Region südlich von Maó

Menorca Es Castell
Hafenbecken von Es Castell mit der Uferpromenade Moll de Cales Fonts ©Rulan - Shutterstock.com

Es Castell mit Cales Fonts

Das Städtchen Es Castell (7.300 Einwohner) am Eingang der Bucht Port de Maó präsentiert sich seinen Besuchern facettenreich. Während der historische Ortskern rund um den einstigen Exerzierplatz Plaça de S’Esplanada mit seinen geometrisch angelegten Straßenzügen den Charakter einer Garnisonstadt immer noch erkennen lässt, bestechen Bebauung und Promenade entlang der Bucht Cales Fonts durch mediterranen Charme. In den Abendstunden und an Wochenenden ist Es Castells kleiner Hafen ein beliebtes Ziel zum Flanieren und Restaurantbesuch für Menorquiner wie Touristen.

Geschichte
Es Castell wurde 1771 während der zweiten britischen Besatzungszeit als Georgetown gegründet. Ursächlich dafür waren die Befestigungen Castell de Sant Felip und Fort Marlborough zum Schutz der Aus-/Einfahrt des Port de Maó. Ihren ersten Namen erhielt der Ort nach dem englischen König George III. Später bis zum Ende der Franco-Zeit wurde daraus Villacarlos. Die Menorquiner nannten den Ort von Anfang an Es Castell.

Anfahrt
Aus fast allen Richtungen gelangt man am schnellsten über Maó und die Me-2 nach Es Castell. Nur aus der Südostecke Menorcas geht es von überall über Sant Lluís auf der Me-6 zum Ziel.

Anlaufpunkt Placa de S’Esplanada/ Parken
Zentraler Anlaufpunkt in Castell ist die Plaça de S’Esplanada. Von der Ortsumgehung Me-2/Me-6 geht’s am besten dorthin über die Carrer Victori. Die Chance auf eine Parklücke ist dort deutlich besser als in den Straßen in größerer Nähe der Cales Fonts. Ein Parkplatz mit hoher Kapazität befindet sich zwischen der Plaça de S’Esplanada und der Cala Corb. Von dort sind es ca. 300 m bis zur Cales Fonts auf der gleichnamigen Straße.

Rathaus/ Militärmuseum
An der Nordseite der Plaça steht mit dem roten Ajuntament das auffälligste der hier überwiegend aus der britischen Besatzungszeit stammenden Gebäude. Gegenüber liegt der ebenfalls rote, aber schlichte Bau des Museu Militar, Teil einer ehemaligen Kaserne. Wer sich für Militaria interessiert, wird einen Besuch als lohnend empfinden. Zu sehen sind allerlei Exponate zur Militärgeschichte Menorcas, originale alte Kriegskarten, diverse Kanonen und Modelle aller bedeutenden Befestigungsanlagen auf der Insel.
Geöffnet Juni bis August: Mo-Fr 10-13 Uhr, September bis Mai: Mo/Mi/Fr und immer am 1. Sonntag des Monats 10-13 Uhr; Eintritt: €3

Cales Fonts
Die Promenade an der Cales Fonts ist hauptsächliches Besuchsziel von Es Castell. An die 30 Bars und Restaurants locken dort Gäste in ihre von Autoverkehr ungestörten Lokale und Terrassen direkt am Wasser. Während rund um das Buchtende (Zugang über Carrer Sant Josep) unterhalb der kaum noch als solche erkennbaren Steilküste ganz »normale« Gebäude Gastronomie und Shops beherbergen, sieht man am nordöstlichen Ufer nur Terrassen, eine neben der anderen. Die Küchen und andere Räumlichkeiten der Restaurants stecken dort im Uferfels. Die Promenade führt noch ca. 350 m weiter um die westliche Flanke der Cales Fonts herum bis zum Hotel Barceló Hamilton.

Boote nach/ ab Cales Fonts
An der Kaimauer der Promenade festgemacht sind immer zahlreiche Boote. Außerdem ist dort der Anleger für Ausflugsschiffe und Wassertaxis von und nach Maó, zur Illa del Llatzeret, nach Sa Mola und für Touren entlang der Ost- und Südküste nicht zu übersehen.

Gastronomie in und bei Es Castell
Wenn Einkehr in Es Castell, dann an der Hafenpromenade Moll de Cales Fonts, hier ein paar der besonders empfehlenswerte Lokale:
Miramar, Nummer 15, vor allem Fisch, Meeresfrüchte und Tapas; gutes Preis-/ Leistungsverhältnis; www.calesfonts.net/10-miramar.html.
El Chivito, Nummer 25, legere Bar & Cafeteria, großes Angebot an Tapas, und Burgers;  • El Chivito, Nummer 25, legere Bar & Cafeteria, großes Angebot an Tapas, und Burgers; https://www.facebook.com/elchivitocalesfonts.
Trébol, Nummer 43, eines der qualitativ besten Restaurants des Ortes mit überdurchschnittlichem Ambiente und ebensolchen Tarifen. Neben Fischgerichten allgemein gelobte Paella; www.trebolmenorca.es.
Chéspir, Nummer 47, eine besonders zu später Stunde meist gut besuchte Bar mit Live-Musik an vielen Tagen. Oft ist es schwer, dort Platz zu finden.
Pindapoi, Moll d’en Pons 3 am nördlichen Ausläufer der Promenade unweit Hotel Hamilton. Szenebar für jüngeres Publikum. Spezialität sind Mojitos in verschiedenen Varianten. 

Beliebt auch bei älterem Publikum ist die Musikbar Es Cau in einer ausgebauten Höhle mit Terrasse am Erweiterungsbereich der vergleichsweise ruhigen Promenade um die Cala Corb.
Eine Empfehlung ganz anderer Art bezieht sich auf das Landhotel Son Granot an der Carretera de Sant Felip, unübersehbar ein paar hundert Meter südlich von Es Castell an der Me-2. Dieses Haus im britischen Kolonialstil beherbergt ein Edelrestaurant mit Aussichtsterrasse. Es gilt als eines der ambitioniertesten Restaurants der Insel und ist nicht ganz billig; www.songranot.com.

Märkte und Fiesta in Es Castell
Wochenmarkt auf der Plaça de s’Esplanada Mo+Mi 8-14 Uhr
• Nur Juni-September täglichMercat de Cales Font 20-02 (!) Uhrmit allerhand Ständen für Souvenirs, T-Shirts und Krimskrams an der Verbindung zwischen Uferpromenade Moll des Cales Fonts und der höherliegenden Carrer Miranda
• Nur im Juli und August jeweils Mo 19.30-24 Uhr kunsthandwerklicher Mercat de Nit (Nachtmarkt) in der Carrer Sant Josep (Zufahrt Richtung Cales)
Wie überall auf Menorca ist auch in Es Castell die wichtigste Fiesta verbunden mit Pferdeparade und -tanz: Festes de Sant Jaume jährlich 24.-26. Juli in den Straßen der Stadt.

Cala Corb
Die 400 m weiter nordwestlich liegende zweite Bucht des Ortes, die Cala Corb (nur einen Block entfernt von der zentralen Plaça de S’Esplanada) ist nicht halb so pittoresk wie die Cales Fonts. Auch dort gibt es eine Promenade an beiden Seiten, aber keine ver - gleichbare Gastronomie. An Bojen und am Kai der Nordseite schaukeln vor allem ein paar auf den Balearen typische Llauts, kleine Boote von Freizeitfischern. In den Fels gehauene Höhlen werden zum Teil bis heute als Lager genutzt.

Cala Pedrera
Die Cala Pedrera südlich der Cales Fonts verfügt über keinen Strand und ist nur am Ende zugänglich. Es gibt dort weder eine Uferpromenade noch eine wassernahe Infrastruktur.

Abstecker zur Cala Sant Esteve/Fort Marlborough
Nur zwei Kilometer südlich von Es Castell liegt die Cala de Sant Esteve, als solche kein vorrangiges Ziel für einen Abstecher. Aber am Weg dorthin (Me-6 – Carretera de Sant Felip) passiert man die Überreste des Castell Sant Felip und oberhalb der Bucht von Sant Esteve (Stichstraße dorthin noch vor Erreichen des Kastells) das Fort Marlborough. Während Ersteres nur nach Anmeldung zu besichtigen ist, handelt es sich beim Fort um eine bestens erhaltene Anlage, deren Besuch richtig lohnt.

Sant Lluís

Sant Lluís, ein Städtchen mit heute knapp 7.300 Einwohnern, liegt 4 km südlich von Maó (Straße Me-8) und ebenso weit von den Ufern der Südostküste entfernt. Verwaltungstechnisch ist Sant Lluís auch für die dortigen Urlaubsorte zuständig. Geografisch führt zu ihnen und den Stränden von S’Algar bis Binibequer ebenfalls kaum ein Weg an Sant Lluís vorbei.

Geschichte
Obwohl Sant Lluís Siedlungsgeschichte bis in die Zeit arabischer Herrschaft zurückreicht, sorgte erst der unter den Franzosen 1761 begonnene Bau einer Kirche für die Entstehung einer »richtigen« Ortschaft. Nach dem Ende der kurzen Besatzungszeit (1756-1763) vollendeten die Menorquiner selbst 1793 den Kirchbau.
Trotz der wenigen Jahr unter den Franzosen erkennt man bis heute ihren Einfluss noch an den Lilien der Bourbonen im Stadtwappen und am geometrisch exakten Muster der Straßenführung.

Museu Ethnológico
Wahrzeichen von Sant Lluís ist die Molí de Dalt von 1760 am nördlichen Ortseingang. Sie ist die älteste und am besten erhaltene von drei Mühlen an der Hauptstraße Carrer de Sant Lluís (2 Blocks westlich der das Zentrum umgehenden Me-8) und dient heute als ethnologisches Museum mit Exponaten zu Handwerk und Landwirtschaft der Region.

Information
In der Mühle ist auch die Touristikinformation des Ortes untergebracht. Museum und Infostelle sind im Sommer offiziell Mo-Fr 10-14 Uhr und 17-20 Uhr, Sa und So nur vormittags geöffnet, im Winter Mo-Fr 10-14 Uhr. 

Gastronomie
Es gibt Leute, die eigens wegen La Rueda nach Sant Llluís fahren. Das Lokal verfügt über eine typische Tapas-Bar und ein Restaurant (Carrer Sant Lluís 30). Bodenständige Gerichte á la Menorca mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.
Die Alternative zu La Rueda ist La Venta de Paco, Avenida de Sa Pau 158 (Ortsumgehung Me-8), ein gemütliches Grill-Lokal mit Gartenterrasse für Fleisch- und Fischgerichte und besonders ansprechender Präsentation der Küchenleistung; 

Restaurants in alten Gemäuern
In den umliegenden Siedlungen wie Pou Nou, Torret, Binifaldet und S’Ullastrar, die alle zu Sant Lluís gehören, findet sich eine ganze Reihe der ältesten Herren- und Bauernhäuser der Insel, sogenannte Caserios oder Fincas. Die meisten sind gut erhalten und teilweise als Hotels und/oder Restaurants echte Highlights der insularen Gastronomie. 

Markttage/ Fiesta
Wochenmarkttage in Sant Lluís sind Mo und Mi. Im Juli+August gibt es jeweils freitags einen Nachtmarkt 19-24 Uhr (Mercat de Nit) in der Carrer de Sant Luis.
Die alljährlichen Festes de Sant Lluís finden am letzten Wochenende im August statt.

 

 

 

S’Algar

S’Algar am Ende der Me-8 ist der östlichste Urlaubsort Menorcas. Was immer dazu geführt haben mag, dass sich dort eine relativ große Feriensiedlung mit einer Handvoll ansehnlicher Hotels und Apartmentanlagen entwickeln konnte, ein Sandstrand und/oder eine geschützte Bucht waren nicht der Grund. Fährt man von der Zufahrt Carrer S’Algar über die Avinguda Segunda in Richtung Meer, landet man an einer kleinen Einbuchtung der Küstenlinie, die man auf ca. 100 m Länge vor und neben dem Le Blue Seaclub (mit Riesenpool) bis zur Uferstraße Passeig Maritim betoniert hat. Auf der Fläche stehen Mietliegen und -sonnenschirme. Baden kommt dort nur für sichere Schwimmer in Frage.

Wassersport/Diving
Fazit: S’Algar bietet besondere Reize weder als Ferienort noch für Tagesbesuche. Immerhin bietet der Club S’Algar Schnorcheltrips, Scuba Diving und Bootsausflüge (www.salgardiving.com). Wasserski, Windsurfing u.a.m. gibt’s dort auch.

Cala Rafalet
Einen Minisandstrand hat die Cala Rafalet nördlich der Bebauung. Ab Ende der Avinguda Septima führen unverfehlbare Trampelpfade an diese tief eingeschnittene kleine Bucht

Zur Cala Alcaufar
Ebenfalls kaum zu verfehlen ist der Küstenpfad zum Strand in Alcaufar (ca. 400 m plus dort noch einmal 300 m auf der Carrer Llevant). Los geht’s von den Uferfelsen vorm Seaclub Port Blue.

 

 

Platja de Alcaufar
Auf dem Weg von der Platja de Alcaufar zum gleichnamigen Torre passiert man die Cala Roig. ©Miriam artgraphy - Shutterstock.com

Alcaufar

Cala und Strand von Alcaufar erreicht man wie S’Algar zunächst über die Me-8. Die letzten 1,2 km geht’s auf der Carrer S’Arribada geradeaus an die Küste und – bereits innerhalb der kleinen Siedlung oberhalb der Bucht – rechts auf die Carrer Tramuntana und wieder nach rechts Carrer Ample Richtung Strand. Die hakenförmige 400 m ins Land reichende Felsbucht läuft in einem nicht sonderlich idyllischen, im Sommer übernutzten Strand flach aus. Der wird beherrscht vom Mittelklasse-Hotel Xuroy, dessen vier Sterne nicht so ganz dem realen Komfort entsprechen. Doch die Strandlage »macht es«; das gilt auch für die Terrasse: Ideal für die Ausflugspause.

Schwimmen
Das Nordufer der Bucht ist dicht bebaut, im Flachwasserbereich durch pittoreske Fischerhäuschen, deren Bootsschuppen wie eine Garage ins Haus integriert wurden. Schwimmer finden erst weit vom Strand entfernt die richtige Wassertiefe. Am naturbelassenen Südufer gibt es weiter hinten flache Felsen zum Eintauchen. Trampelpfade dorthin beginnen rechts am Strand in Wassernähe.

Wanderung zum Torre de Alcaufar
Auf einem Teilstück des Camí de Cavalls lässt sich eine hübsche kleine Zielwanderung zum gut erhaltenen Torre de Defensa Alcaufar unternehmen, einer Hinterlassenschaft der Engländer. Einstieg am Strand und Wegverlauf sind leicht zu identifizieren. Auch wegen des gut sichtbaren Turms auf einer Landzunge über der Cala Roig (dort Ministrand) fällt die Orientierung nicht schwer. Für die ca. 1,5 km (hin und zurück) benötigt man kaum über 30 min.

Zu Fuß nach Punta Prima
Zur nächsten Ortschaft Punta Prima sind es ab dem alten Wachtturm noch einmal 2 km auf dem Camí de Cavalls.

 

 

Punta Prima

Auch zum sehr touristischen Punta Prima geht es von Sant Lluis zunächst auf der Me-8, aber bereits nach einem guten Kilometer rechts ab nach Biniancolla und Punta Prima. Nach weiteren 2 km ist das Ziel erreicht. Die Carretera Punta Prima läuft geradewegs auf den in dieser Region mit Abstand größten Strand zu. Autofahrer gelangen fast automatisch auf den Zentralparkplatz. Dort befinden sich auch die Haltebuchten für die Busse von und nach Maó und weniger strandgesegneten Nachbarorten. Im Sommer und an Gutwetterwochenenden platzt Punta Prima schon mal ziemlich aus den Nähten, wenn sich neben Touristen auch noch jede Menge Menorquiner aus den Großraum Maó einfinden.

Hotelballung
Dem Strand zu danken sind einige große Hotel- und Apartmentanlagen, deren Gelände sich überwiegend hinter dem Parkplatz gruppieren. Eine direkte Strandlage besitzt lediglich das schlichte Hostal Punta Prima. Etwas abseits des Tagestrubels im Strandbereich liegt der 5-Sterne-Komplex Insotel Punta Prima.

Strand
Der 150 m breite und bis zu 60 m tiefe helle Strand Platja de l’Aire punktet mit einem sehr flachen Abfall und damit Eignung für Kinder und weniger sportliche Badegäste. Schwimmer erreichen aber schnell tieferes Wasser. Die weit offene Bucht sorgt einerseits für beste Wasserqualität, bietet jedoch keinen Schutz vor Wind und Wellen bei unruhiger Wetterlage. Das indessen begünstigt Punta Primas Popularität bei Surfern. An ruhigen Tagen ist eher Schnorcheln und Stand-up Paddling angesagt.

Torre Ganxo
Einzige Sehenswürdigkeit in Punta Prima ist der massive alte Wachtturm Torre de son Ganxo auf einer Anhöhe etwa 500 m westlich des Strandes. Zugang zunächst 100 m auf der Carrer Major, dann rechts ab auf den Passeig de sa Torre bis zum Ziel.

Einkehr
Die gastronomische Infrastruktur in Punta Prima ist dicht, Restaurantterrassen unmittelbar am Strand gibt es indessen nur eine Handvoll. Für den Drink, Kaffee oder Snack sitzt man am besten auf der rechten Strandseite im Asador Rincón del Sur.
Wer auf ein etwas gehobeneres Niveau der Küche wert legt, setzt sich nebenan ins Sargantana Asador.

Illa de l’Aire
Die Punta Prima vorgelagerte Illa de l’Aire ist Naturschutzgebiet und unbewohnt. Kommerziell organisierte Inseltouren gibt es daher nicht. Aber die Unterwasserwelt ringsum ist ein beliebtes Ziel für Schnorchler und Taucher, zumal – trotz des Leuchtturms – rund um die Insel zahlreiche Schiffe versunken sind.

Verbindung zu Nachbarorten
Punta Prima liegt am Ostende einer Kette verbundener küstennaher bzw. Uferstraßen, die sich bis Binidali zieht. Alle folgenden Ziele bis Binisafuller können daher auf mehreren Wegen, d.h. über Zufahrten ab den Hauptstraßen Me-8 und Me-10 ebenso wie direkt von den jeweiligen Nachbarorten aus angesteuert werden.

 

 

Biniancolla

Das Fischerdorf Biniancolla liegt ca. 1,5 km westlich von Punta Prima; Anfahrt über Me-8 oder von Punta Prima auf der Carrer Llevant. In beiden Fällen gelangt man auf den Passeig de sa Marina. Am Abzweig des Passeig Maritim Richtung Westen befindet sich die geschützte, aber strandlose Bucht des Ortes. Die weißen Häuser inkl. Bootsschuppen stehen dort unmittelbar am felsigen Ufer.

Wasserpark
Erstaunlichweise gibt es dort am Rande der Siedlung ein Hotel in absoluter Alleinlage: Das Sur Menorca und gleich nebenan beim großen Verkehrskreisel ca. 300 m von der Küste entfernt den Wasserspaßpark Splash Sur Menorca mit diversen hohen Rutschen speziell für Familien mit Kindern; geöffnet ab Mai bis September; Eintritt €20, Kinder bis 12 Jahre €12;.

Restaurant
Mitten zwischen den Privatvillen am Passeig de sa Marina liegt das Poolrestaurant Son Ganxo (Hausnummer 66) direkt am Meer. Wer lieber im Salzwasser badet, findet dort auch eine Leiter zum Einstieg. Die Terrasse am Pool ist bei schönem Wetter ein Anziehungspunkt. Die Karte ist o.k mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Geöffnet April bis Oktober; &971 159 075,.

Cala Torret & Binibèquer

Von Biniancolla geht’s in Richtung Binibèquer – dem Ausflugsziel No 1 im Südosten Menorcas – auf der Küstenroute weiter in westliche Richtung. Bei Anfahrt über die Me-10 verlässt man diese ca. 1,5 km westlich von Sant Lluis und folgt der Stichstraße Carrer de Binibèquer zum Ziel.

Cala Torret
Nur wer aus östlicher Richtung anfährt, kommt durch die Apartment- und Sommerhaussiedlung Cala Torret. Für ihren separaten Besuch gibt es kein besonderes Motiv. In Ermangelung eines Strandes hat man dort an der offenen Bucht zwei Plattformen für Sonnenbader und als Meereinstieg betoniert. Dahinter die Terrasse der Bar Paupa ist populär bei jungem Publikum, Surfern und Tauchern des ebenfalls an der Cala Torret beheimateten Binibeca Diving Club; https://binibecadivingmenorca.com.

Cala und Strand Binibèquer
Nur 300 m östlich der Cala Torret passiert die Küstenstraße (hier Carrer de s’Amfos Blau) die häufig vollen Parkplätze hinter der Cala Binibèquer. Von der Bucht sieht man zunächst nichts. Ein Wäldchen versperrt die Sicht, und man muss gute 100 m laufen. Die kleine Mühe wird belohnt, denn der naturbelassene, dreieckige (ca. 80 m breit und bis 50 m tief) Strand von Binibèquer ist äußerst attraktiv und stark besucht. Eine weit ins Meer reichende karstige Landzunge schützt ihn nach Südwesten. Dadurch ist das Wasser in der Bucht meist ruhig, klar und tiefblau sowieso.
An gastronomischer Infrastruktur gibt’s nur die Bar Los Bucaneros an der Ostflanke der Bucht, ein umfunktioniertes weißes Fischerhäuschen mit pittoreskem roten Tor. Die Tische des Lokals und Strohschirme stehen rundherum auf den Felsen.

Der Anziehungspunkt in Binibèquer ist indessen das Poblat de Pescadors im Ortsteil Binibeca Vell. Das bereits 1972 (damals in absoluter Alleinlage) vom Architekten Antonio Sintes entworfene »Fischerdorf« in einem schicken maurisch-mediterranen Fantasiestil steht einen guten Kilometer westlich der Cala Binibèquer an einem spitzen Ufereinschnitt der Caló d’en Fust. Wer auf anderen Wegen nach Binibèquer kommt, wird über die Ausschilderung »Binibeca Vell« zum Standort des Dorfes geleitet.

Die makellos weißen, ineinander verschachtelten Häuser des malerischen Komplexes bilden faktisch eine große Apartmentanlage. Dem attraktiven Äußeren entgegen stehen – aus heutiger Sicht – relativ enge und in vielen Fällen wegen der Bauweise (dicht an dicht neben- und übereinander) nicht eben helle Wohnungen. Immerhin sind die Tarife dafür relativ günstig; Direktvermietung unter www.apartamentosbinivellpark.com.

Gastronomie
Zur Anlage gehört auch eine gewisse Infrastruktur aus Shops und Gastronomie. Die ist mittlerweile mit Blick auf die zahlreichen Tagesbesucher (auch Kreuzfahrtschiffspassagiere werden busweise hierher gekarrt) rund um das Poblat stark ausgebaut. Dadurch bedingt ist auf der Promenade rund um den Gebäudekomplex und in den Lokalen ringsum oft ziemlich viel los.
Einen Rückzug aus dem Bereich größeren Besucheraufkommens bietet die Restaurantterrasse des Hotels Eden Sensimar auf der gegenüberliegenden Seite der kleinen Bucht. Die kurze Treppe hinauf ist vom Vorplatz des Poblat mit Bootsslip des Club Nautic leicht gefunden. Die Terrasse rechts steht nicht nur Hotelgästen offen, wiewohl erst Personen ab 18 Jahren.

Für die Erfrischung nach absolvierter Besichtigung des Poblat, speziell einen Cocktail oder einen kreativen Snack, ist auch die Cerveceria BB mittendrin empfehlenswert.

 

 

Cala Binidali
Strand und Cala Binidali ©Hans-R. Grundmann

Binisafúller & Binidali

Cala Binisafúller
Von Sant Lluis gelangt man via Me-10 auf direkter Route nach Binissafúller (ca. 4 km). Kurz vor der Siedlung teilt sich die Straße. Links geht es um einige Ecken nach Binibeca Vell (ca. 1300 m bis zum Poblat de Pescadors), geradeaus rechts passiert man nach etwa 500 m – noch vor der Ortschaft – die hübsche an die 40 m breite Platja Binisafúller am Ende einer 250 m tiefen schmalen Bucht, die ruhiges Wasser garantiert. Da es weit und breit bis auf eine kleine Apartmentanlage nur Privathäuser gibt (die nächsten größeren touristischen Quartiere befinden sich in Binibeca Vell, Í oben), ist diese Bucht im Allgemeinen nicht überlaufen. 

Einkehr
Im Zentralbereich von Binisafúller, keine 200 m vom Strand entfernt, öffnet sich von der Hauptstraße zum Meer hin eine Art Plaza innerhalb der Rundstraße Carrer Gregal. Dort wartet mit dem El Txoko ein gutes Terrassenrestaurant auf Gäste. Das Lokal empfiehlt sich für eine ausgedehnte spanische Mittagspause mit Fischgerichten, z.B. Croquetas de Bacalao, und/oder Meeresfrüchten. Auch die Tapas sind dort überdurchschnittlich.

Caló Blanc
Gleich hinter dem westlichen Ende von Binisafúller ist die meerseitige als holpriger Parkplatz genutzte Freifläche nicht zu übersehen. Hinter dichtem Bewuchs verbirgt sich dort die spitze Felsbucht Caló Blanc mit einem Ministrand am Ende, von den Menorquinern auch Platja de Tarzan genannt, bei sonnigem Wetter zumindest ein gutes Fotomotiv. Schon eine Handvoll Besucher sorgt dort für die komplette Besetzung der Sandfläche.

Ende der Küstenroute im Südosten
Keine 500 m weiter westlich endet die Möglichkeit, an der Küste entlang zum Nachbarort zu fahren. Ab Cap d’en Font geht es vom Ende des Carrer des Caló Blanc nur noch landeinwärts auf dem Camí de Sant Climent weiter. Er verbindet Cap d’en Font via Binidali mit dem Städtchen Sant Climent im Hinterland.

Cala de Biniparratx
Etwa 300 m abseits der Straße liegt die hakenförmige Cala de Biniparratx am Wege. Von einer Haltebucht rund 1 km ab der letzten Kreuzung in Cap d’en Font führt ein Trampelpfad hinunter zum hellsandigen naturbelassenen Strand der Bucht.

Cala de Binidali
Binidalí, gut 2 Straßenkilometer westlich von Cap d’en Font, ist – obwohl weitab vom Schuss und fast ohne Infrastruktur – eine der teuersten Feriensiedlungen auf Menorca, beliebt bei Schweizern und Deutschen. Sie erstreckt sich westlich der Cala de Binidali.

Mirador und Strand
Um sie zu erreichen, folgt man dem Carrer de sa Nastre bis zum Ende einer der Cala Binidali vorgelagerten Felszunge. Von dem dortigen Mirador (Aussichtspunkt) fällt der Blick übers Meer auf – bei guter Sicht – die Silhouette Mallorcas am Horizont.
Im Blickfeld hat man auch die 200 m weit zurück lie gende, leicht steinige, aber sehr hübsche Platja Binidali. Hinunter zu ihr geht es über eine Treppe ab dem Parkplatz (oberhalb des Strandes) an der hier als Rundstrecke angelegten Carrer de sa Nastre.

  

Es Canutells
Steilküste bei Es Canutells ©Hans-R. Grundmann

Es Canutells

Auf dem Weg zwischen Binidali und Sant Climent passiert man ca. 2 km landeinwärts die Stichstraße nach Es Canutells. Die Carretera Canutells endet nach 2,5 km auf einem Parkplatz in Buchtmitte neben dem betonierten Bootsslip und über einem schmalen Streifen Sandstrand. Die ca. 300 m tief ins Land reich - ende Cala Canutells hat dort eine breite Ausbuchtung. Zum Meeresausgang verengt sich die Bucht auf nur rund 50 m, ebenso zu ihrem Ende hin. Der graue, teilweise zugewachsene Strand dort ist nicht sonderlich einladend. Ein Teil der Bucht wird zudem von einem Anlegesteg für kleine Fischerboote (Llauts) besetzt, was die Strand- und Wassernutzung einschränkt. Die über eine weite Strecke nur geringe Wassertiefe ist für kleine Kinder ganz schön, verschafft aber anderen Besuchern kaum Badefreuden.

Ort Es Canutells/Einkehr
Es besteht im Wesentlichen aus Sommerhäusern. Am Ortseingang, etwa 300 m von der Bucht entfernt, liegt die ausgedehnte Aparthotel-Anlage Mar de Menorca (all-inclusive). Bei ihr (Carrer de s’Ullastre) konzentriert sich eine kleine Infrastruktur mit Bar, Supermarkt, Mietwagen-Büro und Shops.
Gastronomisch geht nichts über die Aussichtsterrasse des Restaurants Es Canutells erhöht über der Bucht; menorquinische Küche, Fisch und Meeresfrüchte, mittlere Preise.

Caparrot de Forma
Ein gutes Argument für einen Abstecher nach Canutells könnten die Reste einer talayotischen Struktur unmittelbar östlich der schneeweißen Wohnanlage Los Tanques sein (Carrer S’Olivar da/ de la Luna, die am Hotel Mar de Menorca beginnt). Ein breiter Fahr - weg zweigt hinter diesem Komplex nach rechts ab. Dort lassen sich Fahrzeuge gut abstellen. Bis zum Ziel Caparrot de Forma läuft man ca. 200 m. Noch vor Erreichen einer mauerartigen 3.000 Jahre alten Steinaufschichtung (samt Grundmauern einer Siedlung dahinter auf einem weit ins Meer ragenden Felsvorsprung) fällt der Blick auf die hier 20-25 m hohe Steilküste. Gut erkennbar sind im Hang eine Reihe von Höhlen, die in der Bronze- und Eisen - zeit für Wohnzwecke wie auch als Grabstätten genutzt wurden.

 

 

Sant Climent

Das Dorf Sant Climent (rund 500 Einwohner) an der Me-12 auf ca. halbem Weg von Maó nach Cala en Porter ist touristisch weitgehend ohne Belang, ansehenswert dort aber die gelb-weiße Kirche aus dem 19. Jahrhundert. Sie steht auf der grünen Plaça Es Pla nahe der Hauptstraße.

Gastronomie
• Schräg gegenüber befindet sich die weit über den Ort hinaus bekannte Bar Casino Sant Climent (am Straßendreieck Me-12/Carrer de Binidali), eine »Institution« trotz der schlichten Einrichtung. Die Küche ist prima und nicht teuer. Auch für Tapas lohnt sich ein Besuch. Einen Namen hat sich das Lokal wegen seiner Jazzkonzerte gemacht, im Sommer zwei Mal wöchentlich als Jam Session; www.casinosantcliment.com.

• Und noch ein Restauranttipp: Es Molí de Foc in der Carrer Sant Llorenç 65/Ecke Sant Gabriel (erste südliche Parallele zur Me-12). In einer restaurierten Mühle verbirgt sich ein eher altmodisches Edellokal mit künstlerischem Dekor und einer hübschen Gartenterrasse. Schon die Präsentation mancher Gerichte ist den Besuch wert. Als Spezialität des Hause gelten Paellas in diversen Varianten, darunter der schwarze Arròs Negre. Mittleres bis gehobenes Preisniveau;  www.esmolidefoc.es.

»Geheimtipp«
In der Carrer de Sant Jaume 60 (= Me-12) residiert die äußerlich unscheinbare Bäckerei Es Forn Nou. Dort gibt’s das beste traditionelle Gebäck der Insel, sagen die Menorquiner, und die besten Crespelle (Crêpes) obendrein.

Fiesta
Trotz seiner geringen Größe ist Sant Climent berühmt für eine Jahresfiesta, die denen in weit größeren Orten nicht nachsteht. Die Festes de Sant Climent finden am 3. Augustwochenende statt.

Basilika/ Talaiots
Etwas 2 km nordöstlich von San Climent hat man die Grundmauern einer frühchristischen Basilika (Basílica paleocristiana de Fornàs de Torelló) samt Taufbecken und beachtlichen Bodenmosaiken gefunden und durch Leichtbaustrukturen geschützt. Besuche sind möglich, aber keine festgelegten Zeiten (Me-12, dann nach Norden auf Carrer Massupta Vell und weiter Camí Torrelló).
Auf halbem Weg dorthin passiert man die auffälligen, aber nicht besonders gepflegten »Steintürme« Talaiots de Torelló.

 

 

Grundmann RKH Mallorca