Dank fehlender gewerblicher Abwässer und günstiger Strömungen gehören Formenteras Strände zu den saubersten des Mittelmeeres. Kenner schwärmen von den Karibikfarben des Wassers. Sollte nach starken Winden einmal Seegras angeschwemmt werden, so ist dies kein Grund, den Strand zu meiden. Übrigens: Als die UNESCO die Altstadt von Ibiza zum Weltkulturerbe ernannte, wurden ausdrücklich auch die Seegraswiesen zwischen Ibiza und Formentera erwähnt. Mit Pflanzen, die eine Höhe von vier Metern erreichen, sind sie die prächtigsten im Mittelmeer. Diese Wiesen aus Neptungras, das fälschlicherweise oft als Alge bezeichnet wird, bilden den Lebensraum für Kraken, Seesterne und viel Fischarten. Sie sind Brutstätte und Kinderzimmer für Schriftbarsch und Meerjunker, für den bunten Meerpfau und den Flughahn mit seinen Flossen, die an Vogelschwingen erinnern. Darüber hinaus schützen diese Wiesen, fast sind es schon Wälder, die Küste und fördern das Entstehen von Sandstränden.
Die großen Strände sind entsprechend ihrer geografischen Lage nach den Winden Levante, Tramuntana und Migjorn benannt. Die kleineren Strandabschnitte haben oft noch zusätzlich umgangssprachliche Bezeichnungen. So weist der Name »Tanga-Strand« auf die sparsame Badebekleidung hin, die dort getragen wird. Meist sind es staubige Stichwege, die von der Asphaltstraße zu den Stränden führen. An den abgelegenen Stellen badet und sonnt sich jeder so, wie es ihm gefällt; offiziell ist Nacktbaden nur an der Playa Illetas erlaubt.
Playas Illetas und Levante
Die beiden Strände bilden die Landzunge Trucadors im Norden Formenteras. Klares Wasser, gepflegter Sand, gute Strandrestaurants. Eine der beiden Playas ist immer windgeschützt. Diese Vorteile haben sich natürlich längst bis zur Nachbarinsel Ibiza herumgesprochen; und so ankert sommertags eine Armada von Jachten und Ausflugsschiffen vor der Playa Illetas, die ihren Namen von den kleinen Inselchen hat, die knapp über die Wasseroberfläche ragen.
Playa Migjorn
Der Südstrand ist ein 6 km langer, flacher Küstenstreifen, der von Felsnasen in kleine und größere Sandbuchten unterteilt wird. Dort gibt es Dünen und Schutzzäune wie an der Nordsee, aber keine Sandburgen. Im östlichen Teil, der Playa Arenals, steht in einigem Abstand zu den Sonnenschirmen des Vier-Sterne-Hotels La Mola und der Ferienanlage Mar y Land der Pirata- Bus. An Formenteras originellster Strandbude, einst tatsächlich ein ausrangierter Omnibus, treffen sich jene Leute, die keinesfalls für normale Touristen gehalten werden wollen. Je weiter man nach Westen kommt, umso einsamer werden die Buchten. Bis dann das Hotel Formentera Playa auftaucht, ein weit sichtbares Beispiel dafür, wie nötig das mittlerweile geltende gesetzliche Bauverbot an den Stränden war.