"Der Notfall" von Gyo Zaw

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„Ich will nur eben mit über Zargana und seine Leute lachen.“ Die Mutter sah sie schief an. Htet Htet steckte ihr die Zunge heraus. „He, wir machen Mittagspause.“
Weil sie gerufen worden war, setzte sie sich zu den anderen. Appetit hatte sie überhaupt keinen. Sie hatte sich geronnenes Ziegenblut richtig scharf mit viel Chili gekocht und mitgebracht. Wenn es so etwas gab, aß sie normalerweise, ohne auch nur zwischendurch vom Teller aufzusehen. Aber jetzt hatte sie schon seit längerem keinen Appetit. Wenn andere schwanger waren, wurde ihnen auch übel, sie mussten sich übergeben oder hatten keinen Appetit, aber das dauerte höchstens drei, vier Wochen. Sie mochte von Anfang an, noch bevor ihre Regel ausgeblieben war, bis jetzt in den dritten Monat, nicht richtig essen.

„Iss nur, Htein. Hartgekochte Eier in Öl gebraten, die magst du doch so gerne“, hörte sie San Ma in der Nähe zu ihrem Mann sagen. Htay Htay warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. Es hätte ja gereicht, wenn sie das leise zu ihrem Mann gesagt hätte. Aber San Ma musste ja so schreien, damit auch alle hörten, was sie für ihren Mann gekocht hatte. Angeben wollte sie. Weil ihr Mann als Maurer mit der Kelle in der Hand arbeiten musste, hielt sich das noch in Grenzen. Wenn sie einen Ziegelfabrikanten abgekriegt hätte, wäre sie schon völlig abgehoben. Wann wohl Taik Maung mal Maurer werden würde? Es sah aus, als ob er den Rest seines Lebens als Hilfsarbeiter verbringen würde. „Htay Htay, aus deiner Reisdose ist ja noch nicht mal ein einziger Löffel gegessen!“ Taik Maung, der sich pausenlos tomatengroße Reisklumpen in den Mund schob, war frustriert wegen der lustlos in ihrem Essen stochernden Htay Htay.
„Genug, ich kriege überhaupt nichts runter“, antwortete Htay Htay, stellte ihre Reisdose vor Taik Maung hin und stand auf.
„Mensch, iss was! Woher sollst du sonst zu Kräften kommen? Möchtest du Samoosas essen? Ich laufe schnell und kauf dir welche.“
„Lass nur, ich bekomme wirklich gar nichts runter. Bloß die Medizin werde ich noch schlucken.“
Taik Maung sah Htay Htay kopfschüttelnd und besorgt an, während er nach ihrer Reisdose griff.

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