Die Struktur des Buches – aufgeteilt in verschiedene Kategorien wie „beste Länder“, „beste Städte“ und „beste Regionen“ – sorgt für einen schnellen Überblick. Ein positives Merkmal ist die reichhaltige Bebilderung, die die vorgestellten Orte lebendig macht und die Lust aufs Reisen weckt. Auch die begleitenden Texte sind informativ und vermitteln wissenswerte Details zu Kultur, Sehenswürdigkeiten und besonderen Erlebnissen vor Ort. Die Autoren haben es geschafft, einen breiten Querschnitt an Interessen abzudecken, von Abenteuerreisen bis hin zu kulinarischen Touren.
Ein Highlight ist sicherlich die Kategorie „Top 10 Geld wert“ (bestes Preis-Leistungs-Verhältnis), die auch Reisenden mit schmalem Budget auf sie zugeschnittene Tipps offeriert.
Allerdings gibt es einige Kritikpunkte: Die Informationen bleiben häufig an der Oberfläche und bieten nur selten tiefgehende Einblicke oder praktische Details, die für eine Reiseplanung essentiell wären. Wer beispielsweise konkrete Reiserouten oder Empfehlungen für Unterkünfte und Restaurants erwartet, wird enttäuscht. Stattdessen dient das Buch eher als Inspirationsquelle und weniger als vollwertiger Reiseführer für die Planung. Das ist allerdings bei der Fülle der Destinationen auch kaum zu leisten.
Ein weiterer Schwachpunkt ist die Tendenz, sich zum Teil auf bekannte und bereits beliebte Reiseziele zu konzentrieren. Auch wenn es begrüßenswert ist, dass neue Ziele wie Vanuata im Südpazifik oder Armenien ihren Platz finden, sind viele der Empfehlungen wenig überraschend und wirken teilweise wie eine Neuauflage vergangener Listen. Der Verdacht der Beliebigkeit der Auswahl steht zudem jedes Jahr unübersehbar im Raum. Warum ausgerechent Kamerun es an die Spitze der empfehlenswerten Länder 2025 geschafft hat, ein Land mit starken politischen und sozialen Herausforderungen sowie einer fragilen Sicherheitslage, bleibt letztendlich fraglich. Für gut informierte Reisende, die auf der Suche nach begründeten neuen Entdeckungen sind, könnte dies ernüchternd sein.
Die Darstellung ist gelegentlich zu marketingorientiert, was den Eindruck vermittelt, dass touristische Interessen und wirtschaftliche Aspekte eine Rolle bei der Auswahl gespielt haben könnten. Ein Beispiel dafür ist Konzentration auf Städte Palma de Mallorca und Genua oder Regionen wie Bayern, die ohnehin seit vielen Jahren stark im Fokus stehen. Es fehlen hingegen oft kritische Einschätzungen zum Overtourismus solcher Destinationen.
Insgesamt ist Lonely Planet Best in Travel 2025 ein ansprechendes Buch für jene, die eine erste Inspiration für häufig wechselnde Reisedestinationen suchen. Für tiefere Recherchen oder detaillierte Planungen sollte man jedoch ergänzende Quellen, die Lonely Planet natürlich meist auch im Angebot hat, heranziehen. Die visuelle Gestaltung und die Vielfalt an vorgestellten Zielen sind insgesamt ansprechend, während der mangelnde Tiefgang und die vorhersehbare bis beliebige Auswahl die Begeisterung doch etwas trüben können.