Immobilien auf Mallorca

Aktuelle Situation

Man schätzt heute, dass 60.000 bis 80.000 Deutsche Immobilien auf Mallorca besitzen. Von 1997 bis 2007 stieg das Immobilienpreisniveau auf Mallorca um durchschnittlich 170%, partiell in sehr begehrten Lagen sogar um über 300%. 2007 setzte auf Grund von Überteuerung und dadurch reduzierter Nachfrage eine Stagnation der Preise ein. Mit dem Ausbruch der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise in 2008 kam es zu heftigen Preiseinbrüchen, die durch zahlreiche Zwangsversteigerungen verstärkt wurden. Diese Entwicklung wurde lange von der Immobilienbranche auf der Insel schön geredet, die bereits 2010 jeden Hoffnungsschimmer als Trendwende deutete. Tatsache ist, dass das Gros der Immobilien auf Mallorca auch in 2016 schon wieder recht teuer angeboten wird, auch wenn es in den letzte Jahren partiell und regional zunächst spürbare Preisnachlässe gegeben hatte.

Man ist gut beraten ist, zunächst einmal ein Objekt zu mieten, bevor man tief in die Tasche greift oder sich gar hoch verschuldet und diesen Schritt vielleicht wenig später bitter bereut. Viele Anleger klagen in Mallorca-Internetforen auffällig oft über falsche Beratung oder eigene Blindheit beim Immobilienkauf auf der Insel. Nicht wenige haben sich damit schon finanziell ruiniert.

Spontankäufe

Wenn Sie Mallorca gerade erst kennen gelernt haben oder noch wenig kennen, ist besondere Vorsicht und Umsicht angebracht. Lassen Sie sich nicht von der Sonne blenden und zu einem schnellen Entschluss verleiten, indem Sie das erstbeste Objekt erwerben, in das Sie sich verliebt haben. Einen spontanen Kauf werden Sie vielleicht bereuen, denn er kann Sie teuer zu stehen kommen. Treffen Sie Ihre Entscheidung nüchtern unter Abwägung aller Umstände, auch wenn es die Luft auf Mallorca bisweilen schwer macht, einen kühlen Kopf zu bewahren. Auf einen Monat mehr oder weniger kommt es meist nicht an. Wenn man es denn grundsätzlich bezahlen kann und will, gibt es auf Mallorca immer wieder fast alles zu kaufen, was das Herz begehrt. Dafür sorgt allein schon die Rotation der Objekte, ausgelöst durch den stetigen Weg- bzw. Zuzug von alten und neuen Mallorcaresidenten.

Anfängerfehler vermeiden

Jede Lage hat ihre Vor- und Nachteile. Wenn Sie ein geselliger Typ sind, sollten Sie nicht die Abgeschiedenheit wählen und umgekehrt. Und wenn Sie bauen wollen (wobei Grundstücke mit gültiger Baugenehmigung extrem rar und teuer geworden ist), sollten Sie ein Abenteurer-Typ sein mit starken Nerven.

Auch die vor allem bei unerfahrenen Erstkäufern begehrte »1. Reihe am Meer« hat Nachteile. Unmittelbar am Wasser zu wohnen, mag einerseits attraktiv sein, aber andererseits ist es dort feucht und windig. Eine kühle Brise ist im Sommer zwar angenehm, doch vertragen Sie die auch im Winter? Mit dieser Lage ist außerdem immer ein höherer Erhaltungsaufwand verbunden, denn (salzhaltige) Feuchtigkeit und Wind setzen Gebäuden kräftig zu. Trotzdem sind Objekte in primera linea besonders teuer.

Prestigelagen

Wenn Sie sich unbedingt im Südwesten, etwa Port d`Andratx, ansiedeln wollen, müssen sie in Kauf nehmen, dass Sie wegen des hohen Sozialprestige (Nachbarschaft zu Schauspieler X und TV-Moderator Y), den diese Lage inzwischen besitzt, glatt 50% mehr bezahlen als »eigentlich« angemessen wäre. Das gilt ähnlich auch für andere beliebte Regionen wie Pollença und Umgebung oder Bon Aire bei Alcudia. Da neues Bauland im Rahmen des schon 2004 verabschiedeten Raumordnungsplanes und einer eher ökologisch als ökonomisch ausgerichteten Politik kaum noch ausgewiesen wird, sollte man im Zweifelsfall lieber auf solide Bestandsimmobilien zurückgreifen.

Immobilienpreise auf Mallorca

Durchschnittspreise für die jeweilige Kategorie, also für Objekte mittlerer Größe und mittlerer Ausstattung, drücken im Einzelfall wenig aus und sind leicht irreführend. Die Streuung um diese Mittelwerte ist zu groß, je nach Größe, Komfort und genauer Lage. Top-Objekte erzielen vielfach noch höhere Preise, Abweichungen nach unten sind bei Vorliegen besonderer Faktoren (z.B. Mikrolage, Zustand etc.) immer möglich. Es stellt sich dann jedoch die Frage, warum ein Objekt günstiger ist als vergleichbare Andere. Gesundes Misstrauen ist dabei immer angebracht.

Es empfiehlt sich generell, die von Verkäufern bzw. Maklern genannten Preise zunächst nur als Ausgangsangebot anzusehen. Durch geschicktes Verhandeln lassen sich manchmal um bis zu 20% niedrigere Preise realisieren.

Man sollte sich auf jeden Fall vor dem Kauf einen Überblick über die aktuelle Marktsituation verschaffen. Mit Hilfe des Internets ist dies heute bequem zu leisten. Aussagekräftiger als die Seiten der Immobilienmakler sind die Anzeigen in den deutschen Printmedien Mallorcas. Vor allem im online frei zugänglichen El Aviso kann man sich hier leicht ein ungeschminktes Bild der Lage verschaffen, das häufig nicht unerheblich von der »offiziellen« Version des Immobiliengewerbes abweicht.

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