Die Cala de Sa Calobra mit dem Torrent de Pareis ist das Ausflugsziel Mallorcas und gleichzeitig die einzige mit Fahrzeug erreichbare Bucht der Nordwestküste zwischen Port de Sóller und Cala de Sant Vicenç (sieht man ab von der Cala Tuent, die ihre Erschließung der Straße nach Sa Calobra verdankt). 

Sie wird von April bis Oktober tagtäglich von einer Armada von Bussen angesteuert. Gleich vier Dinge machen dieses Ziel attraktiv:

• die Fahrt durch die Berge der Serra Tramuntana, ganz gleich, aus welcher Richtung.
• 15 km mit vielen Haarnadel-Serpentinen (auf heute gut ausgebauter Strecke) samt »Krawattenknoten-Straßenführung« über fast 900 m Höhenunterschied durch eine rauhe Gebirgslandschaft und wechselnde Vegetationszonen.
• die durch Auswaschung entstandene Schlucht des Torrent de Pareis (Sturzbach bei Regen) und sein Durchbruch zum Meer.
• die Möglichkeit, jeweils eine Strecke per Bus/Auto und per Boot von/nach Port de Sóller bzw. Lluc zu machen

Anfahrts-Alternativen 

Ohne Buchung eines vorprogrammierten Busausflugs kommt man nur mit Leihwagen/-motorrad oder Taxi nach Sa Calobra, nimmt man nicht das Boot ab Port de Sóller und zurück (Ticketkosten €30/Person).

Ab Sóller zahlt man fürs Taxi €55-€60 one-way. Hin und zurück ebenso plus Taxi-Wartezeit (z.B. 2 Stunden bei €18/Stunde €36) plus die Kosten der Anfahrt vom Urlaubsort nach Sóller.

Die Taxifahrt in Kombination mit dem Bootstrip kostet für zwei Personen z.B. €60 plus €42 für die beiden Tickets nach Port de Sóller mit €102 in etwa dasselbe.

Den früher im Sommer einmal täglichen Bus vom Kloster Lluc nach Sa Calobra gibt es nicht mehr. Die Sommerlinie 231 Sóller–Lluc–Port Pollença–Alcudia hilft am Ende nicht weiter; www.tib.org.

Die Anfahrt per Mietfahrzeug kommt selbst für eine Person oft schon kostengünstiger als die Taxivariante, erst recht ab zwei Personen. Dann rechnet sich ggf. sogar eine Rückfahrt der Mitfahrer per Boot, wobei sich eine(r) als Chauffeur zurück nach Port de Sóller »opfern« muss.

Gratis für Fahrzeuglenker ist dabei das Abenteuer einer unfallfreien Ab- wie Auffahrt der Ma-2141, ein echte Prüfung ihrer/seiner Fahrkünste! Dabei die aufregende Landschaft und Straßenführung zu genießen, fällt auf dieser Route indessen nicht leicht. Zumal an Engstellen, wenn dort Gegenverkehr in Form von Reisebussen droht.

Vom (einzigen) Parkplatz am Straßenende (€5 für 60 min, €15 für 5 Stunden und mehr) muss man bis zum Torrent noch ca. 1 km laufen.

 

 

 

Lage und Geographie

Sa Calobra besteht zunächst aus einer hübschen Bucht, Bootsanleger und Strandlokalen (400 m zum Parkplatz). Drumherum hat sich eine auf Ausflügler abgestimmte gastronomische und Souvenir-Infrastruktur entwickelt. Von dort zum 50 m langen Fußgängertunnel sind es noch einmal 600 m. Hinter dessen Ausgang erstreckt sich zwischen steilen Wänden eine steinige Fläche und der »Strand« des Durchbruchs.

Torrent de Pareis © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag
Torrent de Pareis © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag

Torrent de Pareis

Die meisten Besucher vertreten sich dort ein wenig die Füße und nutzen die Gelegenheit zum Sonnen oder Baden im glasklaren Meerwasser. Man sollte ein bisschen in die Schlucht hineingehen. Da der Torrent nur im Winter und bei starken Niederschlägen seiner Bezeichnung »Wildwasser« Ehre macht, handelt es sich bei gutem Wetter um ein unproblematisches Unterfangen. Wasser
steht eingangs in größeren Tümpeln, weiter oben in Pfützen und Vertiefungen. Wenn nach 500 m der Pfad schmaler wird und zur Kletterei ausartet, beginnt der wirklich sehenswerte Teil der rund 4 km langen und bis 400 m tiefen Schlucht. »Schluchtaufwärts« stößt man aber bald auf fast unüberwindliche Felsbarrieren. Selbst bergab ist ein Durchklettern des Canyons kein einfaches und ungefährliches Unterfangen.

Tageszeit für den Besuch

Der Besuch von Sa Calobra kann Höhepunkt des Mallorcaurlaubs sein. Damit aber Stress am Steuer, Parkprobleme und überfüllte Cafeterias den Trip nicht verleiden, sollte man entweder gleich morgens vor 10 Uhr oder nach 16 Uhr ankommen, um nicht zwischen die Busse zu geraten. Für einen Kurzbesuch eignet sich eher der Nachmittag, da die Busse und meisten Autoausflügler schon wieder weg oder im Aufbruch sind.

Zu beachten:

Ein Nachteil des Nachmittags ist der zum Fotografieren ungünstige
Schattenwurf im Torrent de Pareis. Außerdem geht das letzte Boot nach Sóller (je nach Saison) bereits um 15 Uhr, spätestens um 17 Uhr. Bei starkem Seegang können die Boote auch mal ganz ausfallen. Wenn ein Sommerkonzert stattfindet, fährt das letzte Boot erst nach dessen Ende. Ankündigung im Mallorca Magazin und in der Mallorca Zeitung und auf Plakaten der Umgebung.

• Zur Einkehr empfiehlt sich allein schon von der Lage her die Bar Playa direkt am Wasser neben dem Zugang zum Bootsanleger.