"Yurou tu thaun-sin" von Min Lu
Da schrie Hla Htone laut los: „Muss denn dieser Grobian so rücksichtslos zu dem Kleinen sein? Und die Beckhams, die schauen zu, wie’s ihren eigenen Mann trifft! Der Typ vom anderen Team ist wohl euer Schwager!“
Shwe Gyi wollte mitreden und kam damit heraus, dass David Beckham ihrem Liebsten Maung Wa ähnele. Da hieß es von allen Seiten: „Schau doch richtig hin! Der hat ganz helle Haut, aber Maung Wa ist dunkel!“
„Ach ihr! So dunkel ist Maung Wa auch wieder nicht. Das kommt von der Arbeit in der heißen Sonne. Hey, seht doch mal! Dieser kräftige Körperbau, das ist original Maung Wa!“
Auch heute hatte sich die Frauenschar schon vor vier Uhr Nachmittag im Le’pe’yei-hsain versammelt. Bevor das Fußballspiel begann, palaverten sie über ihre Männer. Ba Nu erzählte: Seitdem das Fußballturnier begonnen hatte, machte Pa Tay seine Arbeit im Le’pe’yei-hsain nicht mehr gut, redete den ganzen Tag nur über Fußball, redete im Schlaf Sachen wie: „Toller Kopfball!“ und stieß sie dabei mit dem Fuß. Shwe Kyi konnte noch nicht sagen, was ihr Maung Wa nachts im Schlaf so redete, da sie noch nicht verheiratet waren. Sie plapperte Dinge wie, dass sie den Schiedsrichter, der Strafstoß gegen die tschechische Mannschaft gegeben hatte, mit einer Tragestange verprügeln wolle. Daraufhin wurde sie gefragt, wann sie denn heiraten werde.
Shwe Gyi darauf: „Wenn nicht diesen, dann nächsten Thadingyut.“ „Wenn du ihn willst, dann mach hin! Wenn Frauen älter werden, klappt das nicht mehr so gut mit dem Kinderkriegen“, meinte Hla Htone spitz. Shwe Kyi wurde rot. „Hat Maung Wa noch nicht genug gespart?“, fragte Ba Nu. „Er spart ja. Aber er schafft es nicht, weil die Preise steigen.“ Hla Htone wollte noch etwas sagen, brach aber ab, als Pway hereingestürmt kam.
„In Herrn Kalas Videokino ist alles voll, deshalb bin ich hergerannt. Welche Mannschaften spielen heute überhaupt?“ Hla Htone antwortete: „Pway, das sind Namen die man noch nie gehört hat: Hsa-la-ywe’ und Yei-wie.“ Shwe Kyi lachte: „Hla Htone, was macht ihr bloß! Doch nicht Hsala-ywe’ und Yei-wei! Jugoslawien und Norwegen! Ich hab’ gehört, wie Maung Wa heute Mittag davon sprach. Er sagt, Jugoslawien sei seine Lieblingsmannschaft.“
„Die Namen hab ich noch nie gehört. Ob das ein gutes Spiel wird?“
„Auch wenn’s nicht gut wird, Pway, dann sitzen wir eben hier und quatschen.“
Als sie dann das Spiel sahen, war es doch recht gut. Es war ein Spiel, in dem wirklich alles gegeben wurde. Während sie zusahen, sagte Shwe Kyi: „Hast du’s mitgekriegt? Maung Wa hat gesagt, dass er sie gut findet, und die Mannschaft ist auch gut. Guck mal, wie die Nr. 9 spielt! Wie Maung Wa, als er noch in der Stadtteilmannschaft war!“
„Du nun wieder! Es gibt aber viele, die aussehen wie Maung Wa!“,
stellte Pway fest.
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