Tasmanien - Die Insel "down under down under" - Teil II
Weiter im Landesinneren Tasmaniens erstreckt sich der Cradle Mountain/ Lake St. Clair National Park. Idyllisch ist es vor allem am Ufer des Lake St. Clair, in dessen Hintergrund sich die bizzarre Felsformation des Cradle Mountain abzeichnet. Dieser Park hat mehrere Superlative zu bieten.
Im wohl bekanntesten Erholungsgebiet Tasmaniens, das 1989 in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde, liegt der höchste Gipfel der Insel, der Mount Ossa (1.617 m) sowie der tiefste natürliche See Australiens, der Lake St. Clair. Um den See herum gibt es zahlreiche kürzere aber auch mehrstündige Wanderpfade. Hier beginnt auch der bekannteste Walking-Trail Australiens, der Overland Trail. Ob mit Ausgangspunkt Lake St. Clair oder Cradle Mountain rund 3.000 Menschen wagen jährlich diesen 80 Kilometer langen fünf bis acht Tage dauernden Wanderweg. Zelt sowie ausreichende Essensvorräte gehören zur Grundausstattung jedes Trekking-Abenteurers.
Im Norden der Insel liegt Devenport, die mit 27.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Tasmaniens ist. Obwohl es auch hier schöne Strände gibt, gilt Devenport als Durchgangsstation für den Schiffs- und Flugverkehr. Nur in der Vorweihnachtszeit tritt die Stadt aus ihrem Schattendasein hervor. Dann wird im Ortsgebiet der Wettbewerb um den schönsten „Weihnachtsgarten“ veranstaltet. Die Australier, die sich eigentlich mit Festtagsschmuck eher zurückhalten, schöpfen dann aus dem vollen und verwandeln ihre Gärten in ein Weihnachtsmärchen. Neben vielen nachgestellten biblischen Szenen gibt es hier Kobolde, viele bunte Weihnachtskugeln und sogar (künstliche!) Schneemänner, die an europäische Temperaturen im australischen Hochsommer erinnern. Die Rundfahrt durch das vorweihnachtliche Devonport wird niemand so schnell vergessen.
Immer wieder werden sich Tasmanien-Urlauber auch an Wineglass Bay erinnern. Der traumhafte Strand, der an der warmen Ostküste im Freycinet National Park liegt, lädt zu jeder Jahreszeit zum Baden ein. Ein rund 90-minütiger Trail führt zu dieser tiefblauen Meeresbucht, die auch auf Tasmanien ihresgleichen sucht.
Natürlich gibt es nichts schöners, als am ersten Weihnachtsstag in der Sonne zu braten und den weißen Sandstrand zu genießen. An der „Sunshine Coast of Tasmania“ liegt auch das beschauliche Dörfchen St. Helens. Von dort aus lassen sich die Columba Wasserfälle, die in einem dichten Regenwald liegen, besichtigen.
Übrigens: Auch am Heiligen Abend braucht niemand auf eine Christmette zu verzichten. In einigen Dörfern, unter anderem in dem kleinen Fischerdorf Swansea, macht auch der Pfarrer Station, der an diesem Abend an der ganzen Ostküste Tasmaniens pendelt. Die ausländischen Gäste werden hier besonders begrüßt. „Welcome to friendly Tasmania“.
Neben seiner „Sunshine Coast“ hat „Tassie“ auch viel für Skifreunde zu bieten. Rund 48 km südöstlich von Launceston liegt der Ben Lomond National Park - das Skigebiet schlechthin auf Tasmanien. Auf serpentinenartiger Straße fährt man zum „Ben Lomond Ski-Village“ hinauf, in dem es neben einem Kiosk und Restaurant auch einen gemütlichen Pub gibt. Im Sommer kann man auf den Gipfel steigen und einen wunderschönen Blick auf die Umgebung genießen. Neben Wallabies, die hier regelmäßig den Weg kreuzen, werden auch Wombats gezüchtet. Die tägliche Fütterung hat sich zu einer beliebten Touristen-Attraktion entwickelt. Zurück im tasmanischen Tiefland sind es dann wieder die „großen Brüder“ der Wallabies, die auf den Feldern und in den Wäldern umherspringen.
Tasmanien ist nicht nur eine Insel „down under down under“. Sie hat ihren eigenen Stil, ihre eigenen Landschaften und ihre eigenen Menschen. Auf Grund der recht geringen Entfernungen, jeder Punkt auf der Insel kann am gleichen Tag erreicht werden, eignet sie sich für einen erholsamen Aufenthalt, auch für Urlauber, die nicht so viel Zeit auf Tassie einplanen und ihre wertvolle Freizeit nicht nur im Auto verbringen wollen.