Skizzen aus Washington von Stefan Koch

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Barack Obama steht inmitten seiner Präsidentschaft. Anstatt die Welt über Nacht in eine friedlichere, ökologischere und prosperierende Zukunft zu führen, hat er eine Vielzahl von Krisen und Kriegen gleichzeitig zu bewältigen. Eine Reportagen-Reihe gibt Auskunft über den Zustand der Nation.

Skizzen aus Washington von Stefan Koch

In einem kleinen Buch lässt sich die bisherige Obama-Ära nicht vollständig darstellen. Und um Amerika zu beschreiben, dürften 100 Seiten ohnehin kaum ausreichen. Der Titel "Skizzen aus Wahington" weist in eine andere Richtung: Die Reportage-Sammlung von Stefan Koch gleicht einer Annäherung an ein Land, das im Umbruch ist.

In verschiedenen Episoden zeigt sich, dass die Vereinigten Staaten durch die endlosen Kriege in Irak und Afghanistan ziemlich durcheinander gewirbelt werden und an die Grenzen ihrer Kräfte stoßen. Die anhaltende Wirtschaftskrise verunsichert die Menschen.

Interessant und teilweise bedrückend zu lesen sind die Episoden über all die Unterschiede, Widersprüche und Gegensätze, die die USA heute prägen.

In Pennsylvania z.B. leben streng religiöse Amish-People, die auf dem technischen Stand des 18. Jahrhunderts sind und dennoch über große Geldvermögen verfügen. Dagegen schaffen es die Bewohner des Washingtoner Stadtteils Anacostia über Generationen hinweg nicht, einen Ausweg aus ihrem Elend zu finden.

Dass der Autor von Beruf Politikjournalist ist, spürt man in mehreren Passagen. Szenische und landschaftliche Beschreibungen gehen manchmal zu schnell in politische Analysen über.

Ich empfinde es aber als angenehm, dass sich Koch auf Darstellungen beschränkt und dem Leser keine abschließenden Meinungen aufzwingt.

Das Buch verschafft einen "skizzenhaften" Eindruck und weckt die Neugierde, die USA auf eigene Faust zu bereisen.

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