Kopenhagen Reisebericht, Teil V

Hafen Nyhavn Siesta
Siesta am Hafen © EKö - Reisebuch.de

Mit der Circle Line geht es vom Schloss Christiansborg weiter bis zum Nyhavn. Die dunklen Wolken sind plötzlich verschwunden, und die Sonne scheint wieder.

Hier waren wir ja gestern schon, und wieder genießen wir die Atmosphäre dieses Sträßchens. Vor einem Boot ist ein kleiner Bauernmarkt aufgebaut, und eine Bäuerin in Tracht bietet Kostproben an. Am Ende des Kanals steht eine Würstchenbude. Ein Hotdog „mit allem“ dient als schnelles Mittagessen. Wir stehen direkt an einem Bootsanleger für Kanaltouren.

Oper
Kopenhagener Opernhaus © EKö - Reisebuch.de

Der Entschluss mitzufahren lässt nicht lange auf sich warten. Mit der Copenhagen Card müssen wir statt 80 nur 60 DKr p.P. zahlen. Das Wetter verdient inzwischen wieder das Prädikat „super“. Trotzdem sind nur 18 Personen an Bord des offenen Schiffes, obwohl 120 drauf passen. So hat jeder einen Logenplatz. Eine Stunde dauert die Fahrt, und wir sehen die schönsten Fleckchen der Stadt von einer ganz neuen Seite. Erst geht es durch den Nyhavn, dann am Schauspielhaus vorbei zur Oper und weiter Richtung Øresund.

Turm Frelsers Kirke
Turm der Frelsers Kirche © EKö - Reisebuch.de

Kurz hinter dem Kastellet wird umgekehrt. Normalerweise säße hinter der Festung die Kleine Meerjungfrau, aber die muss in Shanghai auf der Expo Dänemark repräsentieren. Vom Amaliehaven, wo ein polnischer Dreimaster vor Anker liegt, fahren wir über den Kurz hinter dem Inderhavnen, auf der anderen Seite in einen Kanal und sind im Stadtteil Christianshavn. Hier liegen Hausboote und Segelboote. Manchmal müssen wir uns ducken, so niedrig sind die Brücken. Hinter einer Brücke heißt es: Augen nach links, wo man einen besonders schönen Blick auf die Vor Frelsers Kirke hat, die durch ihre außen um den Turm herum verlaufende Wendeltreppe auffällt.

Hausboot
Hausboot © EKö - Reisebuch.de

In den 1970er Jahren besetzten Jugendliche hier ein ehemaliges Militärgelände und riefen den Freistaat Christiania aus. Ungefähr 900 Personen lebten hier und verwalteten sich nach eigenen Grundsätzen selbst. Bisher haben die Behörden stets nachgegeben, doch ob nicht doch noch eine Räumung droht, wird sich vielleicht erst bei einer Verhandlung in den nächsten Jahren entscheiden.

Wieder auf dem Inderhavnen sehen wir vor uns die Königliche Bibliothek, wegen der Architektur des neuen Teils auch „Schwarzer Diamant“ genannt wegen des zum Bau verwendeten schwarzen Granits aus Simbabwe. Eine fast schon filigrane Glaskonstruktion verbindet den neuen mit dem alten Gebäudeteil.

Wir fahren am Gammelstrand vorbei, ziehen links am Schloss Christiansborg vorbei und biegen wenig später wieder in den Nyhavn ein. Das Boot, das nun ablegt, ist voll besetzt.

An der Ecke befindet sich das Bernsteinmuseum (Kongens Nytorv 2), das wir uns anschauen. Wenn man es recht bedenkt, ist Bernstein ein Abfallprodukt aus der Natur und kommt in den unterschiedlichsten Brauntönen vor. Es ist begehrt und teuer. Im Museum kann man an beleuchteten Vitrinen Einschlüsse sehen: Fliegen, Spinnen, Käfer etc. Auch Schmuck ist ausgestellt und weitere kleine Kunstwerke aus Bernstein.

Königliche Bibliothek
Königliche Bibliothek © EKö - Reisebuch.de
Bernstein
Bernstein mit Einschlüssen © EKö - Reisebuch.de
Tage Andersen Blumenladen und Museum
Tage Andersen © EKö - Reisebuch.de

Das nächste Ziel heißt Tage Andersen in der Ny Adelgade 12. Das ist ein kleiner Blumenladen, aber eigentlich auch wieder nicht, denn verkauft wird hier eigentlich nichts. Es handelt sich eher um ein Museum (Eintritt DKr 50), in dem der Künstler seine ungewöhnlichen Arrangements ausstellt. Er arrangiert echte mit unechten Blüten, schmiedet, verwendet Naturmaterialien und treibt ein Spiel mit Farben und Formen, so dass ein Kohlrabi einer Rose in nichts nachsteht. Florale Kunst vom Feinsten.

Im „Royal Kopenhagen“ (Amagertorv 6) wird edles Porzellan hergestellt und verkauft. Bereits vor 235 Jahren wurde die Manufaktur gegründet.
Geradezu riesig ist das Kaufhaus Illums in der Østergade 52, das in Dänemark führend ist für Mode, Design und Schönheit.

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