Kapitel 12 - Mit Zug und Mähdrescher durch die Meseta

Kapitel 12 - Mit Zug und Mähdrescher durch die Meseta

"Durch Getreidefelder und karge, verbrannte Grasflächen geht es weiter. Immer weiter auf dem staubigen, breiten Sandweg. Immer weiter durch die Hitze. Am späten Vormittag erreichen wir Hornillos del Camino, wo schon etliche Pilger vor der Tür der Herberge sitzen und darauf warten, dass diese später geöffnet wird. Viele richten sich den Tagesablauf so ein, von 6.00 Uhr bis 11.00 Uhr unterwegs zu sein und damit das nächste Etappenziel schon erreicht zu haben. Die Betten der preisgünstigen Herbergen sind begehrt, und viele sind kurz nach der Öffnung der Anmeldung unter Mittag schon belegt. Franz und ich haben einen anderen Rhythmus. Wir gehen weiter bis Hortanas, wo wir eine Pause machen wollen. Die private Herberge mit ihren schönen neuen Zimmern ist dann doch zu verlockend, und wir bleiben dort. Am Abend gibt es für alle Pilger gemeinsam am großen Tisch eine riesige Pfanne Paella, vom Koch höchstpersönlich an die Hungrigen verteilt. Es ist eine große, internationale Gemeinschaft, die sich trifft, austauscht und gemeinsame Erlebnisse hat. Dass der Weg auch an großen Straßen entlangführte, hat plötzlich keine Bedeutung mehr. Die Anstrengungen des Tages in Staub und Hitze sind vergessen."