Highlights der Altstadt von Palma de Mallorca

Aldaina © by Werner Schmidt - Reise-know-how - Verlag
Almudaina © by Werner Schmidt - Reise-know-how - Verlag

Ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung der Altstadt Palmas ist der Parc de la Mar unterhalb der dort gut erhaltenen und restaurierten Stadtmauer vor Kathedrale und Almudaina-Palast. Die Einfahrt zur großen Parkgarage unter dem Parc de la Mar (oft früh am Tage voll) erfolgt ausschließlich in Westrichtung. Wer von Westen, also z.B. aus den südwestlichen Orten Mallorcas über den Passeig Maritim anfährt, hat keine Möglichkeit, dort hineinzufahren. Er biegt besser in die Avinguda Antoni Maura ein, die unterhalb der Almudaina verläuft und macht kehrt am Kreisverkehr der Plaça de la Reina. Von dort kann man in die noch relativ neue Parkgarage Antoni Maura hinunterfahren.

Parc de la Mar

Der Parc de la Mar besteht im wesentlichen aus einem kleinen künstlichen See dort, wo einst die Festung Palma noch unmittelbar dem Meer trotzte und Schiffe anlegten. Vom (reichlich teuren) Café am See, 50 m abseits des Verkehrsstroms am Durchgang zur Tiefgarage, kann man zudem die Architektur der gegenüberliegenden Kathedrale La Seu und der Almudaina in aller Ruhe und besser auf sich wirken lassen als von anderen Stellen aus.

Avinguda Antoni Maura

Einen Aufgang zum Palau de s`Almudaina gibt es gleich eingangs der breiten Avinguda Maura, aber man sollte vielleicht erst einmal bis zur Plaça de la Reina gehen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei passiert man am S`Hort de Rei, einem kleinen Park unterhalb der Almudaina, die Statue eines Steinschleuderes. Vor über 2.000 Jahren waren die jungen Männer Mallorcas berühmt für ihre Fähigkeit, mit Steinen Rüstung und Schilder ihrer Gegner zu durchschlagen, und gefürchtete Kämpfer sowohl als Söldner in römischen Legionen wie bei den Karthagern.

Auf der anderen Straßenseite jenseits der jüngst fertiggestellten breiten Promenade, einer faktischen Verlängerung des Passeig des Born fast bis zum Hafen reiht sich ein Touristenrestaurant an das andere. Zwar gehört keines davon bislang zu den besonderen Empfehlungen für Palma, aber seit der Verkehr dank der Promenade nicht mehr unmittelbar an ihnen vorbeirauscht, sitzt man dort unter schattigen Bäumen nicht schlecht.

Von der Plaça de la Reina gelangt man – vorbei an der Miro-Statue Personatge, und dem Grand Café Cappuccino – über die breite Treppe Costa de la Seu auf eine Ebene mit der Plaça Almoina zwischen Kathedrale und Almudaina.

Almudaina Palast/Palau Almoina

Der Königspalast geht auf arabische Ursprünge zurück, wenngleich manche Umbauten sein Bild seither veränderten. Nur ein Teil des Palastes ist der Öffentlichkeit zugänglich. Im wesentlichen handelt es sich um – eindrucksvolle – Räumlichkeiten des spanischen Königspaares, in denen es während jährlich einiger Tage der Regentschaft von Palma aus offiziellen Pflichten nachkommt. Man kann sich Führungen anschließen, die bedarfsabhängig in unterschiedlicher Frequenz in verschiedenen Sprachen stattfinden, oder den Palast auf eigene Faust besichtigen. Die Erklärungen in den Räumen bzw. an den Objekten selbst sind indessen dürftig und nicht fremdsprachlich. Für Erläuterungen auf Deutsch kann man kleine Player ausleihen (€3).

Öffnungszeiten Almudaina:

Oktober-März: Di-So 10-18 Uhr; April-Sept: Di-So 10-20 Uhr; Eintritt €9,00. Kinder 5-16 Jahre, Rentner & Studenten €4,00; frei für EU-Bürger Mi+Do 17-20 Uhr (Sommer) und 15-18 Uhr (Winter)

Cathedral La Seu © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag
Cathedral La Seu © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag

Kathedrale La Seu

Die Besichtigung der die Silhouette der Stadt dominierenden Kathedrale ist ein absolutes »Muß« des Palma-Besuchs. Am besten gleich nach der Öffnung um 10 Uhr morgens, wenn die Sonne noch östlich steht und ihr Licht durch die farbenprächtige (kürzlich gereingte!) Rosette ihrer Ostfront fällt (mit 11 m Durchmesser angeblich die weltweit größte ihrer Art). Bevor man La Seu (Mallorquín für »Der Bischofssitz«) betritt, sollte man sie zunächst einmal von außen allseitig erfaßt haben. Mit fast 120 m Länge, 40 m Breite und 44 m Höhe des Hauptschiffes gehört die Kathedrale – trotz fehlender »richtiger« Türme – zu den ganz großen Bauwerken gotischer Stilrichtung. Man beachte auch die reich geschmückten Fassaden und Portale zwischen den zahlreichen Bögen, Stützpfeilern und Verstrebungen. Eigentlich ist erstaunlich, dass die Kathedrale ein harmonisches Ganzes bildet, denn seit ihrer Grundsteinlegung 1230 (Jahr der Eroberung Mallorcas durch König Jaume von Aragon von den Arabern) wurde ununterbrochen an ihr gebaut. Nach wie vor ist mit Restaurierungs- und Reparaturarbeiten und Teilschließungen zu rechnen.

 

Öffnungszeiten der Kathedrale jeweils Mo-Fr: April, Mai, Oktober 10-17.15 Uhr; Juni-September 10-18.15 Uhr; November-März 10-15.15 Uhr. Sa ganzjährig 10-14.15 Uhr; Eintritt €6,00. So/feiertags keine Besichtigung.

Diözesanmuseum

Der Besuch des kürzlich renovierten und neu eröffneten Museo Diocesano im Erdgeschoss des Palau Episcopal (Amtssitz des Bischofs von Palma) gleich hinter der Kathedrale ist für kunsthistorisch Interessierte ein Muss. Die früher ungeordnete Sammlung wurde nach geschichtlichen Epochen gruppiert und vermittelt nun mit zahlreichen Objekten in 14 Räumen eine Übersicht über die sakrale Malerei und plastische Kunst auf Mallorca seit dessen Rückeroberung von den Arabern 1230. Unter anderem sind dort Kruzifixe und Altarschmuck aus der Frühzeit des Kathedralenbaus (13. Jahrhundert) zu sehen. Das Prunkstück der gotischen Epoche (15. Jahrhundert) ist der »Heilige St. Georg«. Besonders umfangreich wird die Zeit des Barock dokumentiert, u.a. mit der Madonnenfigur Marededéu del Roser. Der letzte Teil der Ausstellung ist dem katalanischen Jugendstil-Architekten Antoni Gaudi gewidmet, der 1910-1912 an der Neugestaltung des Innenschiffs der Kathedrale beteiligt war.

Öffnungszeiten: im Sommer Mo-Sa 10-14 Uhr, So geschlossen; Eintritt €3,00, Kinder frei, Garten kein Eintritt.