Die Romane des Mario Vargas Llosa

Kategorie: Reisebücher des Monats ǀ

Mit Mario Vargas Llosa bekommt nach etlichen Jahren endlich wieder ein Autor den Literaturnobelpreis verliehen, dessen Werke auch für ein breiteres Publikum "lesbar" sind. Damit bewegt sich das Nobelpreis-Komitee in die richtige Richtung, auch wenn elitäre Zirkel vielleicht die Nase rümpfen.

"Tante Julie" - ein lesenswerter Roman von Mario Vargas Llosa

Mario Vargas Llosa, der vielseitige peruanische Schrftsteller mit spanischer Staatsbürgerschaft und Wohnsitz in London und Princeton kann im weitesten Sinne als populärer Autor gelten.

Da der 74-Jährige mehr als die Hälfte seines Lebens in Europa und Nordamerika gelebt hat, wird er oft als europäisch denkender Schriftsteller angesehen. Die meisten seiner Romane handeln von seiner peruanischen Heimat, deren oft bizarre Welt er darin vorstellt.

Die krassen Gegensätze zwischen den beiden Kulturen Perus, zwischen den europäisch geprägten Küstenbewohnern auf der einen und den Hochlandindianern auf der anderen Seite, hat er immer wieder thematisiert, insbesondere in Der Geschichtenerzähler (1987) .

Spannend und empfehlenswert sind auch seine an den Kriminalroman angelehnten Werken Wer hat Palomino Molero umgebracht? von 1986 und Tod in den Anden von 1993.

Vargas Llosa wurde in Deutschland aber auch bekannt durch erotisch geprägte, humorvolle und gut lesbare Texte wie Tante Julia und der Kunstschreiber von 1977 oder Lob der Stiefmutter von 1993.

Sein neuer Roman Der Traum des Kelten soll im November erscheinen; darin geht es unter anderem um die belgische Kolonialherrschaft im Lateinamerika.