Port de Sóller liegt eigentlich brillant an einer fast kreisrunden Bucht unter beschützenden Felsen auf beiden Seiten der Durchfahrt zum Meer. Hinter dem schmalen Ortsstrand und einer Mauer verlief indessen die Hauptstraße samt Trasse der Straßenbahn.
Dort musste sich bislang der nicht schon weiter oben auf einem Parkplatz »abgefangene« Verkehr hinein- und herausquälen und die Passanten auf einen schmalen Fußweg entlang der landseitigen Restaurant- und Ladenzeile verdrängen. Heute ist das anders. Ein 1300 m langer Tunnel (gebührenfrei) leitet den Verkehr nun ins rückwärtige Port de Soller und verteilt ihn von dort über zwei Verkehrskreisel auf mehrere Parkplätze und ein neues Parkhaus Lepanto (hinter den Hotels Eden und Aimia). Eine Fahrt per Auto bis an die Hafenmole, wo auch die Boote nach Sa Calobra festmachen und die Tranvia aus Sóller endet, ist nicht mehr möglich.
Strandpromenade
Die einstige Hauptstraße entlang der Bucht wurde zu einer großzügigen Promenade umgebaut. Nur die dort im Schritttempo fahrende Tranvia bahnt sich noch einen Weg durch die tagsüber – und an sonnigen Tagen selbst im Winter – immer zahlreichen Besucher. Gleichzeitig verbreiterte und verlängerte man auch den Strandstreifen zwischen Hafenbecken und D’en Repic und erhöhte damit die Attraktivität des Ortes erheblich.
Hafenpromenade
Der öffentlich zugängliche Hafenbereich umfasst heute auch ein vormals von einer Miltärbasis besetzte breite Mole und wurde in die Fußgängerzone des Ortes mit viel Platz für Restaurantterrasse
Fischanlandung
Im hinteren Hafenbereich sind nach wie vor Fischernetze pittoresk zum Trocknen und Reparieren ausgelegt. Ab dem späten Nachmittag landen dort Fischer den Fang des Tages an, auf Mallorca eine der besten Gelegenheiten, Meeresgetier aller Art – Haie, Gambas, Tintenfische u.v.a.m. – teilweise noch lebend aus der Nähe zu begutachten.
Aussichtspunkt
Oberhalb des Hafens steht in exponierter Lage auf einem Felsplateau das Oratori de Santa Catalina, ein auf das 13. Jahrhundert zurückgehendes Kloster mit Kapelle. Dorthin gelangt man von der Hafenmole, indem man der dahinterliegenden Straße bergauf folgt, deren Verlauf man am Ende über ein paar Treppen abkürzen kann. Man findet auch am Ende der Mole einen Treppenzug von ganz unten. Von der Aussichtsplattform zwischen Kapelle Santa Catalina und Museo de la Mar fällt der Blick über die Bucht von Sóller und auf Steilküste und das tief unten liegende Meer.
Museu de la Mar
Der Gebäudekomplex gegenüber der Kapelle wurde vor Jahren für die Zwecke des Museu Marítim de la Mar umgestaltet. Es thematisiert die maritime Orientierung des Tals von Sóller von der Piratenzeit bis zu den Orangentransporten nach Frankreich. Wegen Covid 19 blieb das Museum lange geschlossen und wurde erst 2022 – zunächst für edukative Zwecke – wieder eröffnet. Ob und wann es wieder allgemein zugänglich gemacht werden soll, entnehmen Sie der Website, museumaritim.conselldemallorca.cat.
Gastronomie in Port de Sóller
Allein schon im Bereich der 300 m langen Hafenpromenade ist die Restaurantkapazität enorm. Da bei Preisen und Ausstattung keine großen Unterschiede ersichtlich sind, fällt hier eine Empfehlung schwer. Nichts verkehrt macht man mit den beiden Restaurants
• Pirata (www.facebook.com) und Albatros (albatrosportdesoller.com) ziemlich am Anfang der Promenade (mallorquinische Küche/Tapas).
Ins Auge fallen an der Uferpromenade Passeig Es Traves hinter dem Strand die eng beieinander liegende Restaurants mit Garten
• Ses Oliveres, Es Traves 18, seit Jahren gut bewertet und daher oft knackvoll; Paella, Fisch, Steaks; sesoliveresportdesoller.com
• Ran De Mar, Es Traves 16, mediterrane Küche; www.randemar.com
• Cas Pagés, Es Traves 14, mit einer Terrasse im Obergeschoss über dem La Bodeguita. Weitblick über die Bucht, abends in den Sonnenuntergang; mallorquinisch-mediterrane Küche; www.caspages.co
Zum Küstenfelsen mit der Bar Nautilus
Folgt man von der Hauptmole der Carrer de Cingle geradeaus (von der Bucht weg), erreicht man über einige Kehren den Grat des Küstenfelsens 150 m über dem Meer (bei normaler Kondition zu Fuß 10-15 min). Dort erhebt sich der riesige Komplex des Luxusresorts Jumeirah Port de Sóller.
Noch unterhalb der Höhe liegt das Hotel Bikini Island & Mountain mit dem
• Restaurant Neni, von dessen Terrasse man die ganze Bucht von Sóller überblickt. Das Lokal gehört zur gleichnamigen Kette (www.neni.at) und besticht durch ein ungewöhnliches kulinarisches Konzept: Chaos- und israelische Tel-Aviv-Küche heißt es auf der Website; www.bikini-hotels.com/eat-and-drink/neni-mallorca
Schräg gegenüber auf der Höhe steht der Halbrundbau
• des Restaurant Nautilus. Von außen kaum ersichtlich sind das Panoramafenster und die blumig grün überwachsene Holzterrasse mit grandioser Aussicht aufs Meer und das Cap Gros gegenüber. Aufregender sitzt man in ganz Port de Sóller nicht; mediterrane Bioküche, beachtliche Getränkekarte; nautilussoller.com/de
Zwischen der Bar Nautilus und den unteren Gebäudeteilen des Jumeirah öffnet sich der Blick auf eine Felsbucht tief unten. Ein breiter Weg läuft unterhalb der festungsartigen Hotelmauer nach Norden, endet aber in den bewaldeten Hängen unterm Torre Picada, einem nur noch über weitläufige Pfade östlich des Turms erreichbaren alten Wachtturm. Der Bau des Jumeirah versperrte den Zugang über die anschließende Hochebene.