"Maung Maung Thans Geschäftsidee" von Ma Sandar

 

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Als Mutter so sprach, musste Htway Htway lächeln. Mutter legte einen hohen Maßstab an den Wert eines Mädchens. Zahlreiche Mädchen von heute messen ihren Wert nur mit kurzem Maßstab. Darüber, dass manche Mädchen und manche Romane der jetzigen Zeit bemüht sind, den hohen Maßstab aus Mutters Zeit auf halbe Länge zu brechen, wollte sie nicht mehr lang und breit auslassen. Wie auch immer, wenn Ma Lay und Maung Maung Than sich unterhielten, brachte Htway Htway mal Kaffeetassen, mal grünen Tee, mal servierte sie Le’pe’ und störte, Mutters Wunsch entsprechend, die beiden.
„Wasser fließt nach unten, Maung Maung Than. Man muss ständig gegen den Strom schwimmen. Wenn man nur ein wenig rastet, bleibt man nicht etwa auf der Stelle stehen. Man treibt mit dem Strom flussabwärts.“
„Ob ich das so sehe , weil ich nicht reich bin, weiß ich nicht. Jedenfalls möchte ich, dass meine Kinder sehr wohlhabend sind, wenn ihre Zeit gekommen ist. Möchte sie in ein rundum vollkommenes Leben entlassen.“
„Wenn du in guter Lage eine eigene Praxis eröffnen könntest, das wäre gut, nicht wahr?“
Was Ma Lay mit sanfter Stimme sprach, bekam Htway Htway zur Hälfte mit. Und Maung Maung Than nickte heftig mit dem Kopf. „Ja“, dachte Htway Htway, „Ma Lay bringt Felsbrocken dazu, sich in Bewegung zu setzen“, und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie gewinnt Maung Maung Than, der sich in im fließenden Wasser ruhig treiben lassen möchte, dafür, gegen die Strömung anschwimmen zu wollen.

„Du hast große Lebensziele, Ma Lay. Ich aber kann keine so tiefgründigen Überlegungen anstellen. Nein, kann nicht, ist nicht wahr. Vielleicht will ich auch nicht. Ich habe viele Geschwister. Da ihre Ausbildung noch nicht beendet ist, wird ständig Geld gebraucht. Alles, was ich in der Praxis verdiene, plus mein Gehalt verschwindet Kyat für Kyat, sobald ich es Mutter gebe“, sagte Maung Maung Than manchmal resigniert.
„Es ist ja nicht so, dass die Lage immer so bleiben wird, Maung Maung Than. Wie ich gesagt habe, wenn wir gegen die Strömung anschwimmen, werden wir uns befreien. Für ein neues Leben und die Kinder muss man sich natürlich anstrengen.“
„Manchmal kommt mir die verrückte Idee, wie gut es wäre, einen großen Geldbrunnen zu besitzen. Weil ich soviel Geld, wie ich brauche, aus diesem Brunnen herausnehmen und verwenden möchte. Das Geld, das meine Familie ausgibt, ist nämlich weit mehr, als ich verdienen kann.“

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