Jonas, Andromeda, Petrus, die Kreuzfahrer, Napoleon und die deutschen Templer in Jaffa

  • Uhrturm in Jaffa

    Uhrturm am Ortseingang von Jaffa

  • Griechisch-orthodoxe Kirche in Jaffa

    Griechisch-orthodoxe Kirche am Hafen von Jaffa

  • Gasse zum Hafen

    Eine Gasse, die zum Hafen führt

  • Blick von Jaffa auf Tel Aviv

    Blick von Jaffa auf Tel Aviv

  • Trödelmarkt in Jaffa

    Bunter Trödelmarkt in einer Straße in Jaffa

"Auch die Deutschen waren in Jaffa. 1869 kauften die württembergischen Templer, diese frommen und ungeheuer fleißigen Schwaben, mehrere Häuser von der „Basler Pilgermission“ die ihrerseits Land von einer christlich-amerikanischen Kolonie erworben hatte und machten daraus die Templerkolonie Walhalla, die später in der benachbarten Templerkolonie Sarona aufging, weil in Jaffa einfach nicht genug Platz war für Felder oder Obstplantagen.
Jaffa wurde Ende des 19. Jahrhunderts die erste Station für Juden, die wegen der Pogrome in Osteuropa nach Eretz Israel auswanderten, um dann von dort aus auf von der Jewish Agency gekauftes Land zu ziehen um Moschawim und Kibbutzim zu gründen. Im modernen Jaffa gibt es heute ziemlich heruntergekommene kleine, alte Häuser neben bröckelnden Palästen aus der osmanischen Zeit, eleganten Neubauten und aufwendig restaurierten Prachtbauten. Arme und Superreiche wohnen buchstäblich Tür an Tür, auch viele ausländische Gesandte haben sich hier niedergelassen. Die eigentliche Altstadt von Jaffa ist aufwendig restauriert worden. In den engen Gassen, die teils oben auf dem Hügel liegen, teils hinunterführen zum Hafen mit den kleinen Fischerbooten und den tollen Fischrestaurants, haben sich Galerien mit Judaica, teurem Schmuck, Bildern, Antiquitäten und teils sehr witzigen Andenken etabliert.

Doch der Hauptanziehungspunkt für den Kauf all dieser und noch vieler anderer Dinge wie Möbel, Teppiche und Kleider, oder auch nur für das neugierige Stöbern, ist der berühmte Flohmarkt mit seinen echten und unechten Antiquitäten und dem Trödel jeder Art. Ich habe auf diesem Flohmarkt sogar ein paar Kostbarkeiten erworben, einen alten Chanukkaleuchter, ein Elfenbeintäfelchen mit hebräischen Gebeten, ein paar alte Öllämpchen. Zwischen den Ständen und dunklen vollgestopften Läden, vor denen die Besitzer bei türkischem Kaffee hocken und schwatzen oder Tavla, eine Art Backgammon spielen, haben sich neuerdings schicke Boutiquen niedergelassen, mit Kunst und Kitsch und modischen Kleidern, auch kleine Restaurants, trendige Cafés und elegante Hotels."

Rieber Israel Reisebuch

Textauschnitt aus dem Buch von Gretel Rieber, Israel neu entdecken *, Touren durch das Heilige Land

Fotos zum Kapitel 16 - Jonas, Andromeda, Petrus, die Kreuzfahrer, Napoleon und die deutschen Templer in Jaffa

 

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