Port de Pollenca

Port de Pollença war einst ein Fischerdorf und schon Anfang des 20.Jahrhunderts auch Sommerfrische für wohlhabendere Einheimische, bevor es die Briten als Urlaubsziel für (damals) gehobene touristische Ansprüche entdeckten. Zwar verschwand das einstige Gentleman-Flair, aber die Atmosphäre des Ortes ist nach wie vor angenehm.

port de pollenca
Port de Pollenca- vom Hafen aus gesehen; Bild von Nicole Pankalla auf Pixabay

Dafür sorgten u.a. die Vermeidung störender Betonpaläste im Ortsbereich, der Ausbau von Anleger- und Restaurantmolen und des Yachthafens sowie Verschönerungsmaßnahmen entlang der gesamten Strand- und Uferzone plus neue Umgehungsstraßen. Nur zwei kleinere Hotels an der zentralen Promenade verfügen über mehr als vier Stockwerke. Ein einziger Hotelklotz liegt relativ unauffällig abseits der Küste.

Es gibt drei voneinander zu unterscheidende Ortsbereiche:

• Ein breit aufgespülter Sandstrand zieht sich vom südlichen Ortseingang bis zu den ausgedehnten Anlagen des Yacht- und Fischerhafens. Eine fast 2 km lange Fußgängerpromenade trennt ihn von der heute verkehrsberuhigten Straße aus Richtung Alcúdia. Dank dieser Maßnahme und der Ortsumgehung Ma-2220 (Carrer de Falcó) hat die Verkehrsbelastung auf der Uferstraße stark nachgelassen.

• Der alte Ortskern mit der baumbestandenen Hauptplaça gruppiert sich hinter dem Hafen und dem verkehrsfreien breiten Passeig Anglada Camarasa. Die Tische der Gastronomie stehen auf diesen wichtigsten 250 m des Ortes dicht an dicht.

• Der Clou Port de Pollenças aber ist der Passeig Vora Mar mit der Verlängerung Carrer Colón. Dieser Fuß- und Radweg unter alten Bäumen führt 1.500 m an kleinen schattigen Strandabschnitten entlang, vorbei an alten Villen und neueren Apartmenthäusern. Ganz am Ende steht mit dem Illa d’Or das am schönsten gelegene (und teuerste) Hotel des Ortes.

Hafenbereich und Boote nach Formentor, zum Kap und nach Cala Sant Vicenç

An der Südseite des Hafens legen die Boote nach Formentor vor allem mit den Passagieren zahlreicher Ausflugsbusse ab (Juli bis September täglich 10-11-12-13- 15-16 Uhr, geringere Frequenz April-Juni und Oktober; aktuelle Abfahrtszeiten und Vorabbuchung unter lanchaslagaviota.com. Retourtickets €17, Kinder 50%. Auch Bikes können mitgenommen werden.

Darüber hinaus gibt es Ausflüge bis zum Cap Formentor, an ruhigen Tagen um das Kap herum nach Cala Sant Vicenç mit Badestopps, und Rundfahrten mit Glasbodenbooten durch die Bucht von Pollença bis nach Alcudia.

Alle Abfahrten und Tickets an der Moll Nou (»neue Mole«). Dort lassen sich auch Motorboote mieten.

Gleich eingangs derselben Mole bietet das

• Restaurant Stay ein modern verglastes Ambiente mit einer schlichten Terrasse am Wasser. Diese Lage führte hier zur Nennung. Gehobene Tarife, Preis-/Leistungsrelation nicht so toll; www.stayrestaurant.com

• Am Ende der »neuen« Mole sitzt man in und vor der Cantina del Moll Nou mit Blick auf die Masten der Yachten angenehm und ruhiger; www.grupembat.com/la-cantina-del-moll-nou.

Sail & Surf

Gleich südlich der Molen beginnt der künstlich verbreiterte Strand mit der Segel- & Windsurfschule Sail & Surf Pollença; www.sailsurf.de). Dort stehen auch Surfbretter und Segeljollen zur Miete bereit.

Die geschützte Bucht von Pollença eignet sich besonders gut fürs Standup-Paddling. SUP-Boards lassen sich u.a. bei der Mallorca SUP Company mieten und dort auch Gruppentouren buchen (Adresse Pizzeria Laroc an der Ecke Carrer del Pescador/Avinguda Bocchoris 4); mallorca-sup.com/ paddle-boardrentals-from-mallorca-sup-company.

Auf der (nur zu Fuß öffentlich zugänglichen) Yachthafenmole des Club Nautico lässt man den Massentourismus hinter sich. Unübersehbar ist noch vor dem Schlagbaum das Gebäude des

• Restaurant La Llonja mit schöner Aussichtsterrasse (1. Stock), Spezialität Fischgerichte, gehobenes Preisniveau; restaurantlallonja.com

• Dahinter liegt der Komplex des Real Club Nautic samt Bar und Restaurant Terraza 360° mit Blick auf die Boote im inneren Hafenbecken. Ideal für einen Drink in Ruhe und/oder qualitativ prima Snacks und mehr. Restaurantgäste dürfen auch den Clubpool nutzen; www.rcnpp.net/es/terraza-360-2?ini=1

 Passeig Vora Mar/Carrer Colón

Nordöstlich des Yachthafens beginnt der mit Restaurants und Läden voll besetzte Fußgängerbereich Anglada Camarasa unter Palmen am Strand. Daran schließt sich mit dem Passeig Voramar und der Fortsetzung Carrer Colom der erwähnte Uferweg an.

Bei bequemem Spazierschritt benötigt man dafür – bis zum Ende und zurück mit kleinen Fotostopps – maximal eine Stunde. Auf den Terrassen

• des Restaurants des Hotels Hoposa Bahia am Passeig Voramar und weiterer Lokale im Verlauf oder des Hotel Illa d’Or (teuer) am Ende der Carrer Colom lässt sich gut eine Pause einlegen. Vom Bootsanleger des Illa d’Or überschaut man die Bucht mit der Silhouette des Städtchens vor den Höhen der Serra Tramun tana. Besonders schön ist es dort am frühen Abend, bevor die Sonne hinter dem Gebirge im Dunst versinkt.

Im Ort

Hinter der sog. 2. Linie ist in Port de Pollença nicht mehr viel zu entdecken, sieht man ab von der verkehrsfreien Plaça 200 m landeinwärts und den vier mit Lokalen vollgepackten Gassen dorthin, (Carrers Ponent, Migjorn, Sant Pere und Atilio Boveri).

Ein Naturschutzgebiet um eine kleine Salzwasserlagune (3 ha) liegt gleich hinter den Stränden beim Surfclub. Den Parc de la Gola erreicht man ab der Uferstraße leicht zu Fuß über die Carrer de Temple Fielding, per Auto via die Carrer de la Virgen de Carmen. Am Eingang des Parks steht ein ornithologisches Infohäuschen.

Restaurants

Am Passeig Anglada Camarassa befindet sich ein Lokal neben dem anderen; es dominieren Foto-Speisekarten. Gut sind

• das Grand Café 1919 gleich am Anfang der Fußgänger zone, immer voll; grancafe1919.com

• das Grand Café Cappuccino als Teil des Hotel Sis Pins; hotelsispins.com/cappuccino

Des weiteren erwägenswert in und rund um Port de Pollença sind

• das Restaurant Amazo in der Carrer Formentor 43/Ecke Llevant ist ein unauffälliges drinnen ansprechendes Lokal und kulinarisch wie telleroptisch top mit höchster Gästebewertung für asiatisch-südamerikanisch angehauchte Küche; m.facebook.com/raulchef1978

• das kleine La Balada del Agua del Mar am Anfang des Passeig Voramar hat einen hübschen kleinen, zudem schattigen Garten und für die Lage noch akzeptable Preise

• Authentisch dekoriert ist der Celler La Parra an der Hauptstraße nach Pollença kurz vorm Supermarkt Eroski, mallorquinische Küche, gute Paella, moderate Preise; cellerlaparra.com

• Die gesunde Variante des Fast Food in Port de Pollença bietet die Al Fresco Deli in der Carrer Mendez Nunez 10 (ca. 100 m vom Strand auf Höhe des Grillrestaurants Corb Mari). Einfach, preiswert und auch Take-away-Food; de-de.facebook.com/alfrescodeli

Wandern zur Cala Boquer

Eine beliebte Kurzwanderung (ca. 2,7 km eine Strecke) führt hinunter zur nördlichen von hohen Felswänden flankierten Cala Boquer. Der Einstieg und ein rumpeliger Parkplatz liegen jenseits der Stadtumgehung beim 3. Kreisverkehr in Richtung Formentor (gezählt ab Kreisverkehr vorm Ortseingang/Supermarkt Eroski).Über den Hof der Finca Boquer erreicht man den dann unverfehlbaren Weg durch ein tolle Felslandschaft. Bis zur steinigen Bucht ist man 45 min und mehr unterwegs. Der Rückweg – nun wieder bergauf – durch das schroffe Gelände dauert eher über eine Stunde. Im glasklaren Wasser der Bucht kann man gut schwimmen.