Mallorca Mietwagen und Automiete, Teil II

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Vor jeder Automiete sollte man die Tarife mehrerer Firmen vergleichen. Die Unterschiede sind erstaunlich, sowohl bei Miete erst vor Ort als auch bei im Vorwege zu reservierenden Fahrzeugen, sei es im Internet in eigener Initiative oder als Angebot des Reiseveranstalters durch das Reisebüro.

Am teuersten mietet, wer ohne Reservierung einen der Airportschalter aufsucht, gleich welchen Verleihers. Es besteht dabei die Gefahr, dass alle noch halbwegs preiswerten Typen ausgebucht oder – im Extremfall – gar keine Autos mehr verfügbar sind.

Das Gros der Vermieter bietet »All-Inklusiv-Tarife«, die unbegrenzte Kilometer, Haft- und Vollkaskoversicherung mit/ohne Selbstbeteiligung und MWSt. (IVA=21%) beinhalten. In der kleinsten Wagenklasse (Ford Ka, Fiat Panda) sind €30-€35 bei Eintagesmiete, €25/Tag ab 3-4 Tagen und €120 ab einer Woche in etwa die Untergrenze der Tarife, die im Internet realisierbar sind. Etwas geräumigere Kleinwagen (Fiat Punto, Renault Clio, VW-Polo, Ford Fiesta, Citroen C3) kosten um €40/Woche mehr. Diese Zahlen beziehen sich auf die Situation 2015 bis Mitte Juni und ab Mitte September und gelten für Neufahrzeuge. In der Hochsaison und über Ostern können die Kosten sich durchaus verdoppeln, im Winter dagegen substanziell reduzieren.

Im Kleingedruckten der Mietverträge findet man zur Deckungssumme der Haftpflichtversicherung oft nur vage Angaben. Tatsächlich gilt heute in Spanien bei Personen schäden keine Limitierung, heißt es, aber durchaus bei Sachschäden, und Sonderfälle sind unklar, wenn z.B. andere Ausländer »Unfallgegner« sind.

 

Auf der sicheren Seite sind die Inhaber einiger Gold-/Platin-Kreditkarten, sofern sie die Miete per Karte zahlen. Sie genießen eine Auf stockung der Deckung, sollte die Basishaftpflichtsumme für einen etwaigen Schaden nicht ausreichen. Ebenfalls wenig Sorgen zu machen brauchen sich in Deutsch land versicherte Auto fahrer mit Verträgen, die eine Sonder klausel beinhaltet (Mallorca Police, heißt wirklich so!). Sie besagt, dass Versicherte im Rahmen einer (zeitlich begrenzten) Auto miete im europäischen Ausland versicherungstechnisch wie in der Heimat gestellt werden.

Oben wurde darauf hingewiesen, dass viele Angebote auch Vollkasko ohne Selbstbeteiligung beinhalten. Das muss aber nicht so sein. Es gibt Billigtarife mit hohem Selbstkostenanteil. Außerdem sind nicht selten wegen Reifen- und Glasschäden entstandene Kosten von der Deckung ausgeschlossen. Wer nicht von vornherein einen All-inclusive-Tarif gewählt hat, wird gerne am Schalter darauf hingewiesen und zahlt dann für den »Ausschluss Glas & Reifen« etwa €5-€7/Tag + MWSt. extra.

Zur gängigen Übung gehört, dem Kunden am Schalter unter Zeitstress weitere Versicherungen mit hohen Tagessätzen anzubieten wie etwa eine Insassenversicherung. Bei Ablehnung muss man darauf achten, dass in der entsprechenden Rubrik des Vertrages, den man unterzeichnet und per Kürzel an diversen Stellen abhakt, tatsächlich das »No« oder eine »0« bei den Kosten pro Tag steht.

Ein Wort auch zur Fahrzeugbuchung über den Reiseveranstalter, die in vielen Katalogen bzw. Websites gleich mitofferiert wird. Sparfüchse warten besser ab und vergleichen Preise vor Ort, ggf. schon im Vorfeld im Internet. Einige Veranstalter machen zwar gute Angebote, andere dagegen sind recht teuer. Es genügt, erst am Urlaubsziel die örtliche Reiseleitung anzusprechen, sofern – nach einem Blick auf die Angebote lokaler Konkurrenz – die Konditionen des eigenen Veranstalters mithalten.

Wer im voraus die Automiete für seinen Aufenthalt auf Mallorca festmachen will, hat heute die besten Karten, sprich: niedrigsten Kosten bei individueller Suche/Reservierung im Internet, siehe oben. Ohne große Mühe lassen sich dabei sogar noch etwas günstigere Tarife als oben genannt finden, wobei die sich dann meist auf Zeiträume ab einer Woche, seltener 3 Tage beziehen.

Apropos: Außerhalb der Monate Juni bis September, aber oft selbst dann, sind bei Miete von 2 Wochen und mehr hohe Rabatte möglich. Einen Fiesta/Clio mit Klima gibt’s dann schon um die €100/ Woche, sei es mit Verhandlungsgeschick vor Ort oder im Internet.

Unschön ist auch die Tankregelung, die bei günstigen Angeboten fast immer Anwendung findet. Dabei ist der Tank voll und wird zusätzlich zu den Mietkosten mit einem happigen Literpreis be - rech net. Rückgabe »leer«, was Unsinn ist, denn wer möchte schon 2 km vorm Airport ohne Benzin auf der Autobahn liegen bleiben. Aufpreis und Rest verdient der Vermieter. Eine Variante davon ist, dass der Tank fast leer übergeben oder der Tankuhrstand notiert wird. Und so kann das Auto zurück gegeben werden. »Überschüssiges « Benzin bleibt unvergütet. Voller Tank und Rückgabe voll gibt’s in aller Regel nur bei Vermietern mit höheren Tarifen.

 

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