Region nördlich von Maó

Cala Mesquida
Sa Mesquida, rechts der alte Wachtturm ©Hans-R. Grundmann

Sa Mesquida und Es Murtar

Anfahrt
Vom nordwestlichen großen Verkehrskreisel (dort endet bzw. beginnt Maós Stadtumgehung RM) sind es auf der Me-3 in Richtung Cala Llonga nur knapp 2,5 km bis zur Abzweigung der Carretera Sa Mesquida und auf ihr weitere 2 km bis zum Zielort. Etwa 500 m südlich von Sa Mesquida zweigt die Carrer es Murtar rechts ab.

Sa Mesquida
Die aus nicht einmal 100 Gebäuden bestehende Ortschaft Sa Mesquida liegt an der Südflanke der nach Osten hin weit offenen Cala Mesquida. Dort bildet eine Gruppe vorgelagerter Inselchen zusammen mit einer Felsnase eine 200 m breite Nebenbucht, die das Dorf gegen das Meer schützt. Nur die erste und größte dieser Inseln ist bebaut. Ein Steg führt zu ihr hinüber.

Sandstrand
Die Hauptstraße läuft ufernah durch Sa Mesquida hindurch und als Carrer de sa Torre wasserfern um den kleinen Ortsteil Sa Rinconada herum bis in den Norden der Bucht mit dem Arenal Gran de sa Mesquida. Das letzte Straßenstück hinter dem Strand ist für Kraftfahrzeuge gesperrt, Parkraum zwar vorhanden, aber nicht immer ausreichend. Je nach Position sind von dort bis zum Strand mindestens 200 m zu laufen.
Ein schöner ca. 250 m langer Sandstrand erstreckt sich zwischen der Felsnase Punta des sa Torre, auf der ein mächtiger britischer Wachtturm von 1798 thront, und der nördlichen Flanke Pa Gros, die auf über 60 m Höhe ansteigt. Dank seiner pittoresken Erscheinung mit schwarzer Schieferumrandung, ebensolchen »Einsprengseln« und der Nähe zu Maó ist der Arenal Gran im Sommer ziemlich beliebt und an Wochenenden auch außerhalb der Hauptsaison gut besucht. Nichtsdestoweniger findet man in Sa Mesquida keine nennenswerte Gastronomie.

Gastronomie
Eine Ausnahme ist das Restaurant Cap Roig in separater Lage auf einer Klippe über dem Meer. Die Zufahrt läuft über einen Abzweig von der Carretera sa Mes - qui da (ca. 300 m südlich des Ortes). Das Res taurant punktet in erster Linie durch eine grandiose Aussicht über Bucht und Meer; auch Küche und das Ambiente sind o.k. bei einem dafür guten Preis- Leis tungs-Verhält - nis. In erster Linie geht es dort um Fisch gerichte und Meeresfrüchte.

Küstenwanderung
Eine Reservierung macht in der Saison Sinn: & 971 188 383. Zwischen Oktober und Mai ist das Lokal nur begrenzt geöffnet. Oberhalb des Nordendes der Cala Mesquida verläuft der Camí de Cavalls. Er führt bis zu den Caletes de Binillauti zunächst an der Küste entlang (ca. 2,5 km) und dann weiter in Richtung des Parc Natural de S’Albufera, wo er auf die Me-5 nach Es Grau stößt. Eine Wanderung von der Platja de sa Mesquida bis nach Es Grau (ca. 5-6 km) ist gut in zwei Stunden zu machen und könnte ggf. auch bis zum Cap Favàritx fortgesetzt werden (plus 8,5 km bzw. plus 3 Stunden).
Jedoch Achtung: Bustransport von/nach Maó nach/ab Sa Mesquida, Es Grau und Cap Favàritx existiert nur in den Sommermonaten ca. 15. Juni bis Mitte September, Fahrpläne unter www.autosfornells.com bzw. https://menorca.tib.org (Sa Mesquida).

Es Murtar
Es Murtar ist eine winzige Siedlung mit Ferien- und Wochenendhäusern menorquinischer Familien. Auch ein paar Fischerhäuser und -boote stehen an der steinigen Cala des Murtar. Ab der Carrer de sa Mesquida sind es nur 400 m bis ans Ufer der Bucht. Lediglich eine Bar und ein einfaches Lokal kümmern sich dort um Gäste, sofern sie überhaupt geöffnet sind. Ein Abstecher dorthin ist schnell gemacht, lohnt sich aber kaum.

 

 

Bar Es Grau
Die Bar Es Grau und links das Restaurant Tamarindos ©Chrislofotos- Shutterstock.com

Es Grau

Anfahrt
Vom bereits unter 5.2.1 genannten großen Kreisverkehr bei Maó geht es zunächst auf der Me-7 ca. 0,8 km nach Nordwesten zum Abzweig der Me-5 Richtung Es Grau. Bis zum Ziel an der gleichnamigen Bucht sind es von dort gute 6 km.

Ort Es Grau und Parken
Der Ort, eine kompakte nahezu quadratisch angelegte Siedlung von 250 m Seitenlänge mit eng aneinander stehenden weißen Häusern liegt auf der rechten Flanke der Cala des Grau. Mehrheitlich Menorquiner haben hier ein Wochenend- und Feriendomizil, aber teilweise ist Es Grau auch Wohnsitz vor allem britischer Residenten. Autofahrer vermeiden besser die Einfahrt, denn in den Straßen geht es eng zu, Parkmöglichkeiten gibt es kaum. Links vor der schattigen Terrasse der Bar es Grau am Ortseingang befindet sich der Strandparkplatz, gleich südlich davon ein Ausweichplatz.

Platja des Grau
Wer in Es Grau einen Strandbesuch plant, ist dort schon mal richtig. Zur Platja des Grau geht es auf einem Steg über den Ab-/Zufluss der Lagune Albufera im nahen Naturpark. Insgesamt warten dort 500 m Sandstrand, die nur von der Felsnase Roca des Mabres unterbrochen werden. Im vorderen Bereich gibt es Sonnenschirm-, Liegen- und Kayakvermietung; am hinteren Abschnitt Bol Llarg ist meist weniger los. Das Wasser der Cala des Grau ist im Uferbereich lange seicht. Selbst bei starkem Wind bleibt es in der 600 m ins Land reichenden Bucht dank der schmalen Einfahrt und der schützend vorgelagerten Insel – im Gegensatz etwa zur Cala de sa Mesquida – relativ ruhig.

Strände auf der Illa d’en Colom
Die Illa d’en Colom, mit 58 ha größte der Menorca vorgelagerten Inseln, gehört zum Naturschutzgebiet Albufera und ist bis auf die zwei Strände Arenal den Moro und Cala Tamarells für Besucher gesperrt. Von Mai bis September verkehren Boote von der Mole am Nordende von Es Grau fahrplanmäßig hinüber zur Insel.

Per Kayak zur Insel
Sportlicher ist die Kayakmiete oder eine Ausflugsbuchung bei Menorca Kayak (im Ort nur kurz die Carrer s’Arribada hinauf); www.menorcaenkayak.com. Zu den Stränden sind ab Es Grau und zurück nur ca. 2 km bzw. 3 km, um die ganze Insel herum je nach Uferabstand ca. 6-7 km zu paddeln.

Camí de Cavalls
Es Grau ist auch ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Vom Abschnitt Sa Mesquida nach Es Grau des Camí de Cavalls war bereits die Rede. Er läuft über die Me-5 südlich des Ortes weiter durch den Osten des Parc S’Albufera und berührt den Strand Bol Llarg an dessen Ende, hält aber danach bis zur Halbinsel und Cap de Faváritx meist gebührenden Abstand zur Küste (ca. 8,5 km).

Kurzwanderungen zu kleinen Stränden
Wer sich über das Strandende der Cala des Grau hinaus ein wenig die Füße vertreten möchte, findet an der Nordflanke der Bucht mit der kleinen Platge en Vidrier ein hübsches sandiges Plätzchen als Ziel (ab Ende Strand Bol Llarg ca. 200 m auf dem Camí de Cavalls, dann einen nicht zu übersehenden Pfad nach rechts, an einer Wegerweiterung wieder rechts halten, insgesamt weitere ca. 200 m). Noch etwa 400 m weiter sind es auf dem vom Camí de Cavalls abzweigenden »Hauptpfad« zu den wunderbar abgelegenen Cales de la Solitària (mit variierender Sandfläche) gegen über der Illa d’en Colom.

Einkehr
Gastronomisch bietet Es Grau wenig:
• Gleich oberhalb des Strandparkplatzes befindet sich die erwähnte Bar es Grau mit einer rustikalen Terrasse unter schattigen Bäumen. Ein immer gut besuchtes Lokal für den Drink oder Cappuccino. Einfache Standardgerichte.
• Nur 50 m weiter am Ministrand hinter der Bar entlang liegt unübersehbar das Restaurant Tamarindos. Terrasse und die Mittelmeerküche samt Paella genügen auch etwas höheren Ansprüchen;

Naturschutzgebiet S’Albufera des Grau
Der Parc Natural S’Albufera des Grau erstreckt sich über eine Fläche von ca. 5.000 ha von unterhalb der Me-5 bei Es Grau, westlich bis an die Me-7 heran und im Norden bis zur Bucht Port d’Addaia. Seine östliche Grenze ergibt sich aus dem Küstenverlauf. Außerdem gehören fünf vorgelagerte Inseln zum Park, darunter auch die große Illa d’en Colom. Ein zentraler Bereich ist der Binnensee Albufera gleich nordwestlich der Me-5 bei Es Grau, einerseits Süßwasserreservoir, andererseits durch seine Verbindung zum Meer und Salzwasserzufuhr in Teilen Brackwasserlagune mit entsprechendem Einfluss auf Flora und Fauna. In den Wintermonaten machen über 150 verschiedene Arten von Zugvögeln in den Sumpfarealen rund um den See Halt. Der Park gilt daher als ein Dorado der Vogelbeobachtung.

Lehrpfade
Durch den Park laufen mit Infotafeln versehene Lehrpfade. Am leichtesten zugänglich ist der »blaue« Pfad durch die Zone La Gola (1,7 km Rundstrecke). Sie hat ihren Startpunkt unweit der Ortseinfahrt Es Grau an der Me-5.

Besucherzentrum
Weitere gekennzeichnete Routen mit unterschiedlichen Schwerpunkten verlaufen weiter westlich oberhalb des Centro Recepción- Interpretación Rodríguez Femenias. An der Me-5 bei KM 3,5 ist das Schild »Albufera Parc Natural« nicht zu übersehen. Von dort geht’s auf der Straße Urbanisación Sangrila zum Besucherzentrum (ca. 1 km), das alle Informationen für das Gebiet, insbesondere auch eine Karte mit den Lehrpfaden hat.

 

 

 

Cap Favaritx
Cap Favaritx mit Leuchtturm ©Hans-R. Grundmann

Cap de Favàritx

Anfahrt
In der nordöstlichen Ecke des Naturparks d’Albufera ragt eine kilometerlange felsige Landzunge ins Meer und bildet das sehenswerte Cap de Favàritx. Die Zufahrt CF-1 zweigt 6 km nördlich des Abzweigs Me-5 nach Es Grau von der ME-7 ab. Bis zum staubigen Auffangparkplatz vor dem letzten Kilometer bis zum Leuchtturm Far de Favàritx sind es weitere 6 km. Man kann ggf. noch ca. 800 m weiterfahren und auf ein geeignetes Plätzchen fürs Auto an der Cala S’Escala oder ganz am Ende hoffen. Die letzten 200 m sind für Privatfahrzeuge gesperrt.

Talayot und Taula Sa Torreta/ Cala Rambles
Gleich zu Anfang der CF-1 (ca. 1 km) geht es rechts ab über den Camí de Tordonell und weiter auf dem Camí de sa Torre Blanca zur Gästefinca eben dieses Namens mit einem weißen Turm aus dem 14. Jahrhundert (www.satorreblanca.com). Unweit der Finca befinden sich die Reste der megalithischen Siedlung Poblado Sa Torreta mit der Ruine eines Talaiots und einer über 4 m hohen Taula. Um sie zu besichtigen muss man in der Finca um Erlaubnis fragen. Auch ein Besuch der nahen Cala Rambles (mit Sandstrand) führt über das Gelände der Finca und ist ohne Zustimmung der Fincaeigner nicht möglich. Wer indessen die Bucht zu Fuß oder per Bike auf dem Camí de Cavalls passiert, darf den Strand auch ohne permiso betreten.

Am Cap des Favaritx
Cap Favàritx mit Leuchtturm Platja den Presili nur knapp 1 km Luftlinie vom Cap Favàritx entfernt Die schmale Straße in Richtung Cap führt geradewegs auf den markanten schwarz-weißen Leuchtturm zu. Bereits vor Erreichen des Straßenendes (zum Turm noch 200 m zu Fuß) wird die Vegetation immer dürftiger und verschwindet auf dem braun-grauschwarzen Schiefergestein bald ganz. Die brüchigen Felsformationen werden am Ende der Landzunge noch bizarrer und geben dem Cap einen pittoresk-mondlandschaftsähnlichen Charakter.

Cala S'Escala ES Portixol
Auf den letzten Metern der Anfahrt passiert man linkerhand die fast geschlossene runde Felsbucht S’Escala-Es Portitxol mit einem kleinen steinigen Strand und – wegen der geschützten Lage – Swimmingpool-Eigenschaft. Parken dort zwischen Wasser und Straße auch als Ausweich, wenn 400 m weiter alles voll ist.

Strände
Über schöne Sandstrände verfügen die nahen Calas Presili und Tortuga. Gleich westlich der vorstehend beschriebenen Cala Portitxol stößt der Camí de Cavalls auf die Straße. Auf ihm geht es 400 m nach Süden und dann auf einem Stichpfad zur Platja den Presili.
Bei Zielsetzung Platja den Tortuga bleibt man ca. 1 km auf dem Camí de Cavalls und nimmt dann den Weg San Bartolome zur Bucht (weitere ca. 500 m). Gerne nutzen Anhänger der Freikörperkultur diesen weniger frequentierten Strand.

 

 

Grundmann RKH Menorca