Port de Pollença war einst ein Fischerdorf und schon Anfang des 20.Jahrhunderts auch Sommerfrische für wohlhabendere Einheimische, bevor es die Briten als Urlaubsziel für (damals) gehobene touristische Ansprüche entdeckten. Zwar verschwand das einstige Gentleman-Flair, aber die Atmosphäre des Ortes ist nach wie vor angenehm.
Das Stadtbild von Pollença
Die engen ebenfalls immer zugeparkten Gassen der denkmalgeschützten Altstadt zwischen der Pont Roma und den südöstlichen Zufahrten (Via Pollentia) von der Ma-2200 wirken zur Siestazeit ähnlich verschlossen und abweisend wie in den Orten des Landesinneren. Aber zu Geschäftszeiten – bei geöffneten Fensterläden und Toren – findet man in Pollença deutlich mehr Leben und in vielen Häusern sichtbare Zeichen erheblichen Wohlstands. Pollença besitzt eine ersichtlich modernere Infrastruktur als andere Orte vergleichbarer Größe. Auffällig ist die hohe Zahl der Restaurants und Kneipen selbst in den Straßen abseits der Plaça.
Wer mit dem Auto nach Pollença kommt, sollte – gleich aus welcher Richtung und zu welcher Zeit – jede sich bietende Gelegenheit zum Parken sofort nutzen, die Chancen, irgendwo in Plaçanähe noch ein Plätzchen zu finden, gehen gegen Null.
Plaça
Die am besten von der Nordostumgehung Ma-2200 erreichbare Plaça Major gehört zu den besonders sympathischen zentralen Plätzen der Insel, übertroffen höchstens von der Plaça in Sóller. Die nur teilweise schattige erhöhte Fläche gegenüber der Kirche Nuestra Senora de los Angeles wird großenteils von den umliegenden Lokalen als Außenterrasse genutzt.
Markt
Die am einfachsten von der Nordostumgehung Ma-2200 erreichbare Plaça Mayor gehört zu den besonders beliebten zentralen Plätzen der Insel. Dessen teilweise schattige, erhöhte Fläche gegenüber der Hauptkirche Nuestra Senora de los Angeles wird von den umliegenden Lokalen als Außenterrasse genutzt. Sonntags findet auf der Plaça ein Gemüsemarkt statt. Wer dort Pause macht und Hunger verspürt:
• Tapas und Snacks im Restaurant/Terrasse des Hotels Juma sind Spitze
Besser sitzt man indessen open-air auf den Terrassen der Lokale an der Plaça Seglarsc unterhalb der ersten Stufen der Kalvarientreppe. Dorthin sind es von der Plaça Major nur gut 300 m (ein Block östlich vorbei an der Kirche und dann auf der Carrer Antoni Maura leicht bergauf geradeaus).
Kloster Santo Domingo/Museu de Pollença
Das Claustre del Convent Santo Domingo an der gleichnamigen durch die Jardines de Joan March begrünten Plaça (100 m unterhalb der Plaça Mayor) ist nicht zu verfehlen. Das einstige Dominikanerkloster dient u.a. als Veranstaltungsort von Sommerkonzerten (www.festivalpollenca. com/en). Im Gebäudekomplex des Klosters ist auch das Museu de Pollença untergebracht, ein Kunstmuseum mit beachtlichen Kunstwerken unterschiedlicher Art und Provenienz, Keramik und archäologischen Fundstücken aus Araber- und Römerzeit. Kein eigener Internetauftritt.
Öffnungszeiten: Kreuzgang des Klosters und Museu de Pollença Juni-Sept Di-Sa 10-13 Uhr und 17.30-20.30 Uhr, sonst Di-Sa vormittags; Eintritt frei.
Auf den Kalvarienberg
m die Bezwingung des Kalvarienberges kommt man in Pollença nicht herum. Die 365 zypressengesäumten Stufen entsprechen den Tagen des Jahres. Die Treppe endet an einer Kapelle auf dem Pollença überragenden Hügel. Aus 170 m Höhe hat man einen herrlichen Blick auf die Häuser der Stadt, die ausgedehnten Obstgärten der sich in Richtung Meer erstreckenden Ebene, in der Ferne Port de Pollença und die Bucht.
Per Auto auf den Kalvarienberg
Wem der Aufstieg zu anstrengend ist, kann rückwärtig auch mit dem Auto bis zur Kapelle hochfahren: Letzte/erste Einfahrt in die Stadt von der Straße Pollença-Lluc aus (Ma-10) bei der Römischen Brücke. Gleich nach Überquerung des Torrent folgt man dem Schild »Calvari« nach rechts.
Weitere Museen
Ganz unten an den Stufen liegt rechterhand das Museu Martí Vicenç mit einer hübschen Sammlung mallorquinischer Keramik und Webmuster, sowie Werken des Künstlers Martí Vicenç. Der Besuch ist frei; Zeiten unter www.martivicens.org.
Im Carrer de la Roca 14 (etwas versteckte Parallelstraße zur Costa i Llobera), befindet sich das Museo Dionis Bennassar mit Kunstwerken eines Mannes, der über Jahre die mallorquinische Kunstszene stark beeinflusste; Geöffnet April-Okt, Zeiten: www.museudionisbennassar.com.
Am Fuße des Puig de Santa Maria eröffnete 2022 der Skulptor Amador Magraner am Camí des Puig ein Zentrum für Kunst und Natur. U.a. sind dort eigene Skulpturen und Artefakte wie auch Werke anderer Künstler auf den Terrassen des Grundstücks ausgestellt mit viel Platz für eine bereits angedachte weitere Expansion. Besichtigung zur Zeit nur nach vorheriger telefonischer Anmeldung im Coster Art i Natura: 628 04 54 20.
Restaurants
Neben dem Restaurant/Terrasse des Hotel Juma an der Plaça sind im Rahmen des großen Angebots u.a. folgende Restaurants zu empfehlen:
• Sa Fonda in der Antoni Maura 32; verfeinerte mallorquinische Küche, mittags und abends ab 19 Uhr, Mo geschlossen; www.bestofmallorca. de/restaurants/pollenca/la-fonda
• La Font del Gall, Carrer Montesion 4 zentral beim Hahnenbrunnen; mallorquinisch/französisch & vegetarisch; www.facebook.com/lafont delgallpollensa/?locale=de_DE
• Fogoneu mit mallorquinisch-internationaler Küche in der Carrer de Miquel Costa i Llobera 11 in einem früheren Kinogebäude stilvoll-nostalgisch; Nach-Corona-Eröffnung unklar; de-de.facebook.com/Fogoneu Ebenfalls nichts verkehrt macht man mit einem früher zur Peter Maffay-Stiftung gehörenden großen Restaurant etwas abseits der Plaça Mayor.
• Trencadora in der Carrer Ramon Llull 7. Mediterrane Küche, moderates Preisniveau. Garten und attraktiver Barbereich. Juni bis August täglich 13-15 Uhr und ab 19 Uhr, Rest das Jahres Di zu; www.trencadora.com