Fahrzeuge und Verkehr auf Formentera

War Formentera einst die Fahrradinsel schlechthin – es gibt an die 2.500 Leihräder –, so hat sich das in den letzten Jahren ziemlich geändert. Denn die große Mehrzahl der italienischen Besucher, meist jung, oft auch hübsch, bevorzugt Motorroller. In den Sommermonaten Juli und August gehört das Knattern der Roller zum akustischen Klangbild der Insel, da sind selbst die sonst sehr lautstarken Singzikaden machtlos.

Besucher, die gern Rad fahren, sollten sich also in diesen Monaten auf ein gewisses Durcheinander auf der Hauptstraße einstellen. Denn zu den rund 4.000 Pkw, 350 Lastwagen, den 100 Traktoren und 32 Autobussen kommen dann um die 8.000 Motorroller. Das heißt, es gibt mehr Motorroller als Einwohner, und all das bewegt sich auf einer Insel, die nur wenige Kilometer Asphaltstraße hat. Da die Rollerfahrer nicht nur hintereinander, sondern auch nebeneinander fahren, sich dabei gerne unterhalten, flirten und telefonieren, ergibt sich ein sehr »lebensfrohes« Verkehrsverhalten, um nicht – wie ein Lokalblatt – vom »Verkehrschaos der Monate Juli und August« zu sprechen.

Die Mehrzahl der Bestimmungen entspricht denen in Deutschland. Doch es gibt auch Abweichungen:

 

  • Motorroller und Mopeds mit gelbem Kennzeichen müssen den Radweg, der auf Formentera ja lediglich durch einen Streifen markiert ist, benutzen. Dass motorisierte Zweiräder auf dem Radweg fahren, ist an sich unüblich, andererseits aber auf Formentera die einzige Möglichkeit, den Autoverkehr fließend zu halten.
  • Abschleppen durch Privatfahrzeuge ist verboten.
  • Autofahrer müssen eine Schachtel mit gängigen Ersatzglühbirnen mit sich führen.
  • Mobiltelefone, Autoradios und Motor müssen beim Tanken ausgestellt werden.
  • Gelbe Linien am Randstein bedeuten Parkverbot. An den blauen Markierungen ist das Parken gebührenpflichtig, beispielsweise auf Ibiza. Da auf Formentera bislang keine Automaten für Parkscheine aufgestellt wurden, geht es auch ohne.
  • Handys dürfen nur mit Freisprecheinrichtung benutzt werden.
  • Autofahrer müssen nach dem Verlassen ihres Fahrzeugs außerhalb geschlossener Ortschaften eine leuchtende Sicherheitsweste tragen.
  • Auch Fahrradfahrer sind verpflichtet, außerhalb von geschlossenen Ortschaften einen Schutzhelm und reflektierende Kleidung zu tragen.
  • Auch Kinder müssen im Auto mit einem Sicherheitsgurt angeschnallt werden.
  • Wie in Deutschland liegt die Promillegrenze bei 0,5 Promille; mit Führerscheinentzug muss jedoch auch rechnen, wer mit weniger als 0,5 Promille Alkohol im Blut einen Unfall verursacht. Die Promillegrenze gilt auch für Radfahrer.

Achtung! Verstöße gegen die Vorschriften, dazu zählt natürlich auch die Anschnallpflicht, sind in vielen Fällen mit erheblich höheren Geldstrafen als in Deutschland belegt.

Ob Auto oder Roller, ein Preisvergleich lohnt sich Die Leihgebühren variieren sowohl von Anbieter zu Anbieter als auch von Monat zu Monat. In der Hauptsaison sind die Preise naturgemäß am höchsten und können für einen Kleinwagen mit Klimaanlage (ohne die es im Sommer eigentlich nicht geht) bei Miete für nur 1-2 Tage bis zu €50 am Tag betragen. In der Nebensaison kostet ein Fahrzeug wie der Opel Corsa vor Ort €30-€40 pro Tag je nach Gesamtmietdauer.

Wer sein Auto schon vorab übers Internet bucht, findet selbst in der Hochsaison noch Angebote ab €30/Tag bei mindestens 1 Woche Mietzeit.

Außerhalb der Sommermonate sind Kleinwagen, einschließlich Versicherung und Steuern, auch zu Tagespreisen unter 30 Euro zu haben.

Die Mietkosten für einen Motorroller kommen einschließlich Versicherung auf €20, Motorräder gibt es je nach Größe ab €30 pro Tag. Motorisierte Zweiräder sind damit nicht viel billiger als Kleinwagen, bieten aber in der Sommerhitze angenehmen Wind um die Nase.

Die Fahrräder stehen in langen Reihen am Hafen, man kann sie aber auch in allen Orten und bei vielen Hotels mieten. Ein normales Rad kostet €5-€6 am Tag, günstiger wird es bei längerer Mietdauer. Der Pauschalpreis für eine Woche liegt bei €25. Mountainbikes sind etwas teurer. Für die ganz Kleinen halten die Verleiher Kindersitze und für die etwas Größeren Kinderfahrräder bereit.