Lärmbelästigung

Auf Mallorca unter Mallorquinern werden Sie feststellen, dass es bei Diskussionen oder in Restaurants lautstark zugeht. Hunde bellen ohne Unterlass, Kinder toben, und die Eltern sitzen daneben und stören sich nicht dran. Auch in den Häusern kümmert sich niemand um die Geräusche der Nachbarn, die man wegen geringer Schallisolierung oft »hautnah« mitbekommt. Für Spanier ist das »normal«.

Laut ist normal!

Lärm gehört eben zur menschlichen Kommunikation, selbst in einer Lautstärke, wegen der mancher bei uns die Gerichte bemühen würde. Selbst wenn am Wochenende gebaggert wird, Rasenmäher rattern und Presslufthämmer dröhnen, scheint das niemanden aufzuregen. Eine allgemein und überall gültige Verordnung zu Wochenend- und Feiertags- oder gar Mittagsruhe existiert bislang nicht. Spanien gilt daher nach Japan als das lauteste Land der Welt.

Ein bisschen sensibler ist man in dieser Hinsicht zumindest auf Mallorca aber doch geworden, wohl nicht zuletzt dank west- und mitteleuropäischer Residenten. Jeder dritte Inselbewohner fühlt sich heute auf der einstigen isla de la calma, der Insel der Stille, zu oft gestört. Daher haben die Behörden begonnen, gezielt Maßnahmen gegen Lärmbelästigung durch Diskotheken, Kneipen und vor allem durch (häufig frisierte) Mopeds zu ergreifen, die enge Dorfstraßen oft ohrenbetäubend »lärmverseuchen«.

Seit 2003 ist in ganz Spanien das so genannte ley del ruido in Kraft, das Lärmschutzgesetz, was aber auch keine grundlegenden Wandel herbeiführen konnte.