Die Universitätsstadt Tübingen (341 m, 85.000 Einwohner) wartet mit einer schmucken Altstadt auf, die ohne größere Schäden den Zweiten Weltkrieg überstanden hat. Mit Abstand größter Arbeitgeber ist die 1536 gegründete Universität, deren Institutionen und Fakultäten maßgeblich das Stadtbild prägen.
Tübingen eine Stadt des Geistes zu nennen, ist nicht verkehrt. Das lässt sich am besten daran ermessen, welche Dichter, Denker und Geistesgrößen an der philosophischen und theologischen Fakultät des Tübinger Stifts und der Universität die Hörsäle besuchten und wer in diesen „heiligen Hallen“ vor versammelter Hörerschaft über Gott und die Welt dozierte. An der Tübinger Universität sind heute 24.000 Studierende eingeschrieben, das heißt fast jeder dritte Einwohner ist Student. Tübingen ist dadurch eine betont weltoffene junge Stadt, mit 38 Jahren hat sie den niedrigsten Altersdurchschnitt von allen deutschen Städten. Das schlägt sich natürlich im kulturellen Angebot und dem städtischen Leben nieder, Studententreffs und Szeneläden gibt es praktisch an jeder Ecke. Stärkste Partei im Gemeinderat sind die Grünen, die seit 2007 auch den Oberbürgermeister stellen.
Tourist-Information
Von dem hilfsbereiten Info-Team werden Übernachtungsmöglichkeiten vermittelt und ein breites Programm an Stadtführungen angeboten, darunter auch eine Karzerführung durch das ehemalige Gefängnis der Universität. Außerdem kann man eine Stocherkahnfahrt auf dem Neckar buchen oder Tickets für kulturelle Veranstaltungen bestellen.
Tourist & Ticket-Center
(Bürger- und Verkehrsverein)
An der Neckarbrücke
72072 Tübingen
Tel. 07071/91360
www.tuebingen-info.de
Wer etwas im Land werden will, muss im Stift gewesen sein, wer außerhalb des Landes etwas werden will, muss aus dem Stift geflogen sein.
Wilhelm II. von Württemberg (1848–1921)
Stadtrundgang
Das Wahrzeichen der Stadt ist der Hölderlinturm an der Neckarfront. Den schönsten Blick darauf hat man von der Neckarbrücke (offiziell Eberhardsbrücke). So gut wie jeder Stocherkahn fährt daran vorbei, zu Fuß erreicht man den Turm über die Bursagasse. In dem Rundturm erzählt die kleine Ausstellung „Hölderlin in Tübingen“ von den Studienjahren im Tübinger Stift und seinem 36-jährigen Aufenthalt im Turm. (geöffnet Di–Fr 10–12 und 15–17, Sa und So 14–17 Uhr, Eintritt 2,50 €)
www.hoelderlin-gesellschaft.de
Vom Hölderlinturm ist es nicht weit zur Burse (1482). Das ehemalige Studentenwohnheim wurde unmittelbar nach der Universitätsgründung gebaut. In dem auch als Lehranstalt genutzten Bau lehrte u.a. der Humanist und spätere Reformator Philipp Melanchthon (1497–1560). Anfang des 19. Jahrhunderts zog in die Burse das Klinikum ein, zu den ersten Patienten gehörte Hölderlin, der nach einer Behandlungszeit von 231 Tagen als unheilbar entlassen wurde. Heute befinden sich in dem Gebäude das Philosophische Seminar und das Kunsthistorische Institut.
Am Fuß des Burghügels gehört der 1536 durch Herzog Ulrich von Württemberg gegründete Evangelische Stift zu den historischen Sehenswürdigkeiten. Besucher können im Außen- und Innenhof die Geschichte der Geistesgrößen atmen, die im letzten halben Jahrtausend in der „Pfaffenschmiede“ die Hörsäle bevölkerten. Sieben Plaketten berühmter „Stiftsköpfe“ finden sich in der Altane im ersten Stock des Nordflügels. Eine kleine Revolution löste die Studentenbewegung von 1968 aus: Seit 1969 haben auch weibliche Stipendiaten zum Stift Zugang.
Vom Stift führt die Burgsteige als steiler gestufter Weg zum Schloss Hohentübingen hinauf. Das Schloss wurde zu Anfang des 16. Jahrhunderts anstelle einer ursprünglichen Burganlage im Stil der Renaissance errichtet. Die Vierflügelanlage mit wehrhaften Ecktürmen gruppiert sich um einen großen Innenhof. Man braucht etwas Zeit um sehenswerte Details zu entdecken, etwa die prächtigen Renaissanceportale, Loggienbalkone und Zwerggiebel. Das Schloss wird heute von verschiedenen Instituten der Universität vereinnahmt.
Im Schlossmuseum (geöffnet Mi–So 10–18, Okt.–März 10–17 Uhr) wird eine herausragende kultur- und alterswissenschaftliche Sammlung gezeigt. Sensationell sind die 1931 in der Vogelherdhöhle bei Heidenheim gefundenen Tierfiguren aus Mammutelfenbein, darunter ein etwa 35.000 Jahre altes Wildpferd.
Die beiden repräsentativen Fürstenzimmer und die Johanneskapelle sind bislang leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
www.unimuseum.uni-tuebingen.de
Der dreieckige Marktplatz im Mittelpunkt der Altstadt gehört zu den schönsten in ganz Baden-Württemberg. Er wird von stolzen Fachwerkhäusern und dem Rathaus (1435) eingerahmt. An der von Sgrafitto-Malerei ausgefüllten Schaufassade sticht die astronomische Uhr (1511) ins Auge.
In der spätgotischen Stiftskirche oberhalb vom Markt ist ein Flügelaltar (1520) aus der Schule von Albrecht Dürer bemerkenswert. Der Chor diente als Grablege des württembergischen Adels, sehr kunstvoll sind die Glasmalereien auf dem Grabmal der Gräfin Mechthild.
In den ruhigen Gassen der Unterstadt nördlich vom Marktplatz finden sich etliche Szeneläden. Sehr malerisch sind die Ammergasse und die über den schmalen Ammerkanal führende Krumme Brücke. Im Kornhaus (1453), der ehemaligen amtlichen Getreidemessstelle, ist heute das Stadtmuseum (Di–So 11–17, Eintritt 2,50 €) untergebracht. Hinter dem schmucken Fachwerk hält das Tübinger Geräuschearchiv akustische Entdeckungen bereit. Ein weiteres sehenswertes Fachwerkgebäude ist das Nonnenhaus.
Sehenswertes außerhalb der Altstadt
Die Kunsthalle (geöffnet Di–So 11–18 Uhr, Eintritt 7 €) im Philosophenweg in Tübingen Nord hatte ihre große Zeit in den 80er- und 90er- Jahren, als mit Wechselausstellungen zu Cézanne, Renoir, Kandinsky und Toulouse-Lautrec ein großes Publikum erreicht werden konnte. Seit die Kuratoren mehr auf zeitgenössische Kunst setzen ist es etwas stiller geworden.
www.kunsthalle-tuebingen.de
Direkt im geografischen Mittelpunkt von Baden-Württemberg kann man durch den 1969 eröffneten Neuen Botanischen Garten flanieren. In dem zur Universität gehörenden Garten sind etwa 350 Pflanzenfamilien vertreten. Interessante Abteilungen sind u.a. der Alpengarten, das Kanaren- und Sukkulentenhaus und der Fuchsienpavillon (Blütezeit Ende März). Geöffnet tgl. 9–16.45, Schauhäuser 10–16.30 Uhr, Juni – Sept. verlängerte Öffnungszeiten bis 18.45 Uhr, Eintritt frei.
www.botgarten.uni-tuebingen.de
Kunsthistorisch ist das Klosterdorf Bebenhausen 5 km nördlich von Tübingen ein Muss. Das um 1184 von Pfalzgraf Rudolf von Tübingen gegründete Kloster spiegelt den asketischen Stil des Zisterzienserordens wider. Wahrzeichen der von wehrhaften Mauern und Fachwerkbauten umringten Klosterkirche ist der spätgotische filigrane Vierungsturm (1409) mit Maßwerkhelm. Die skurrilen Wasserspeicher an den acht Freipfeilern des Turmes sind im Detail allerdings nur mit einem starken Zoomobjektiv oder Fernglas erkennbar. Nach der Reformation diente das Abthaus als höhere Klosterschule, später wurde es zu einem Jagdschloss umgebaut und nach dem Ende der Monarchie 1918 fand in den historischen Räumlichkeiten das letzte württembergische Königspaar ein Refugium. Geöffnet tgl. 9–18, im Nov.–März Di–So 10–12 und 13–17 Uhr. Das Schloss ist nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
www.kloster-bebenhausen.de
Tübingen City Guide
Namen & Werke
Johann Friedrich Cotta, 1764–1832; Verleger von Goethe und Schiller, seit 1822 Freiherr Cotta von Cottendorf.
Der Verleger baute die bereits seit 1659 bestehende Cotta’sche Verlagsbuchhandlung nach seiner Übernahme 1787 zum damals weltweit wichtigsten und größten Literaturverlag aus. Zu seinen Autoren gehörten neben Goethe und Schiller praktisch alle Autoren von Rang, darunter Hölderlin, Uhland, Schelling, Fichte, Kleist, Hegel, Herder und Alexander von Humboldt. Daneben verlegte Cotta die von Schiller herausgegebene Literaturzeitung „Die Horen“. Seine Ausnahmestellung verdankte Cotta den persönlichen Beziehungen zu seinen Autoren. An der Fassade des Tübinger Rathauses zeigt ein Portrait den Verleger an der Seite von Hölderlin. Der ehemalige Stammsitz des Verlages (Cotta-Haus) befindet sich in der Münzgasse 15, in dem im September 1797 Goethe für zehn Tage zu Gast war. 1977 ging der Cotta’sche Verlag in dem Stuttgarter Verlag Klett-Cotta auf.
Friedrich Hölderlin, 1770–1843; Lyriker und Dramatiker.
Seine Gedichte im schmalen Reclam-Bändchen sind nach wie vor viel gelesen, sein Dramen-Fragment vom Tod des Empedokles ein Klassiker deutscher Bühnen. Während des Theologiestudiums am Tübinger Stift pflegte Hölderlin Freundschaften zu Hegel und Schelling und wurde später auch mit Fichte, Goethe und Schiller bekannt. Pfarrer zu werden, wie es seine Mutter wünschte, war allerdings nicht sein Ziel. So schlug er sich nach dem Studium zunächst als Hauslehrer durch, nicht zuletzt aus einer tiefen Überzeugung heraus, dass öffentliche Schulen nicht ihrem Bildungsauftrag gerecht werden könnten. Im Alter von 32 Jahren zeigten sich erste Anzeichen von geistiger Erkrankung. Die Mediziner im Tübinger Klinikum Authenrieth attestierten Hölderlin eine unheilbare Geisteskrankheit („Wahnsinn“). 1807 übernahm die Tübinger Tischlerfamilie Zimmer die Pflege des Dichters und quartierte ihn in ihrer Turmstube (Hölderlinturm) über dem Neckarufer ein, wo er 36 Jahre bis zu seinem Tod in geistiger Umnachtung lebte. Hölderlin ist auf dem Tübinger Stadtfriedhof begraben.
Über seine Aufnahme Hölderlins in den Turm schrieb Ernst Zimmer am 22.12.1835:
”Ich besuchte Hölderlin im Klinikum und bedauerte ihn sehr, dass ein so schöner Geist zu Grunde gehen soll. Da im Klinikum nichts weiter zu machen war, so machte der Kanzler Autherrieth mir den Vorschlag Hölderlin in mein Haus aufzunehmen, er wüsste kein passenderes Lokal. Hölderlin war und ist ein großer Naturfreund und kann in seinem Zimmer das ganze Neckartal samt dem Steinlacher Tal übersehen. Ich willigte ein, und nahm ihn auf.“
Ludwig Uhland, 1787–1862; Dichter, Politiker und Wegbereiter der Germanistik.
Gedichte, Balladen und Arbeiten zur Sagenkunde machten Uhland in Deutschland zu einem der am meisten gelesenen Dichter seiner Zeit. Seine 1815 erschienene Gedichtsammlung brachte es zu seinen Lebzeiten auf 60 Auflagen. Während seiner Studienzeit in Tübingen gab er das handschriftlich verfasste „Sonntagsblatt für ungebildete Stände“ heraus. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie arbeitete er als Anwalt, bis er 1830 in Tübingen zum Professor für Literatur berufen wurde. Als liberaler Abgeordneter gehörte er im Revolutionsjahr 1848 der Frankfurter Nationalversammlung an. Sein Geburtshaus steht in der Neckarhalde 24, aufgewachsen ist Uhland im großväterlichen Haus in der Hafengasse 3. Uhland ist auf dem Tübinger Stadtfriedhof begraben, der schmucklose Granitstein steht ganz in der Nähe vom Hölderlin-Grab.
Was ist eigentlich mit Tübingen und Goethe? Der deutsche Dichterfürst weilte am 17.9.1797 in Tübingen, hatte jedoch wenig Erbauliches über die Stadt zu berichten. Gegenüber der Stiftskirche (Münzgasse 17) weist unter einem Fenster ein unscheinbares Schild auf seinen Besuch hin („Hier kotzte Goethe“).
Stöbern & Einkaufen
Eine gute Adresse für Kunst ist die Galerie und Werkstatt Art-Tempto nur ein paar Schritte vom Rathaus entfernt. Attraktiver Goldschmuck, filigrane Goldstickerei, Druckgrafiken und ausgefallene Lampen aus Papier.
Haaggasse 3
www.art-tempto.de
Eine ungewöhnliche Kombination hält der Kartoffel- und Pulloverladen bereit. Neben Wollpullis werden alte und neue Kartoffelsorten samt Zubehör wie Kartoffelmesser, Kartoffelpressen und Kartoffelliteratur verkauft. Hand-geschmiedete Äxte ergänzen das Sortiment.
Metzgergasse 11
Bücher & Antiquariate
- Osiander
Die mit über 20 Filialen in 16 Orten vertretene älteste Buchhandlung Baden-Württembergs geht auf eine 1596 in Tübingen gegründete Verlagsbuchhandlung zurück. Das Haus in der Metzgerstraße mit vornehmlicher Schöner Literatur befindet sich in einem stolzen Fachwerkbau.
Metzgergasse 2 und Wilhelmstr. 12
www.osiander.de
- Antiquariat J.J. Heckenhauer
In der 1823 gegründeten Buchhandlung absolvierte von 1895 bis 1899 Hermann Hesse eine Lehre als Buchhändler. Das Geschäft ist heute neben den Geisteswissenschaften auf Hermann Hesse spezialisiert, von dem Erstausgaben, bibliophile Drucke und Originalfotografien zu haben sind. Noch während der Lehrzeit erschien 1898 mit „Romantische Lieder“ das erste Buch des späteren Nobelpreisträgers. In der Buchhandlung kann das Lehrzeugnis eingesehen werden. Geöffnet Do und Fr 14–18, Sa 11–15 Uhr.
Holzmarkt 5
www.heckenhauer.net
- Antiquariat H.P. Willi
Spezialgebiet des klassischen Antiquariats sind Philosophie, Theologie und Literatur. Das Sortiment seltener Bücher des 15. – 20. Jahrhunderts wird durch ein bibliophiles und modernes Antiquariat sowie signierte Bücher ergänzt.
Wilhelmtr. 8
Essen & Genießen
- Weinstube Forelle
In dem denkmalgeschützten Altstadtlokal ist man ganz nahe an der literarischen Geschichte der Stadt dran. In den historischen Räumlichkeiten befand sich um 1800 eine Druckerei, in welcher der Cotta-Verlag die Erstausgabe von Schillers „Wallenstein“ drucken ließ. Auch Goethe soll hier schon dem württembergischen Wein zugesprochen haben. In der eichenholzgetäfelten Gaststube gibt es außer „zappelfrischen“ Forellen auch einen zünftigen Zwiebelrostbraten vom Albrind oder eine Schwabenpfanne.
Kronenstr. 8
72070 Tübingen
Tel. 07071/24094
www.weinstube-forelle.de
- Neckarmüllerei
Die Neckarmüllerei ist vor allem im Sommer ein beliebter Treff. Man sitzt im Schatten von Kastanien im großen Biergarten über dem Flussufer bei einem naturtrüben obergärigen Weißbier und isst vielleicht einen Flammkuchen mit Blattspinat und Schafkäse dazu.
Gartenstr. 4
72074 Tübingen
Tel. 07071/27848
www.neckarmuellerei.de
Tübingen Reiseinfos
- Ludwigs
Café-Bar-Restaurant auf zwei Ebenen. Hinter der modernen Glasfassade neben dem Hotel Krone an der Neckarbrücke wird Mo-Fr ein Mittagsbuffet angeboten, abends bunte Fusionsküche mit west-östlichen Spezialitäten (handgeschabte Spätzle mit asiatischem Wokgemüse).
Uhlandstr. 1
72074 Tübingen
Tel. 07071/133121
www.ludwigs.cc
- La Dolce Vita
Das Schönste an der italienischen Eisdiele ist die romantische Terrasse über dem Neckar.
Neckargasse 8
72070 Tübingen
Tel. 07071/22214
Wohnen & Schlafen
- Domizil
Modernes ****-Haus nahe der Neckarbrücke mit 80 Zimmern und Suiten in drei zusammenhängenden Gebäudeteilen, die gar mit einem Architekturpreis ausgezeichnet wurden. Viele Gäste wissen die Nähe zur Altstadt zu schätzen. Die Zimmer nach vorne raus sind etwas unruhig und ohne Aussicht, die nach hinten zum Neckar angenehmer und mit schönem Blick. Mit gleich zwei Balkonen ausgestattet ist die Suite Nr. 243. Mit Sauna, Dampfbad und Fitnessraum. DZ 135–145 €
Wöhrdstr. 5-9
72072 Tübingen
Tel. 07071/1390
www.hotel-domizil.de
- Hotel am Schloss
Von dem ***-Hotel am Aufgang zum Schloss sind es nur wenige Gehminuten hinab zur Altstadt. Zu dem Haus gehört das stadtbekannte Lokal Mauganeschtle (schwäbische Küche).
Parkmöglichkeit auf dem hoteleigenen kostenpflichtigen Park- oder Garagenplatz. Standard-DZ 108–118 €
Burgsteige 18
72070 Tübingen
07071/92940
www.hotelamschloss.de
Feste & Feiern
Jeweils Anfang Juli wird rund um die Neckarinsel ein nicht allzu ernstes, doch sehr amüsantes Stocherkahnrennen abgehalten. Wer von den rund 40 teilnehmenden Mannschaften verliert, muss einen halben Liter Lebertran trinken, für die beste Kostümierung gibt es ein Spanferkel als Preis.
Der September steht im Zeichen vom Umbrisch-provenzalischen Markt, wenn Tübingens Partnerstädte Perugia und Aix-en-Provençe die Altstadt in ein mediterranes Marktdorf verwandeln und neben Spezialitäten wie Trüffel, Olivenpastete und Ziegenkäse auch handwerkliche Produkte und reichlich Lavendel mitbringen.
Im Oktober sind die Tübinger Jazz & Klassik Tage eine feste Größe im Kulturkalender. Das Programm ist breit gefächert, die Bandbreite reicht von regionalen Musikern bis zu internationalen Stars, von Swing bis Latino-Klängen.
www.jazzklassiktage.de
Wandern & Bewundern
Ein netter Spaziergang lässt sich auf der Neckarinsel unternehmen. Man erreicht sie von der Neckarbrücke aus und kann von dort durch eine alte Platanenallee bis zur Alleenbrücke flanieren.
Bewegen & Entspannen
Eine Fahrt mit einem traditionellen Stocherkahn auf dem Neckar ist fast wie in einer Gondoliere in Venedig. Zumindest genauso geruhsam und entspannend. Von der Wasserfront aus zeigt sich Tübingen von seine romantischen Seite. Fahrkarten verkauft das Tourist & Ticket Center an der Neckarbrücke.
Ausflüge
Im Südosten von Tübingen thront weithin sichtbar die Wurmlinger Kapelle auf dem markant zugespitzten Kapellenberg (475 m). Die Kapelle birgt eine kunstgeschichtliche Attraktion: Über eine enge Treppe kann in eine frühromanische Krypta mit Würfelkapitellen aus dem 12. Jahrhundert abgestiegen werden. Wer nicht mit dem Auto anfährt, erreicht den Kapellenberg ab dem Tübinger Schloss auf einem über den Spitzberg führenden Wanderweg. Geöffnet Mai–Okt. So 10–16 Uhr (nur bei gutem Wetter, Führungen nach tel. Absprache mit dem katholischen Pfarramt Wurmlingen unter Tel. 07472/1790).
Fazit
Tübingen am Neckar gehört zu den reizvollsten Städtezielen Baden-Württembergs. Die heimelige Altstadt rund um den Marktplatz mit ihren fotogenen Fachwerkbauten ist ein Genuss fürs Auge. Die Wege sind kurz, sodass mit einem Tagesausflug alle Sehenswürdigkeiten angeschaut werden können. Wer auf den Spuren großer Dichter und Denker wandeln oder in Antiquariaten stöbern will, ist hier ebenfalls richtig, selbst die Friedhöfe sind einen Besuch wert. Das breite Kulturangebot ist vornehmlich auf das studentische Publikum abgestimmt.