Reiseführer Venedig

Venedig Gondeln; pixabay CC0
Gondel auf dem Canal Grande Copyright lidian neeleman - fotolia.com

Venedig verzaubert. Die "Serenissima", die Erhabene, die Durchlauchtigste - den Beinamen trägt die Stadt seit Jahrhunderten -, lässt sich mit allen Sinnen erleben. Spätestens am Bahnhof oder Busbahnhof lässt man alles zurück, was zum Erkunden anderer Städte gehört. Ab hier kann man Venedig nur noch zu Fuß und auf dem Wasserweg erkunden. Keine Autos, keine Metro, keine Straßenbahn. Das Stadtbild wird von Schiffen, Booten und Gondeln geprägt.

Venedig wurde auf Pfählen im Wasser erbaut. Die Umrisse der außergewöhnliche Stadt ähneln einem Fisch. Mehr als 400 Brücken führen über die Kanäle. Venedig gliedert sich in 6 Stadtteile, die Sestieri San Marco, San Polo, Santa Croce, Dorsoduro, Cannaregio und Castello.

Die einzigartige Lage Venedigs, etwa 20 Museen, über 90 reich verzierte Kirchen, sowie an die 10.000 Paläste ziehen jeden Besucher in ihren Bann. Zu den bekanntesten Highlights der Stadt gehören der Markusplatz mit dem Markusdom und dem Campanile, der Dogenpalast, die Rialtobrücke, der Canal Grande mit seinen prächtigen Palazzi, die Collezione Peggy Guggenheim, das Ghetto, sowie die Inseln Murano und Burano.

Treppauf, über die Brücke, treppab, links herum, am Kanal entlang, rechts herum, treppauf, treppab etc. - wer nicht gerade ein bestimmtes Ziel vor Augen hat, sollte sich in Venedig treiben lassen. Ist es wichtig zu wissen, wie es heißt, wo man sich gerade befindet? Verlaufen kann man sich nicht. Irgendwann landet man unweigerlich wieder am Wasser, und da sind dann auch Wegweiser und auch oft in der Nähe eine Anlegestelle für Linienboote.

Allem voran empfiehlt es sich, gleich zu Beginn des Aufenthalts eine Sammelkarte für Bus und Vaporetto, der Linienbootverkehr, zu erwerben (erhältlich im Flughafen und an jedem Vaporetto-Ticketschalter). Man erhält sie für 12 bis 72 Stunden oder 7 Tage. Alternativ dazu gibt es die Venice-Card für 3 oder für 7 Tage, wahlweise mit und ohne "Culture" (Eintritte für Museen etc.), aber immer mit Toilettenbenutzung (www.veneziaunica.it).

Empfehlenswert ist gutes und bequemes Schuhwerk, denn man ist stundenlang auf Steinpflaster unterwegs.

Früh am Morgen ist Venedig noch fast ohne Touristen, und selbst die Übernachtungsgäste fühlen sich schon fast wie Einheimische. Mit dem Eintreffen der ersten Kreuzfahrtschiffe, Züge und Busse ändert sich alles. Die Stadt füllt sich, die Stadt stellt sich darauf ein. Sie wird Kulisse. Und sie weiß es.

Venedig hat das ganze Jahr über Saison. Natürlich ist es am schönsten im Frühjahr und im Herbst. Zur Karnevalszeit und während der Biennale kann es schon etwas voller werden. Auf jeden Fall sollte man diese Termine bei der Reiseplanung berücksichtigen.

Es heißt, Venedig sei ein teures Pflaster. Wer seinen Kaffee unbedingt am Markusplatz zu sich nehmen will, wird das voll bestätigen. In anderen Teilen der Stadt kostet ein Kaffee, im Stehen genossen, nur etwa ein Zehntel.

Je weiter man sich von den touristischen Highlights um den Markusplatz herum entfernt, desto leerer werden die Straßen, desto preiswerter werden Kaffee, Eis, Kuchen, Pizza und andere Speisen.
Nicht immer sind die am geschmackvollsten eingerichteten Restaurants auch die besten, geschweige denn die preiswertesten. Venedig ist nicht so groß und unüberschaubar, als dass man nicht abseits der touristischen Hauptroute nach einer angemessenen Alternative suchen könnte.                      

Venedig Sehenswürdigkeiten

Die Hauptsehenswürdigkeiten von Venedig liegen rund um den Markusplatz. Hier, und nur hier ist das Taubenfüttern gestattet.

Der Markusdom gehört zu dem Schönsten, was Venedig zu bieten hat. Wenn man Glück hat, steht man nicht am Ende einer langen Reihe, die Einlass begehrt. Im Inneren weiß man gar nicht, wohin man zuerst schauen soll. Unten das Fußbodenmosaik, die großartigen Mosaiken in der Kuppel, der prunkvolle Hochaltar und viele weitere Details.
Die berühmten Pferde von San Marco, leider nur Kopien, befinden sich oben rechts über dem Hauptportal. Sie stammen ursprünglich aus dem 4. Jahrhundert v.Chr. und kamen 1204 nach Venedig. Vom Campanile aus hat man einen unvergleichlichen Blick über die Lagunenstadt. Die Wartezeit am Aufzug kann mit Glück nur wenige Minuten betragen, an manchen Tagen auch eine halbe Stunde und länger.

Im Palazzo Ducale (Dogenpalast) wurde mehr als 1000 Jahre über die Geschicke der Republik Venedig entschieden. Er beeindruckt durch seine Architektur mit langen Reihen von Arkaden, Bögen und Säulen, Zierzinnen und Spitzbogenfenstern. Der Palast kann besichtigt werden. Von der Ostfassade aus führt die so genannte "Seufzerbrücke" über einen Kanal zum Nachbargebäude. Den Weg hatten die Delinquenten früher vom Gerichtsaal im Palast zum Gefängnis zu nehmen.

Der Canal Grande ist Venedigs Haupt(wasser)straße. Über 3,8 km windet er sich durch die Stadt, beidseitig flankiert von einem lückenlosen Ensemble historischer Gebäude. Von den 350 Bauwerken sind 210 Paläste, 70 im gotischen Stil erbaut, 130 aus der Renaissance. Einige, wie z.B. der Ca' d'Oro, Fondaco dei Turchi, Palazzo Ca' Pesaro und Palazzo Venier dei Leoni, in denen Museen untergebracht sind, können besichtigt werden.

Die Galleria dell'Academia in Stadtteil Dorsoduro ist eine bedeutende Gemäldesammlung venezianischer Kunst, nicht nur für Venedig, sondern weltweit. In 24 Sälen bietet sie einen umfassenden Überblick über die Venezianische Kunst aus 5 Jahrhunderten.

Die Kirche Sta. Maria Glorioso dei Frari im Stadtteil San Polo, 1340 von Franziskanern erbaut, ist ein Meisterwerk der venezianischen Spätgotik. Im Inneren befinden sich zwei Gemälde von Tizian, "Assunta" (1518) und die "Pesaro-Madonna" (1519-1526).

Die Rialtobrücke/Ponte de Rialto, 1588-1591 erbaut, ist eine von drei Brücken über den Canal Grande und eines der Wahrzeichen Venedigs. Von Anfang an gab es auf der 28 Meter langen Brücke Verkaufsstände und Ladenlokale.

Das Ghetto im Stadtteil Cannaregio ist noch heute das Judenviertel von Venedig. Die Bezeichnung "Ghetto" für Zwangswohnbezirke der Juden ging von hier aus in andere europäische Städte über. Empfehlenswert ist eine Führung durch die Synagogen des Ghetto Vecchio und Ghetto Nuovo, die anders nicht zugänglich sind.

Santa Maria dei Miracoli in Cannaregio isrt ein Kleinod der venezianischen Frührenaissance. Unter einer holzgeschnitzten Decke sind die Innenwände mit kunstvollen Steinmetzarbeiten in verschwenderischer Pracht verziert. Im Altarraum befindet sich ein wundertätiges Marienbild aus dem frühen 15. Jahrhundert.

Die Guggenheim Collection (Dorsoduro 701): Im Palazzo Venier dei Leoni lebte Peggy Guggenheim bis zu ihrem Tod im Jahr 1979. Ihre letzte Ruhestätte fand sie im Garten des Palastes, direkt neben ihren ihren geliebten Hunden. Das Museum gehört zu den bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Welt. Werke von Paul Klee, Wassily Kandinsky, Pablo Picasso und Henry Moore sind hier vertreten.

Die Insel Murano ist mit dem Tagesticket ohne Aufpreis zu erreichen. Hier ist das Zentrum venezianischer Glasproduktion. Ein Geschäft mit Glasprodukten neben dem anderen, von spottbillig bis exquisit, Schmuck oder Kunstwerk, alles wird angeboten. In speziellen Werkstätten lassen sich die Glasbläser bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.       

Einkaufen in Venedig

Im Zentrum Venedigs um den Markusplatz findet man Geschäfte in Hülle und Fülle, je näher an den touristischen Highlights, desto teurer. Ein paar Gassen außerhalb ist es nicht nur weniger überlaufen, sondern auch um einiges preiswerter.

Ein typisches Souvenir ist etwas aus Glas. Schmuck und gläserne Kleinigkeiten kauft man am besten in Murano. Bei größeren filigranen Kunstwerken sollte man bedenken, wie man dieses Souvenir nach Hause transportiert und darauf achten, dass man nicht billigen Nachahmungen aus Asien auf den Leim geht.

Für alle Liebhaber des venezianischen Karnevals, dem legendären Fest der Masken schlechthin, ist die Auswahl an Masken überwältigend. Im Stadtviertel San Polo gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Geschäften und Läden. Mit Glück kann man auch die Entstehung der Masken miterleben.

Wer etwas kulinarisch Besonderes und echte Delikatessen sucht, sollte die Augen in den Läden des Rialtoviertels auf die Suche gehen.

Italienische Mode findet man vor allem in den Stadtvierteln San Marco und Castello. Im Viertel Cannaregio kann man sehr gut in preisgünstigeren Geschäften shoppen gehen.

Hier in der Cannaregio 5787 steht das einzige Kaufhaus, das Coin. Dort wird Damen- und Herrenbekleidung zu moderaten Preisen angeboten.

Parallel zum Canal Grande in Richtung Rialtobrücke verläuft die Strada Nova, eine breite Fußgängerzone mit vielen Läden.

Die Geschäfte haben in der Regel Montag bis Samstag 9-20 Uhr geöffnet. Einige Läden haben zwischen 12:30 und 16 Uhr geschlossen (+/- eine halbe Stunde). Supermärkte und Lebensmittelläden haben mitunter am Mittwoch Nachmittag geschlossen, andere Läden am Montag Vormittag. In der Sommersaison haben einige Geschäfte auch am Sonntag geöffnet.

Venedig – Wochenmärkte

Märkte wie in anderen italienischen Städten gibt es in Venedig nicht. Es gibt in allen Stadtteilen überwiegend Lebensmittelmärkte. Darüber hinaus ist der Rialtomarkt ein Anziehungspunkt. Hier gibt es außer Obst und Gemüse Fische in Hülle und Fülle. Rialtomarkt, zwischen Pescheria und Rialtobrücke (Mo-Sa 8-16 Uhr)

 

 

Airlines Venedig

Marco Polo wird angeflogen von Easy Jet, Eurowings und Lufthansa, Treviso von Ryanair.

Flughäfen:

Venedig hat 2 Flughäfen. Der Verkehrsflugplatz Marco Polo liegt etwa 12 km nördlich vom Stadtzentrum entfernt. www.veniceairport.it
Der Flughafen Treviso, der hauptsächlich von Billigfliegern genutzt wird, liegt 25 km nördlich von Venedig. www.trevisoairport.it

Transfer vom Flughafen in die Stadt: Das Sammelticket und die Venice-Card kann man bereits für die Busfahrt vom Flughafen Marco Polo in die Stadt benutzen (blauer Bus, "Venezia diretta"). Endstation ist die Piazzale Roma. Hier steigt man in ein Vaporetto um.

Beim Kauf eines Tickets für die Dauer von 12 Stunden bis 7 Tage hat man zusätzlich die Wahl zwischen der Benutzung des Airbusses für eine Strecke bzw. Hin- und Rückfahrt. Bei der Fahrt mit einem Wassertaxi kann es passieren, dass man dafür mehr bezahlt als für den Flug nach Venedig.

Vom Flughafen Treviso gibt es eine Schnellbusverbindung, die unmittelbar vor dem Eingang startet und nach 40 Minuten Fahrt an der Piazzale Roma endet. Auch hier empfiehlt es sich, das Sammelticket bereits im Flughafen zu kaufen.

 

Informationen und nützliche Internetseiten:

www.venedig.com  alle Informationen zur Stadt auf deutsch
www.venetia.it englischsprachige Venedig-Website Notrufnummern:

Ärztliche Hilfe 118, Polizei 113, Feuerwehr 112

Aktuelle Venedig Reiseführer in großer Auswahl gibt es hier ....