auf dieser geht es ca. 300 m und dann vor einer Straßenverbreiterung auf einem besseren Feldweg noch einmal rechts 200 m weiter (kein Hinweis). Eine andere Zufahrt führt über die - die Touristenzone umgehende Straße Ma-3470. An ihr steht ein unauffälliges Schild. Der Weg von dort ist ebenfalls rau, aber nur 100 m lang. Das Felsloch der Cova ist von einem Gitterzaun umgeben. Sollte das Tor offenstehen, Vorsicht mit Kindern: Über die niedrige Mauer gleich hinter dem Eingang kann man leicht hinunterstürzen. Eine lange Treppe führt auf den Grund der Höhle, in der einst die ersten Christen der Insel Zuflucht vor römischen Verfolgern gesucht haben sollen. Unten befindet sich ein kleiner Altar. Oft ist das aber Tor verschlossen. Angegebene Öffnungszeiten werden nicht unbedingt eingehalten.

Albufera Nationalpark © by Werner Schmidt - Reise-know-how - Verlag
Albufera Nationalpark © by Werner Schmidt - Reise-know-how - Verlag

Parc Nacional de Albufera

Der Rest eines – in »vortouristischer« Zeit viel ausgedehnteren – Sumpfgebietes zwischen Las Gaviotas, Sa Pobla und Can Picafort wurde einschließlich eines Teils der Dünen an der Platja de Muro 1985 unter Naturschutz gestellt und später zum Nationalpark erklärt. Es gibt dort ein kleines Informationszentrum (Info-Faltblatt auch in deutscher Sprache erhältlich) und spezielle Plattformen zur Vogelbeobachtung. Im Park seien über 200 Vogelarten zu beobachten, heißt es, wobei die wenigsten ganzjährig anzutreffen sind. Die meisten Arten sind Winter- oder Sommergäste und Zugvögel, die Zwischenstation machen. Das für Mallorca zwar ungewöhnliche, aber landschaftlich eher für Kenner attraktive Parkareal ist durchzogen von Entwässerungskanälen und Wegen, die sich gut für kleine Radtouren und Spaziergänge eignen. Wo die Straße Alcúdia-Can Picafort den Siurana Kanal überquert, befindet sich gegenüber dem Hotel Parc Natural ein Parkplatz.
Von dort zum Infocenter geht`s ca. 400 m zu Fuß/per Rad. Weitere Eingänge (nicht für Kfz) existieren auch noch weiter östlich und an der Straße Las Gaviotas-Sa Pobla. Infocenter ganzjährig geöffnet 9-16 Uhr. Weitere Details unter de.balearsnatura.com/parque_natural/parc-natural-de-salbufera-de-mallorca/

Platja de Muro

Das Strand und Dünengebiet östlich des Canal Siurana nennt sich Platja de Muro. Zwei kleine Sommerhaussiedlungen waren auf fast 5 km Länge und teilweise mehreren hundert Metern Breite zwischen Straße und Meer bis Anfang der 1990er-Jahre die einzige Bebauung. Die danach mitten in die Dünen gleich hinter den Strand gesetzten enormen Clubanlagen und Hotels im Anschluss an den Kanal sorgen dafür, dass dieses früher angenehm ruhige Strandgebiet von Mitte Juni bis September aus allen Nähten platzt. Hinzu kommt, dass starke Strömungen den früher breiten Strand auf einen schmalen Streifen reduziert und den Sand bei Port d`Alcudia wieder angelandet haben.

Strandzugang

Beidseitig des Canal Siurana gibt es Fußwege an den dort relativ breiten und attraktiven Sandstrand: am Nordufer zwischen Kanal und Hotelkomplex Esperanza sauber angelegt, am Südufer zwischen Kanal und Hotel Parc Natural als Trampelpfad. Im Bereich der weiter südlichen fünf Aparthotels an der Platja de Muro (die erste Zufahrt von Norden in diesen Großkomplex reinen Tourismus` läuft über den Kreisverkehr ca. 1 km östlich des Kanals) befindet sich das Gros der Gastronomie und touristischer Dienstleister wie z.B. Liegenvermieter am Ende von Stichstraßen an den Strand. Die enorme Bettenkapazität hinter dem verbliebenen Dünenstreifen sorgt im Sommer besonders auf den hotelnahen Strandabschnitten für eine dichte Belegung.

Das beste zumindest außerhalb der Hochsaison weniger frequentierte - und noch halbwegs »ursprüngliche« Stück der Platja de Muro erreicht man auf Höhe des zum Naturpark gehörenden Picknick- und Kinderspielplatzes etwa 1 km nördlich des Kreisverkehrs eingangs Can Picafort bzw. 3 km südlich des Kanals. Von dort geht`s nach Sperrung des an sich breiten Weges nur noch zu Fuß zum Strand (ca. 400 m durch Wald und Dünen). Man muss an der Straße parken, wobei die erlaubten Abschnitte kurz und damit oft voll besetzt sind.