In einer jener trüben, nebeligen Nächte drehte der alte Mann sich auf seiner Bambusmatte vor dem Haus um und blickte gedankenverloren in den schönen Nachthimmel. Der von Nordwind durchwehte Winterabend war düster. Der alte Mann war ganz vom blassen Licht des Mondes umgeben, das fahl gesprenkelt durch die dichten Tamarindenblätter schien. Währenddessen war die Nacht, die zunächst mit den verschiedenen Rosa- und Rot-Tönen der Abenddämmerung die bunten Blumen begrüßt hatte, tiefer herabgestiegen.
Die Nacht war von bedeutsamer Schönheit. Auch dem alten Mann wäre eine bedeutsame Nacht lieb gewesen. Jetzt aber empfand er eine große Leere. Immer um diese Zeit hatten seine Schritte im ganzen Lagerhaus widergehallt. Mit einer Taschenlampe leuchtend würde er angestrengt in den westlichen Teil des Geländes, in den der Schatten des Lagerhauses fiel, und in den nördlichen Teil, der vom schweren, süßen Duft eines Kou’kou-Baumes erfüllt war, sehen. Seine Augen waren nicht mehr gut. Die Sicherheit des gesamten großen Lagerhaus-Komplexes lag in seiner Verantwortung. Diese Tatsache hatte ihn zu noch größerer Achtsamkeit veranlasst. Als der alte Mann heute zum Gelände des Lagerhauses kam, rief ihn der Chef zu sich.
„Großvater, der kleine schwarze Autospiegel ist verschwunden.“
„Oh!“ Seine Augen weiteten sich leicht.
„Wann soll da ein Dieb gekommen sein und ihn gestohlen haben, wo ich doch so herumgelaufen bin und geguckt habe“, dachte er.
„Du hast tief und fest geschlafen in der Nacht, glaube ich.“
Darauf hatte er nichts erwidert. Es kam nicht vor, dass er, der die Verantwortung für die Sicherheit übernommen hatte, tief und fest schlief. Seit er in die Jahre gekommen war, schlief er sowieso nicht mehr richtig. Kurze, immer wieder unterbrochene Nickerchen waren ihm genug. Deshalb passte diese Arbeit zu ihm. Und sie war nicht Kräfte zehrend, sondern leicht zu bewerkstelligen. An diesem Tag hatten sie dem alten Mann mitgeteilt, dass er entlassen sei.
„Tut mir Leid, Großvater. Ich habe dich gerufen, um dir zu sagen, dass du in den nächsten Tagen nicht mehr zu kommen brauchst.“
„Oh“. Scharf klangen in seinem Ohr jene Worte, die er am allerwenigsten hören wollte. Obwohl er mit seinen tief in den Höhlen liegenden, matten Augen den Chef vor sich direkt anblickte, erkannte er ihn nur verschwommen.
Immer wenn der Lohn ausgezahlt wurde, erschien dem alten Mann das Bild der alten Frau, die auf seine Rückkehr wartete. Die Finger der Alten, die den Kindern, die darauf hofften, der alte Mann würde ihnen von seinem winzigen Gehalt Süßigkeiten kaufen, einen Strich durch die Rechnung machte, werden zittern. Sie wird ihm tief in die hoffnungslosen Augen sehen und still seinen Schmerz teilen. Mit einem tiefen Seufzer vertrieb Großvater die Traurigkeit, die ihn überkam, als ihm die ausgezehrte Gestalt der alten Dame erschien.
„Großvater, der Tee wird noch kalt. Trink doch mal!“
Erst als die alte Frau in seine Nähe kam und ihn an den Tee erinnerte, kam wieder Leben in den alten Mann, der gedankenverloren den weiten Himmel betrachtete und im Geiste zum Fabrikgelände zurückgekehrt war.
„Oh …Ja ja.“
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