Der Hafen von Andratx
Port d’Andratx erfreutsich erstaunlicher Beliebtheit als(Zweit- oder Dritt-) Wohnsitz deutscher Finanz-, Politik- und Medienprominenz, was durch die äußeren Gegebenheiten des Ortes eigentlich nicht so recht zu erklären ist. Die Urbanisationen und Apartmentkomplexe ringsum in den Hängen, die bis Cala Llamp und nach Westen in Richtung Cala d’Egos reichen (ebenfalls weitab des Ortes), zeigen die Anziehungskraft der Region auch für weniger Prominente.
Strände gibt es in Ortsbereich bis auf die 40 m2 an der Uferstraße/Ecke Carrer Zorilla und gegenüber den Sandzipfel beim Restaurant Barlovento nicht. Nur die versteckte Cala Fonoll 500 m weiter am Ausgang der Bucht verfügt über einen ca. 50 m breiten Strand.
Anfahrt/Parken
Es empfiehlt sich nicht – egal aus welcher Richtung – nach Port d’Andratx hineinzufahren. Ein System von immer komplett zugeparkten engen Einbahnstraßen führt letztlich nur zu einer Herumkurverei ohne Chance auf den letzten freien Platz in kurzer Distanz zum zentralen Geschehen. Besser ist, von vornherein die Auffangparkplätze an den Straßen Carrer Llevant und Carrer Isaac Peral, am nördlichen Ortseingang (Carrer des Saluet), zwischen der Uferpromenade am Ostende der Bucht und Avinguda de Gabriel Roca i Garcias oder beim Yachthafen anzusteuern.
Zentralbereich/Shopping
Der Hauptbetrieb in Port d`Andratx konzentriert sich auf das Umfeld des hier noch intakten kleinen Fischerhafens und entlang der Uferstraßen (Avingudas Mateo Bosch und Almirante Riera Alemany). Die Restaurantdichte auf diesen ca. 700 m sucht selbst auf Mallorca ihresgleichen. Ca. 100 m landeinwärts läuft parallel zur Küste die lokale »Shoppingmeile« Carrer Isaac Peral (zwischen Carrer Rodriguez Acosta und Brismar) mit hochpreisigen Läden aller Art und beachtlichen Kunstgalerien.
Ortsstrand
Eine den Kommerzhafen schützende, weit in die offene Bucht hinein gebaute breite Mole (Carrer Zorilla) dient in erster Linie als Liegeplatz für Besucheryachten. An deren Beginn befindet sich der bereits erwähnte Ministrand, der wegen Algen und Treibgut oft kaum benutzbar ist.
Restaurants
Die Restaurant- und Kneipenszene erscheint für die Größe des Ortes (2023 ca. 2.300 Einwohner) komplett überbesetzt und wird nur verständlich, wenn sich zwischen Mai und Oktober die Urbanisationen rund um die Bucht und an den Hängen mit Leben füllen und zusätzlich Yachtbesatzungen in den Ort einfallen. An lauen Sommerabenden ergattert man trotz erstaunlicher Kapazitäten selbst um Mitternacht nur schwer einen Tisch. Schon gar nicht in beliebten Restaurants wie dem
• Rocamar am Ende der Uferstraße, in erster Linie Meeresfrüchte/ Fisch; www.rocamarportandratx.com, oder
• Miramar in der Uferstraße Nr. 27 »mittendrin«, ebenfalls und vor allem Meeresfrüchte und Steak; miramardegiuliano.com
Kneipen
• Knackvoll wird es spätestens ab 17 Uhr vor und in Tim’s Bar, mitji & mitji und im Art Café. Wer in Port d’Andratx »dazu« gehören will, muss dort seinen Nachmittagscocktail schlürfen und nirgendwo sonst (alle Ecke Almirante Riera Alemany/Alejandro Cardunets)
Sa Mola
Einmal in Port d`Andratx war esfrüher »Pflicht«, die Halbinsel Sa Mola hinauf zu fahren. Der Cami Sant Carles, dann Carrer Pi führt an traumhaft gelegenen, oft architektonisch beachtlichen Villen vorbei. Heute sieht man davon wegen hochgewachsener Hecken nur noch wenig. Immerhin ist der Aussichtspunkt am Straßenende beim Leuchtfeuer nach langer Sperrung wieder zugänglich. Die Anfahrt nach Sa Mola ist ab Port d’Andratx ausgeschildert (Camí Sant Carles). Auf derselben Route geht es auch zum Studio Weil und Museum Liedtke.
• En route passiert man links zunächst das Edelhotel Villa Italia mit einer schönen Restaurantterrasse und Aussicht, die hilft, das hohe Preisniveau zu verschmerzen; hotelvillaitalia.com-hotel.com/de
Kunst in Port d’Andratx
Ein paar hundert Meter weiter liegt der bemerkenswerte Bau des Studio Weil (Cami Sant Carles 20), Wohnhaus und Kunstmuseum zugleich, das der Stararchitekt Daniel Libeskind für die amerikanische Künstlerin Barbara Weil entworfen hat. Diese außerordentliche Kombination aus Kunst und Architektur kann man besichtigen, aber eine Anmeldung ist notwendig: www.studioweil.com.
An der Ostseite der Sa Mola schmiegt sich am Ende der Carrer Olivera der in jeder Beziehung ungewöhnliche Komplex des eintrittsfreien Museum Liedtke, einer u.a. Kunstgalerie mit zahlreichen Werken des Gründers und Betreibers Dieter Walter Liedtke. In der sehenswerten Anlage werden dem Besucher auch die philosophischen Erkenntnisse Liedtkes nahegebracht und ggf. über Seminare vertieft, so zum Global Peace und ewigen Leben, zur Weltformel e=MC2 etc. Keine festen Besuchszeiten. Bei Interesse einfach mal hinfahren; liedtke-museum.com.
Yachtclub
Auf der Westseite der Bucht befindet sich eine ausgedehnte Yachtmarina. Der dortige Club de Vela gilt als exklusiv; www.cvpa.es. Nah an Wasser und Ministrand mit Weitblick sitzt man auf der Terrasse des Yachtclub-Restaurants Barlovento; www.barloventoportandratx.com/men-alemn
Von Port d’Andratx nach Sant Elm
Vom Club de Vela führt eine alternative Route durch das Tal zurück auf die Hauptverbindung Ma-1 von Andratx zu seinem Port. (Schild: Hotel Montport/Can Borras; dort befindet sich auch der Startpunkt der Wanderung nach Sant Elm. Kurz vor Erreichen der Ma-1 passiert man den Abzweig der Straße nach S’Arraco/Sant Elm.