Valencia Reiseführer / La Ciutat Vella

Flagge Valencia © Hilbrecht-Reisebuch.de
Flagge mit Wappen von Valencia

Willkommen in Valencia

Die inspirierende Kulturmetropole Valencia liegt an der ostspanischen Mittelmeerküste, 350 Kilometer südlich von Barcelona, wo sie sich in einer Ebene an der Costa del Azahar ausbreitet. Mit rund 800.000 Einwohnern ist die von den Römern im Jahr 138 v. Chr. gegründete Stadt Valentia nach Madrid und Barcelona die drittgrößte Stadt in Spanien, außerdem Provinzhauptstadt und Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft Valencia.

Trotz America’s Cup (Segelregatta, 2007) und Großer Preis von Europa (Formel 1, 2008 bis 2012) wurde die bedeutende Hafenstadt nicht von Großstadttrubel und Massentourismus überrollt. Man nimmt das Leben gelassen, begegnet sich mit Respekt und empfängt alle Besucher offenen Herzens. Im Schatten von Madrid und Barcelona bleibt man touristisch gesehen: Eine Küstenstadt mit viel Atmosphäre zwischen moderner Architektur und jahrhundertealter Geschichte und ein Geheimtipp.

La Seu

EMT Reina 4, 8, 9, 11, 16, 28, 70, 71 und Touristenbusse

Das älteste Stadtviertel La Seu bildet das religiöse Zentrum und Regierungsviertel von Valencia. Hier steht die Kathedrale mit ihrem Glockenturm El Micalet, dem Wahrzeichen der Stadt. Archäologische Ausgrabungen erzählen von der 2000-jährigen Geschichte.

Blick vom Micalet auf die Plaça de la Reina

Sehenswürdigkeiten in Reichweite

Zentraler Platz der Altstadt und ein markanter Orientierungspunkt ist die Plaça de la Reina, der Platz der Königin, im Süden von La Seu. Die Hausnummern aller Straßen, die von der Plaça ausgehen, beginnen mit „1“. In einem Umkreis von etwa einem Kilometer sind alle Sehenswürdigkeiten der Altstadt fußläufig erreichbar. Hier starten die Touristenbusse. Autofahrer können kostenpflichtig in der Tiefgarage parken.

Die weitläufige Plaça de la Reina ist mit Blumen und Orangenbäumen bepflanzt und wird von einigen historischen Straßencafés und Restaurants umrundet, in denen man im Schatten einer Palme eine valencianische Spezialität genießen und die Seele baumeln lassen kann.

Verspielte Architektur

"Isla de Cuba"

Die schönsten historischen Gebäude in der Stadt stammen aus der Epoche des Modernisme zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Süden der Plaça de la Reina stehen die Antiguos Almacenes „Isla De Cuba“ 1887 (Plaça de la Reina, 5) und die Edifici de Pedro Sánchez de León (1896, Plaça de Santa Caterina), zwei Werke des Architekten Lucas García Cardona und schöne Beispiele für den individuellen katalanischen Jugendstil: Geschwungene Formen, viel Glas, schmiedeeiserne Gitter, gusseiserne Säulen, Keramikgirlanden mit floralen Motiven, barocke und mythologische Elemente wie die tanzenden Bacchantinnen.

Auf der angrenzenden Carrer de la Pau befinden sich fast ausschließlich modernistische Bürgerhäuser. Die Straße ist Teil der Architekturroute.  

Horchatería de Santa Catalina

Prächtige Azulejobilder aus dem 19. Jh. mit Keramik aus Manises verzieren Eingang, Innenraum und Treppe der historischen Horchatería de Santa Catalina. Nach 200-jähriger Tradition wird die Spezialität Horchata de chufa (Erdmandelmilch) zubereitet. Traditionell isst man zu dem süßen Getränk Fartons, luftige und kaum gesüßte Gebäckstangen. Das Café bietet auch Variationen von heißer Schokolade, ungezuckertes Eis, Gebäckspezialitäten und leckere Marmeladen an.
Plaça de Santa Caterina, 6
https://reisebuch.de/vlc7
Mo-So ab 8.15 Uhr ganztägig

Gegenüber befindet sich die Església de Santa Caterina, die zu den ältesten Kirchen der Stadt zählt (1245). Die sechs Glocken ihres weithin sichtbaren, schmalen Turms wurden 1729 aus London geliefert.

Auf der Rückseite der Kirche steht an der Plaça de Lope de Vega Nr. 9 die Casa Más Estrecha. Das nur 107 Zentimeter breite Haus soll das schmalste in Europa und das zweitschmalste Haus weltweit sein. Wenige Schritte weiter beginnt die Carrer de la Tapineria, die oft mit einem themenbezogenen Straßenmarkt für Unterhaltung sorgt. Viele Restaurants laden zu Spezialitäten ein, die man im Freien genießen kann. Am Ende der Straße führt die Carrer de la Corretgeria zurück auf die Plaça de la Reina.

Font del Túria, im Hintergrund die Kathedrale

La Catedral de Valencia

Am nördlichen Ende der Plaça de la Reina befand sich einst ein römischer Tempel und später die größte Moschee der Stadt. Auf ihren Fundamenten wurde vom 13. bis 15. Jh. die vorwiegend gotische Kathedrale errichtet. Ihre barocken Elemente kamen im 18. Jh. hinzu. Die Architekturstile der Epochen spiegeln die drei Portale wider, wenn man die Kirche gegen den Uhrzeigersinn umrundet: Durch einen Renaissancebogen ist die Kathedrale mit dem Arzobispado (Bischofspalast, Carrer del Palau, 2) verbunden, gefolgt von der romanischen Porta del Palau an der Plaça de l‘Almoina. Dieser älteste Eingang wurde vor 1270 gebaut und besitzt maurische Elemente. Auch das Keramikbild mit der mittelalterlichen Stadt lohnt einen Blick, bevor man den nächsten Torbogen, die Verbindung zur Basílica der Schutzpatronin, passiert und zur gotischen Porta dels Apòstols (14. Jh.) auf der Plaça de la Mare de Déu (span. Plaza de la Virgen) gelangt. Jeden Donnerstag tagt vor den Statuen der zwölf Apostel das über 1000 Jahre alte Wassergericht.

An der Plaça de la Reina betritt man die Kirche durch die barocke Porta dels Ferros (span. Puerta de los Hierros), die im 18. Jh. vom deutschen Architekten Konrad Rudolf geschaffen wurde. Sehenswert sind die Kuppel, die Fresken und der Hochaltar mit prächtigen Gemälden. Wertvolle Kunstschätze beherbergen die 27 Kapellen und das Museum, unter anderen ein Gemälde von Francisco de Goya in der Capella de Sant Francesc de Borja und den Heiligen Gral in der Capella del Sant Calze. Zur Besichtigung ist ein Audioguide in Deutsch verfügbar.
Plaça de l‘Almoina
https://reisebuch.de/vlc11
Mo-Sa ab 10 Uhr, So ab 14 Uhr

Der Mythos des Heiligen Gral

Um El Santo Cáliz - den Heiligen Gral, ranken sich viele Geschichten. Spätestens seit der Verfilmung von Dan Browns Roman The Da Vinci Code (Titel der deutschen Edition: Sakrileg) ist die Legende um den Gral jedermann ein Begriff.

Seit Ende des 14. Jh. wird in der Kathedrale eine Reliquie aufbewahrt, mit der Jesus sein letztes Abendmahl zelebriert haben soll. Der Heilige Kelch als Quelle der ewigen Jugend ist eine elliptische Schale aus poliertem Achat, die auf das 1. Jh. v. Chr. datiert wird. Mit ihren bescheidenen Maßen von 14,5 cm x 9,7 cm thront sie auf einem mit Perlen und Juwelen besetzten Fuß mit goldenen Henkeln, der im Mittelalter gefertigt wurde. Zu besichtigen ist der Kelch im alten Kapitelsaal in der Capella del Sant Calze (span. Capilla del Santo Cáliz) des Architekten Andrés Juliá.
Zur Geschichte des Heiligen Kelches: https://reisebuch.de/vlc12

Wahrzeichen mit 360°-Panorama

El Micalet (span. El Miguelete), der achteckige gotische Glockenturm der Kathedrale, wurde im 14. Jh. nach einem Entwurf von Andrés Juliá gebaut und am Tag des Heiligen Michael geweiht. Er gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Seine Höhe beträgt 50,85 Meter, was nach katalanischer Tradition seinem Umfang entspricht. Seinen Namen trägt auch die größte der elf Glocken, der 7,5 Tonnen schwere Micalet, der zur vollen Stunde läutet. Wer die enge Wendeltreppe mit 207 Stufen erklimmt, erreicht eine Plattform rund um die Glocken und wird mit einem grandiosen 360°-Panorama über die Stadt belohnt.

Placa und Basilica de la mare de déu

Der Lieblingsplatz der Valencianos

Gegen Abend entfaltet die Plaça de la Mare de Déu im Schein der Laternen ihren ganzen Zauber und ist Treffpunkt für Jung und Alt, vereint sie doch Geschichte, Tradition und Kultur gleichermaßen. So ist sie auch Schauplatz des Falles-Festes und der Roques.

Den Römern diente der Jungfrauenplatz als Forum. Seit den Mauren tagt das Wassergericht, das jeden Donnerstag um 12 Uhr vor der Porta dels Apòstols Streitigkeiten zwischen den Landwirten der acht Bewässerungsbezirke schlichtet. Ein Urteil wird sofort gefällt und ist unanfechtbar gültig. In ihre schwarzen Roben schlüpfen die acht Laienrichter in der Casa Vestuari, dem Umkleidehaus gegenüber, das die Besucher anschließend über die Geschichte des Tribunals informiert. 
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Hat das 1000 Jahre alte Tribunal de les Aigües heute mehr symbolischen Charakter, so dient es doch dem Respekt vor den Landwirten und ihren Produkten. Dies zeigt auch der Font del Túria (Brunnen) auf der Mitte der Plaça. Die zentrale bronzene Skulptur hält ein Füllhorn mit Früchten und ist umgeben von acht Jungfrauen mit Wasserkrügen, stellvertretend für die Kanäle der Bewässerungsbezirke.

In der altehrwürdigen Basílica de la Mare de Déu dels Desemparats (Basilika der Jungfrau der Schutzlosen) wird die Schutzpatronin verehrt. Täglich werden mehrere Messen gehalten. Dennoch lohnt ein vorsichtiger Blick auf die Fresken in der Kuppel, das Bildnis der Jungfrau Maria und die weißen Marmorstatuen der Sants Vicent Màrtir (Schutzpatron der Stadt) und Vicent Ferrer (Schutzpatron der Comunitat). 
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Archäologische und historische Stätten

Der Glasboden hinter der Kathedrale erlaubt den Blick auf eine 2500 qm umfassende Ausgrabungsstätte des Centre Arqueològic de l‘Almoina. Die Siedlungen des römischen Valentia und der Westgoten (6. Jh.) sowie die Reste einer maurischen Burg (8. Jh.) veranschaulichen 1600 Jahre Stadtevolution. Plaça de Dècim Juni Brut www.reisebuch.de/vlc15 Mo-Sa ab 10 Uhr ganztägig So Eintritt frei.

Das „gehäkelte“ Haus an der Plaça de l‘Almoina

Das „gehäkelte“ Haus, die modernistische Casa del Punt de Ganxo (1906, Plaça de l‘Almoina, 4), wurde um die Capella de Sant Valer (1719) gebaut, Kapelle des Bischofs Valer (Valero), der im Jahr 304 mit seinem Diakon Vicent Màrtir nach Valencia ins Exil kam. Auf der Rückseite befindet sich das Museu Cripta Arqueològica de la Presó de Sant Vicent, das Gefängnis, in dem der Märtyrer Vicent Màrtir verstarb. Zu besichtigen sind eine gut erhaltene Grabkapelle, zwei Gräber und Fragmente römischer Wandmalerei.
Plaça de l´Arquebisbe, 1
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Mo-Sa ab 9.30 Uhr ganztägig
So Eintritt frei.

Wer sich für die Stadtgeschichte interessiert, findet das Museu de la Ciutat im Palau del Marqués de Campo. Zu den Exponaten zählen archäologische Sammlerstücke, Maße und Gewichte sowie Gemälde, die das alte Valencia darstellen. Wechselausstellungen zeigen Werke zeitgenössischer valencianischer Maler.
Plaça de l´Arquebisbe, 3
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Mo-Sa ab 10 Uhr ganztägig,
So und feiertags Eintritt frei.

Neben dem Palast führt die Carrer de la Farina zum Almodí (Getreidespeicher, 15. Jh.). Der Name hat seinen Ursprung im arabischen almud = Scheffel, dem alten Hohlmaß für Getreide. Der Getreidestand des jeweiligen Jahres wurde auf den Wänden markiert. Schöne Wandmalereien konkurrieren mit wechselnden Kunstausstellungen.
Plaça de Sant Lluís Bertran
https://reisebuch.de/vlc18
freier Eintritt So.

Das Regierungsviertel

Ihren Regierungsaufgaben widmet sich die zweifache Hauptstadt in imposanten Palästen, die rund um die Plaça de la Mare de Déu angesiedelt sind. Am Nationalfeiertag der Comunitat Valenciana öffnen sie ihre Tore und präsentieren ihre prachtvollen Räume.

Der gotische Palau de la Generalitat aus dem 15. Jh. Ist Sitz der Regionalregierung der País Valenciano. Zwischen den Plätzen Mare de Déu und Manises nimmt der Palast einen ganzen Häuserblock ein. Der Garten mit Zierorangen gehört ebenso dazu wie das schöne Jugendstilgebäude auf der Carrer dels Cavallers, 9, in dem sich die Zentrale befindet. Carrer dels Cavallers, 2 www.reisebuch.de/vlc19 Mo-Fr vormittags, Eintritt frei.

Das valencianische Parlament, die Corts Valencianes, regiert im prunkvollen Palau de Benicarló, über die Carrer de Navellos nur 150 Meter entfernt. Der Stadtpalast war im 15. Jh. Residenz der einflussreichen Familie Borja, aus der zwei Päpste hervorgingen. Plaça de Sant Llorenç, 4 www.reisebuch.de/vlc20 kostenlose Führung mit Termin.

In den Palästen Marquesos de la Scala und Batlía residiert die Provinzregierung. Der einsame Torre de San Bartolomé war einst Glockenturm der gleichnamigen Stiftskirche, die 1944 einem Brand zum Opfer fiel.
Plaça de Manises 3+4
https://reisebuch.de/vlc21 + https://reisebuch.de/vlc22  

Die Fresken in der Kirche Sant Nicolau

Die „Sixtinische Kapelle“

Etwa 200 Meter weiter liegt die Parròquia de Sant Nicolau. Die vierjährige Restaurierung der spektakulären Fresken auf 2000 qm Gewölbe, Wänden und Säulen brachte die Szenen aus dem Leben von St. Nicolás de Bari zum Leuchten und trug der Kirche den Ruf Sixtinische Kapelle von Valencia ein.
C/ dels Cavallers, 33-35
https://reisebuch.de/vlc26
ganztägig Di-Sa ab 10.30 Uhr und So ab 11.30 Uhr.

Torres dels Serrans - Ehemaliges Stadttor aus dem Mittelalter

El Carme

EMT Torres dels Serrans 5, 28, 95 / Torres de Quart 5, 73

Kulturzentren, Museen und zwei Wehrtürme umrunden das Gassenlabyrinth, in dem sich Kneipen, Boutiquen und Vintage-Läden tummeln. So bunt gemixt wie die Street Art sind die Musik der Bars und ihre Besucher.

Ausblicke

Gut erhaltene Überbleibsel der ehemals drei Stadtmauern sind das arabische Stadttor Portal de la Valldigna sowie die mittelalterlichen Verteidigungstürme Torres de Quart (Westturm, Plaça de Santa Úrsula, 1, www.reisebuch.de/vlc27) und Torres dels Serrans (Nordturm, Plaça dels Furs, https://reisebuch.de/vlc28). Ihre Terrassen besitzen viele Blickwinkel auf die Stadt.
Mo-Sa ab 9.30 ganztägig
freier Eintritt So.

An der beschaulichen Plaça del Carme befindet sich der Fuente de los Niños (Brunnen der Kinder), nach dem Originalgips von Mariano Benlliure aus dem Museu de Belles Arts. Sein bronzenes Profil, ein Werk von Sorolla, ziert die Rückseite des Brunnens.
C/ del Pare d‘Orfens, 1.

Im Labyrinth der Gassen begegnet man kleinen Boutiquen, Kunsthandwerk und den Murals, Graffitis und Mauerbilder, die ihre eigene Geschichte erzählen, wie die Casa de los Gatos (Katzenhaus, Carrer del Museu, 11).

Am Abend verwandelt sich die Carrer dels Cavallers in eine angesagte Partymeile, auf der Vintage-Läden bis spät in die Nacht öffnen. Guten alten Blues, Rock und Jazz lauscht man in den hippen Bars der verwinkelten Gassen.

 

 

Die Museen an der Peripherie

Casa-Museu del pintor José Benlliure de Valencia
Carrer de la Blanqueria, 23
https://reisebuch.de/vlc32
Freier Eintritt So und feiertags

Im Stadthaus der valencianischen Künstlerfamilie Benlliure bekommt man ein lebhaftes Gefühl für das adelige Leben im Valencia des 20. Jahrhunderts. Eingebunden in das originale Interieur präsentieren sich die Werke befreundeter Künstler wie Joaquín Sorolla, Antonio Muñoz Degrain und Santiago Rusiñol. Das Zwischengeschoss widmet sich den Gemälden des berühmten Malers José Benlliure Gil, während die erste Etage Arbeiten seines Sohnes José Benlliure Ortiz (bekannt als Peppino) und seines Bruders Mariano Benlliure Gil (Bildhauer und Maler) zeigt. Die obere Etage dient temporären Ausstellungen. Ein weiteres Glanzlicht ist der mediterrane Garten mit gefliesten Bänken und dem Atelier des Familienoberhauptes, das Kunstwerke, Antiquitäten und zahlreiche Reisesouvenirs der Familie beherbergt.

Casa de les Roques
Carrer de les Roques 3
https://reisebuch.de/vlc33
Freier Eintritt So und feiertags

Einst dienten die elf Felsen des irdischen Paradieses der Unterhaltung des Königs. Seit dem 14. Jh. ziehen die elf Roques, die majestätischen Holzwagen, in der Fronleichnamsprozession biblische und mythologische Figuren in einer festgelegten Reihenfolge durch die Straßen.

Kulturzentrum Centre del Carme
Carrer del Museu, 2
https://reisebuch.de/vlc34
Di-So ab 11 Uhr ganztägig
Eintritt frei

In klösterlicher Ruhe bietet das Konsortium der Museen ein abwechslungsreiches Kulturprogramm von Theater, experimentellem Tanz, Performances, Filmen und Konzerten. Regelmäßige temporäre Ausstellungen widmen sich historischen und zeitgenössischen, vorwiegend valencianischen Künstlern. Nebenbei kann man sich das Convent del Carme aus dem 13. Jahrhundert ansehen.

Centre Cultural la Beneficencia
https://reisebuch.de/vlc38
Di-So ab 10 Uhr ganztägig
freier Eintritt Sa und So

Das Zentrum für mediterrane Kultur präsentiert ein spannendes Programm von klassischen Konzerten, Lesungen, Theater und Shows. Mit der Kultur der Region beschäftigen sich gleich zwei integrierte Museen:

1. Museu de Prehistòria
https://reisebuch.de/vlc39

Das prähistorische Museum widmet sich den Fossilien der Altsteinzeit, der iberischen und römischen Kultur in Valencia sowie der Geschichte des Geldes.

2. Museu Valencià d’Etnologia
https://reisebuch.de/vlc40

Das Museum für Völkerkunde dokumentiert die Entwicklung des valencianischen Lebens und der Traditionen vom Alltag über Handwerk bis zu Ernährung, Festen, Tanz und Musik. Die Dauerausstellung gliedert sich in die Bereiche Stadt, Berge, die Horta sowie die Trocken- und Feuchtgebiete. In Sonderausstellungen mit Videos und Fotografien zum aktuellen Zeitgeschehen sucht das Museum den Dialog mit dem Multikulturalismus.

IVAM Institut Valencià d‘Art Modern
Carrer de Guillem de Castro, 118
https://reisebuch.de/vlc41
Di-So ab 11 Uhr ganztägig
freier Eintritt Fr ab 19.30 Uhr, So und feiertags

Das bedeutende Institut für moderne Kunst und Fotografie verfügt über mehr als 11.000 Werke valencianischer und internationaler Künstler. Repräsentativ für die Avantgarde des 20. Jh. stehen die Exponate des Eisenplastikers und Bildhauers Julio González sowie des Malers und Grafikers Ignacio Pinazo.

Die temporären Ausstellungen zeitgenössischer Künstler umfassen Gemälde, Skulpturen, Videos, Fotografien und grafische Arbeiten. In der Sala de la Muralla werden im Ambiente der alten Stadtmauer Sonderausstellungen gezeigt. Musik, Theater, Workshops für alle Altersstufen sowie ein Café und der Buchladen Dada (https://reisebuch.de/vlc42) runden das Angebot ab.

L’Iber, Museu de Soldadets de Plom
Carrer dels Cavallers, 20-22
https://reisebuch.de/vlc43
Am Wochenende geöffnet, im August auch wochentags.

Im Palast der Grafen Malferit ist die weltweit größte private Sammlung von Zinnsoldaten und Miniaturen zu sehen. In 17 thematisch eingeteilten Räumen von der Antike über die Seidenstraße bis ins 21. Jahrhundert setzt das Museum 95.000 Figuren in historische Szenen. Dazu gesellen sich in weiteren Räumen wechselnde Ausstellungen aus dem Fundus von über einer Million Objekten.

Figuren, Modelle und Ritterburgen können im Shop erworben werden. Historische Miniaturen werden auf Anfrage in der eigenen Werkstatt hergestellt.

Die Fledermauslegende

Während die Truppen des Königs Jaume I. von Aragón im Jahre 1238 vor den Toren Valencias nächtigten, verfing sich eine kleine Fledermaus in einem unachtsam beiseite gelegten Soldatenhelm. Ihr geräuschvoller Flügelschlag weckte die Aufmerksamkeit der Wächter, die alsbald die herannahende Armee der Mauren bemerkten. So konnte der König den feindlichen Überraschungsangriff erfolgreich niederschlagen und Valencia von der maurischen Herrschaft befreien. Als er die Stadt betrat, umkreiste eine Fledermaus sein Haupt, die seitdem als Glücksbringer gilt.

Auf dem Stadtwappen, das man an vielen Gebäuden findet, fliegt sie über der Königskrone, während die zwei „L‘s“ für die Loyalität (lleialtat) zum König stehen. Sie ziert Straßenlaternen, Denkmäler, Glockentürme, Häusergiebel und ist das Maskottchen des FC Valencia, der ihr den Namen Super Rat verliehen hat.

Mercat Central - Die Markthalle für Lebensmittel aller Art

El Mercat

EMT Mercat Central-Llotja 7, 27, 73 / Carda-Moro Zeit 73

Im Viertel der Kaufleute und Händler, außerhalb der arabischen Stadtmauer, ist traditionelles Shopping und Geselligkeit angesagt. Zum Auftakt könnte man sich das Westtor der ehemaligen Medina ansehen:

Galería del Tossal

Auf der Plaça del Tossal befindet sich unter dem Glaskasten ein Teil der arabischen Stadtmauer mit dem Bab al Hanax (Schlangentor), durch das man einst die Medina verließ. Eine Schautafel verdeutlicht die Lage des massiven Ausgangs. 
https://reisebuch.de/vlc44
freier Eintritt So.

Rund um den Platz begegnet man einem lebendigen Nachtleben mit beliebten Bars und Restaurants.

Ein visuelles und kulinarisches Erlebnis

Hinter Buntglasfenstern in den Farben der valencianischen Flagge türmen sich in dem Jugendstilgebäude des Mercat Central (1928) Obst und Gemüse, Käse, Fleisch, Wurst und Backwaren, allerlei Meeresgetier (außer montags), duftende Gewürze, regionale Spezialitäten und Getränke. Fast 300 Händler preisen in wohl geordneten Reihen ihre Ware und manchmal Kostproben an. Mit einer Fläche von 8160 qm zählt Valencias Zentralmarkt zu den größten Frischmärkten in Europa und gewiss zu den schönsten.

Unter der 30 Meter hohen Kuppel bekommt man gegen Mittag bei El Racó de Meri frisch zubereitete Paella, gleich gegenüber gibt es Kaffee und Schokolade zum Dessert. Auch Sternekoch Ricard Camarena hat sich ein Plätzchen gesichert: An der Central Bar (Stand 105-131, www.reisebuch.de/vlc48) kreiert er exklusive Snacks. Für die Durstigen gibt es frisch gepresste Säfte, Horchata, Wein undSekt aus der Region und unzählige Biersorten aus der ganzen Welt.

Außerhalb der Halle, gegenüber der Església de Sant Joan del Mercat (1240, Pl. de Bruges), findet man an den Ständen der Ferreteria Pedros Küchenutensilien, feuerfestes Tongeschirr und Paellapfannen in allen Größen. Auch das Reise-Taschenmesser bekommt hier neue Schärfe.

An den meisten Marktständen kann man mit Kreditkarte bezahlen (vorher fragen!). Für den Großeinkauf gibt es Parkplätze unter dem Markt und sogar einen Lieferservice (servicio a domicilio) für Spanien und Europa.  
Infos im Kundendienstbüro (Atención al Cliente) neben dem Eingang Pl. de la Ciutat de Bruges/Av. del Baró de Càrcer und online in deutsch: https://reisebuch.de/vlc49, Mo-Sa 7-15 Uhr. 

Prunk und Glanz einer Handelsstadt

Das goldene Zeitalter der Kaufleute und Seefahrer brachte der Handelsstadt Valencia Macht und Reichtum. Zeuge dieser ruhmreichen Zeit ist La Llotja de la Seda, die Seidenbörse (15. Jh.). Wie der Name schon sagt, wurde hier Seide gehandelt, aber auch Lebensmittel, Vieh und Saatgut. Für die unterschiedlichen Währungen gab es eine Wechselstube, die Taula de Canvis.

Die Pracht dieses gotischen Meisterwerks liegt in den Details, für die man sich ein wenig Zeit nehmen sollte. Wer das Bauwerk umrundet, entdeckt gekrönte Zinnen, 40 in Paaren gruppierte Medaillen, zum Beispiel Odysseus mit Penelope, und 28 kunstvolle Wasserspeier, die Gargoyles. Der Spitzbogen des Haupteingangs ist reich mit Figuren verziert und wird vom Wappen des Königreiches Valencia gekrönt. Über den Fenstern mit gotischem Flechtwerk halten zwei Engel das Stadtwappen.

Der Haupteingang führt in die Sala de Contractació, die 760 qm große Handelskammer. 24 spiralförmige Säulen öffnen sich wie Palmwedel zu 15 Gewölben mit den Wappen der Zünfte. Eine lebendige Vorstellung von dem mittelalterlichen Treiben liefern jeden Sonntag die Briefmarken-und Münzenhändler, wenn sie hier um Raritäten feilschen. Durch die Kapelle des dreistöckigen Turms gelangt man in die Sala del Tribunal, den Gerichtssaal des Consolat del Mar, und durch den Garten geht es über eine Treppe zur Sala principal, dem prächtigen Konferenzsaal, der eine geschnitzte Holzdecke mit vergoldeten mittelalterlichen Szenen besitzt.
Carrer de la Llotja, 2
https://reisebuch.de/vlc54
ganztägig Mo-Sa ab 9.30 Uhr
freier Eintritt So

Etwa 200 Meter weiter, nahe der Plaça de la Reina, befinden sich im charmanten Rondell des Plaça Redona valencianische Handwerksbetriebe, in denen man kunstvolle Keramik finden kann. www.reisebuch.de/vlc55  

Der prunkvolle Palast des Marqués de Dosaigües © Hilbrecht - Reisebuch.de

La Xerea

EMT Marqués de Dosaigües-Pau 6, 26, 31, Palau de Justícia-Glorieta 6, 9 , 11, 16, 26, 28, 31, 32, 70, 71, 81, N2, N10

In dem ruhigen Wohnviertel residierten nicht nur viele Monarchen, hier trifft man auch auf seltene Kunstsammlungen und die älteste Kirche der Stadt.

Im Palau del Marqués de Dosaigües

Ein weiteres Vermächtnis von Ruhm und Macht ist der Palast der reichen Kaufmannsfamilie Rabassa de Perelló, bekannt unter dem Titel Marqués de Dosaigües, die im 18. Jh. die besten Architekten, Künstler und Dekorateure des Königreiches beschäftigten, um ihr herrschaftliches Anwesen in ein ästhetisches Kunstobjekt zu verwandeln:

Eine reich dekorierte Fassade, ein Alabasterportal mit einer Marienstatue und Rokokofiguren, prächtige Kutschen im Patio sowie 16 verschwenderisch gestylte Räume, die noch ihr originales Interieur besitzen. Zum Beispiel die Sala de porcelana mit Möbeln aus fein bemaltem Dresdner Porzellan, und die Sala de los Pinazo mit einer Gemäldesammlung des valencianischen Künstlers.

Die zweite Etage beheimatet das Museu Nacional de Ceràmica i de les Arts Sumptuàries „Gonzàlez Martí“. Die Sammlung von Martí widmet sich traditionellen Festen und Bräuchen ebenso wie der Keramikkunst. Besondere historische Einzelstücke sind Azulejos aus der Moschee der Mauren und eine typisch valencianische Küche mit Tellern, die die Handschrift Pablo Picassos tragen.
C/ del Poeta Querol, 2
https://reisebuch.de/vlc58
freier Eintritt unter 18 und ab 65 Jahren sowie Sa ab 16 Uhr und sonntags.

Plaça del Collegi del Patriarca

Der friedliche Renaissanceplatz beheimatet bedeutende und wenig bekannte Kunstsammlungen:

Reial Collegi del Seminari del Corpus Christi
Carrer de la Nau, 1
https://reisebuch.de/vlc60

Am Morgen erklingen die gregorianischen Gesänge der Novizen in der Kirche der Königlichen Seminarschule (Di-So 9.30 Uhr, Do 18.30). Das Gotteshaus ist fast vollständig mit Fresken aus dem Leben der Schutzpatronen Sants Vicent Màrtir und Vicent Ferrer bedeckt und kann nur bei einem Besuch des Klosters aus dem 16. Jh. Besichtigt werden.

Gründer des Prieserseminars (1583) war der Erzbischof, Patriarch und Kunstsammler Juan de Ribera. Seine Statue, von Mariano Benlliure 1896 in Rom gefertigt, steht auf dem Klosterhof, umgeben von einem Kreuzgang mit Säulen aus toskanischem Marmor.

Der geführte Rundgang zeigt auch Fresken und kostbare flämische Wandteppiche aus Belgien/Tournai (1500-1530) in der Capella del Monument und Riberas Pinakothek mit Werken von El Greco, Ribalta, Caravaggio und anderen Künstlern im Museu Del Patriarca.

Centre Cultural La Nau
Carrer de la Universitat, 2
https://reisebuch.de/vlc61

Die im Jahr 1498 gegründete Universitat de Valencia hat ihren historischen Sitz in ein Kulturzentrum verwandelt, nachdem ihre Campusse im Zuge der Erweiterungen in den Norden der Stadt verlegt worden waren.

Eine ständige Ausstellung zeigt die Kollektion zeitgenössischer Werke des in 2015 verstorbenen Kunstsammlers Martínez Guerricabeitia. Hinzu gesellen sich Wechselausstellungen zu aktuellen Themen und kulturelle Veranstaltungen wie Kino und klassische Konzerte.
Eintritt frei.

Plaça de la Porta de la Mar

Eine der schönsten Straßen, die Carrer de la Pau, führt von der Plaça de la Reina schnurgerade zum Park Jardins de la Glorieta vor dem Palau de Justícia (Justizpalast, San Francesc). Im Schatten der riesigen australischen Feigenbäume, die 1852 gepflanzt wurden, kann man einen Augenblick verweilen und sich den sprudelnden Font del Tritó und die Skulpturen der valencianischen Maler Francisco Domingo Marqués, Antonio Muñoz Degrain und Joaquín Agrasot anschauen.

Dem Garten gegenüber steht ein Denkmal in Erinnerung an die Gefallenen des Spanischen Bürgerkrieges. Das Tor aus weißem Marmor wurde 1946 an die Stelle der mittelalterlichen Porta de la Mar, einem der früheren Eingänge in das christliche Valencia, errichtet. Es ist mit militärischen Elementen verziert und wird von zwei Stadtwappen mit der typischen Fledermaus gekrönt.

Rund um die Plaça de Tetuán

Schon viele Monarchen residierten im Palau del Comte de Cervelló an der Plaça de Tetuán, um bedeutende historische Entscheidungen zu fällen. Das heutige Museum für Lokalgeschichte beherbergt das historische Archiv ebenso wie den Holztisch der Taula de Canvis. Highlight ist die Galerie der Bourbonen-Dynastie, die allein in Spanien 13 Könige stellte, inklusive des seit 2014 regierenden König Felipe VI. aus dem Hause Bourbon-Anjou.
Pl. de Tetuán, 3
https://reisebuch.de/vlc62
freier Eintritt So und feiertags.

Gegenüber legte König Jaume I. von Aragón 1239 den Grundstein zum Bau des Convent de Sant Doménec. Der Kreuzgang mit gotischem Flechtwerk ist von zahlreichen Kapellen umgeben, die unter anderen das Familienwappen des Papstgeschlechtes der Borja tragen.

Herausragend sind die Capella Reial (Königskapelle) mit einem imposanten sternförmigen Gewölbe, das ohne Strebepfeiler direkt auf den Wänden ruht, und die Capella de Sant Vicent Ferrer (15. Jh.) mit einer fantastischen Kuppel, die der Kuppel im Petersdom in Rom ähnelt. An die Seidenbörse erinnert der Salón de las Palmeras (Palmsaal) im Kapitelhaus, dessen Gewölbe von acht schlanken Säulen mit 64 Palmblättern gebildet wird.

Gegenwärtig wird das Kloster vom spanischen Militär genutzt und kann nur in einer Gruppe nach Terminvereinbarung kostenlos besichtigt werden.
Plaça de Tetuán, 22
Telefon: +34961963038

Das Jugendstilgebäude des Centre Cultural Bancaixa ist ein Werk des valencianischen Architekten Lucas García Cardona. In wechselnden Ausstellungen widmet sich die Stiftung Bancaixa der zeitgenössischen Kunst.
Plaça de Tetuán, 23
https://reisebuch.de/vlc64
freier Eintritt So.

Auf der Rückseite des Kulturzentrums befindet sich die Casa Natalícia de Sant Vicent Ferrer, das Geburtshaus des Schutzpatrons der Comunitat, bekannt als Pouet de Sant Vicent. Auf Fliesenbildern sind Szenen mit den Wundern des Sant Vicent zu sehen. Das Haus hat für die Valencianos eine große emotionale Bedeutung.
Carrer del Pouet de Sant Vicent, 1
https://reisebuch.de/vlc65
Eintritt frei

Nur wenige Schritte weiter findet man an der kleinen Plaça de Sant Vicent Ferrer die barocke Església de Sant Tomàs Apòstol (18. Jh.), die von weitem an ihrer schönen blauen Kuppel zu erkennen ist. Gleich daneben steht die älteste Kirche der Stadt:

Die romanische Església de Sant Joan de l‘Hospital war die erste Kirche, die (zusammen mit dem Krankenhaus) nach der Eroberung 1238 gebaut wurde. Ein Besuch lohnt allein schon wegen der großartigen Wandmalereien in der Capella de Sant Miquel Arcàngel.
Carrer del Trinquet de Cavallers, 5
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Mo-Fr Eintritt frei

Aus dem 14. Jh. stammen der Palau de L‘Almirall d’Aragó und sein arabisches Badehaus. Die Banys wurden bis zum 20. Jh. genutzt und können besichtigt werden.
Carrer dels Banys de l‘Almirall, 3-5
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ganztägig Di-Fr ab 10 Uhr, Sa-So ab 9 Uhr.

Geht es um die Taufe ihrer Kinder, ist die Taufkapelle von Sant Vicent Ferrer in der Església de Sant Esteve (1276) für die Valencianos die erste Wahl.
Plaça de Sant Esteve, 5.

 

 

San Francesc

EMT Plaça de l‘Ajuntament 4, 6, 8, 9, 10, 11, 13, 16, 19, 28, 32, 62, 67, 70, 71, 72, 81 sowie die Nachtbusse N1 bis N10

Das Mekka für Architekturfans birgt die größten Schätze des einstigen Königreiches und drei historische Theater.

Die Plaça de l‘Ajuntament

Der weitläufige Rathausplatz wird von imposanten modernistischen Gebäuden geprägt, in denen sich die großen Banken, Versicherungen, Hotels und das Postamt niedergelassen haben. Das schönste Bauwerk ist das Ajuntament (Rathaus) mit seinem charakteristischen Uhrenturm und einer reich dekorierten Jugendstil-Fassade, deren Gestaltung 1906 begann. Der berühmte Balkon, von vier Säulen gestützt, wurde 1967 zugefügt. Hier ruft die Falleskönigin vom 1. bis 19. März jeden Mittag zur Mascletà. Die Marmorreliefs sowie die Figuren neben dem Stadtwappen sind Werke von Mariano Benlliure (1917).

Im Inneren führt eine breite Marmortreppe zum Kristallsaal, der 1929 von König Alfonso XIII. eröffnet wurde und Buntglasfenster, Marmorreliefs sowie zwei böhmische Leuchter unter einer bemalten Kuppel besitzt. Den Plenarsaal schmücken polierte Granitsäulen aus Deutschland.

Das integrierte Museu Històric Municipal (1927, Historisches Stadtmuseum, nicht zu verwechseln mit dem Museu d‘Història in Mislata hütet das symbolträchtige Erbe des Königreiches Valencia:

Zu besichtigen sind Fresken von Ramón Stolz Viciano mit den valencianischen Königen, wie dem Eroberer Jaume I. d‘Aragó, sowie sein Schwert und Schild und seine Büste. Bedeutend für die Stadtgeschichte sind die Flagge der Muslime und der Schlüssel zum Stadttor Torres dels Serrans , die nach der Eroberung an die Christen übergeben worden waren. Die bunte Kassettendecke zeigt die Wappen der an der Eroberung beteiligten Ritter. Die originale Flagge und das Códice del Llibre dels Furs (Gesetzbuch) des Königreiches sind ebenfalls ausgestellt.
Plaça de l‘Ajuntament, 1
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Mo-Fr 8.30-14 Uhr
Eintritt frei

Gleich nebenan befindet sich die Touristeninformation und gegenüber das Edifici de Correus (Postamt) von 1922. Die fünf Figuren im Rundbogen über dem Eingang sind eine Allegorie auf die klassischen Kontinente. Darüber befinden sich das Königliche Wappen und eine Uhr. Die Kuppeln der Türme zu beiden Seiten der Fassade sind mit Zink beschichtet und mit vergoldeten Girlanden verziert. Der imposante Innenraum besitzt eine Glaskuppel aus 370 Glasplatten mit den Wappen der spanischen Provinzen.
Plaça de l‘Ajuntament, 23
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Für Architekturfans lohnt es sich, sowohl die Plaça de l‘Ajuntament als auch den Häuserblock mit dem Postamt zu umrunden, um weitere Fassaden mit kunstvollen Türmchen und verschnörkelten Balkonen auszumachen. Sehr schön anzuschauen ist auch die Passatge de Ripalda im Norden der Plaça. Fortsetzen lässt sich die Architekturroute mit dem nahen Jugendstilbahnhof Estació del Nord in Extramurs und dem Bezirk L‘Eixample.

Drei historische Theater

Teatre Principal
Carrer de les Barques, 15
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Das älteste Theater der Stadt, mit einer Fassade von Sebastián Monleón Estellés, öffnete erstmals seine Tore im Jahr 1832. Der Innenraum wurde im Rokoko-Stil mit Fresken von Vicente Camarón Torra verziert. Nach einem Umbau gestaltete Ramón Stolz Viciano die Fresken in der Lobby. Das Theater hat eine Kapazität von 836 Sitzplätzen. Geboten werden Theater, Tanz und Oper.

Teatre Olympia
Carrer de Sant Vicent Màrtir, 44
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Das beliebte Jugendstil-Theater eröffnete 1915 und lockt mit einem modernen Programm von Theaterstücken, Musicals und Comedy sowie Rabattaktionen.

El Teatre Cinema Rialto
Plaça de l‘Ajuntament, 17
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Das Rialto Theater wurde 1939 zum Ende des Modernisme erbaut. Während die Fassade unter Verwendung von Eisen und Glas einer strengen Geometrie folgt, finden sich im Inneren zahlreiche Elemente des katalanischen Jugendstils. Auf dem Programm stehen Theaterstücke, Filme und Musik. La Ciutat Vella / San Francesc

 

Zwei großartige Museen

Museu Valencià de la Illustració i la Modernitat
Carrer de Quevedo, 10
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Freier Eintritt Sa, So und feiertags
Das moderne Kunstmuseum MuVIM widmet sich der Aufklärung und Moderne. Die aufwändige Dauerausstellung La aventura del pensamiento (Das Abenteuer des Denkens) entführt den Besucher auf eine historische Zeitreise von den großen Denkern des Mittelalters bis zur modernen Wissenschaft der Gegenwart. Für die interaktive, geführte Tour lässt sich am Eingang unkompliziert ein Termin vereinbaren. Sehenswert sind auch die Sonderausstellungen zu Fotografie, Comic, Grafik und Design.

Museu i Collegi de l‘Art Major de la Seda
Carrer de l‘Hospital, 7
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Das Seidenmuseum dokumentiert nicht nur mit über 600 Schriftstücken, seidenen Trachten und einer Werkstatt den Seidenhandel vom 15. bis 19. Jahrhundert, die Räume und Balkone sind auch mit kostbaren Fliesen ausgelegt. Keramische Highlights sind die Sala d‘actes und die Kapelle mit einem antiken Keramikboden und einem 10,5 qm großen Fliesengemälde.

Hilbrecht, Reiseführer Valencia, Reisebuch Verlag

 

 

 

Der Reiseführer von Brigitte Hilbrecht: Valencia - Kulturmetropole zwischen Reisfeldern und Orangenbäumen aus dem Reisebuch Verlag enthält weitere Reisetipps sowie viele Adressen und Empfehlungen für Hotels, Restaurants, Bars und Freizeitaktivitäten.