Erst in den 1980er-Jahren wagte Tacoronte im Norden Teneriffas einen Neuanfang. Die regionalen Weinbauern garantieren seither unter der gemeinsamen Herkunftsbezeichnung »Tacoronte-Acentejo« eine DOC vergleichbare Güteklasse. Andere Anbaugebiete zogen nach. Inzwischen stellen sich Jahr für Jahr im Mai alle kanarischen DOC- Weinhersteller auf der berühmten Tacoronter Alhondiga (ursprünglich ein Kornmarkt) einer Qualitätsprüfung.

Während Tacoronte-Acentejo und Valle de La Orotava auch für ihre Rotweine (Tintos) Anerkennung finden (z.B. La Isleta, La Palmera, Viña Norte, Eras de Marques, Gran Theyda), kommen unter der Bezeichnung Ycode-Daute-Isora meist Weißweine auf den Markt (z.B. Cueva del Rey). Die Gegend im  Nordwesten Teneriffas umfaßt neun Gemeinden um das Städtchen Icod de los Vinos herum, die früher zum Herrschaftsgebiet der Menceys Ycode und Daute gehörten. Auch zwei Anbaugebiete im Süden – Valle de Güímar und Abona – machen mit Rosados und Blancos von sich reden (Brumas de Ayosa, Cumbres de Abona, Flor de Chasna).

Die am häufigsten angebauten Trauben sind Listan negro (oft mit negramoll verfeinert) und Listan blanco. Während auf Lanzarote noch größere Mengen Malvasia vorzugsweise in einer trockenen Variante gezogen werden, findet man ihn auf Teneriffa nur noch vereinzelt im Anagagebirge .

Die meisten tiñerfenischen Weine sind leicht bis frisch und gute Tafelweine. Das gilt auch für Rotweine, die in den ersten beiden Jahren getrunken werden sollten. Canarios schätzen ihren Rosado. Obwohl heute die Anbaufläche für Wein größer als die für Bananen ist, deckt die Produktion den Bedarf nicht.

Zwar sind Inselweine in jedem Supermarkt gut vertreten, spanische Festlandweine füllen jedoch die meisten Regale. Der hohe Weinkonsum geht auch auf das Konto der jährlich fast 5 Mio. Touristen. Umgekehrt werden aber im spanischen Mutterland keine kanarischen Weine vertrieben. Vor allem beim Rotwein reicht kein Inselwein an die iberischen Qualitätsweine heran. Zudem haben kanarische Weine wegen der kleinterrassierten Anbauflächen hohe Produktionskosten. Für einen Inselwein zahlt man mit € 7 mehr als für einen vergleichbaren Festlandwein.

Die Zeiten, als kanarischer Wein in aller Munde war, haben also bislang kein Comeback feiern können. Aber es entwickelt sich auf Teneriffa zur Zeit eine von fremdem Kapital unabhängige, eigenständige Weinkultur.

Einen Überblick über Teneriffas Weine gibt das Museo del Vino in El Sauzal. Ebenfalls Salida 21, aber oberhalb der Autobahn (Richtung Ravelo) die Kellerei Bodega Monje, Camino Cruz Leandro 36, Tel. 922-585027, Mo-Fr 10-19, Sa bis14 Uhr; ab 2009 mit Restaurant; www.bodesgasmonje.com), im Süden die Cooperativa Cumbres de Abona.

Gut sortiert ist die Bodega San Sebastian in Santa Cruz, San Sebastian 55, gegenüber dem Mercado bei der Grünanlage; Tel. 922-216853.

Tinerfeñische Regionen mit Qualitätssiegel

(Denominación de Origen/D.O.)

• Tacoronte Acentejo
• Valle de Orotava
• Ycoden Daute Isora
• Valle de Güímar
• Abona

In Restaurants beliebt sind folgende Weine
- weiß:
• Viña Zanata
• Viñátigo
• Brumas de Ayosa
• Frontos (ecológico)
• Monje
• Flor de Chasna
- rot:
• Viña Norte
• Arautava
• Miranda