Ein Bruchsystem in der ozeanischen Platte in Form eines nach links unten gekippten Y formte Teneriffa. Die beiden Arme des Y, die Nordwestecke (Tenogebirge) und die Südwestecke (Gegend um Adeje) laufen in einem Winkel von etwa 120° dort zusammen, wo sich heute das Teidemassiv befindet. Das »Standbein« des Y bildet die Cordillera Dorsal (auf der Linie zwischen Teide und La Laguna) mit dem abschließenden Anagagebirge.

1. Spaltenvulkanismus

Diese drei zunächst unverbundenen Gebiete (Teno/Adeje/Anaga) wurden vor etwa 7-5 Mio. Jahren aus harten basaltischen Laven aufgebaut. Der Druck aus tiefer liegenden Magmakammern brach das Gestein immer wieder auf. In den entstandenen Spalten stieg Magma hoch. Heute, nach vielen Millionen Jahren der Erosion, ist nur noch das harte eingeschlossene Gestein in den Spalten übriggeblieben. Die eng nebeneinander stehenden Felsen machen deutlich, dass immer wieder Spalten aufgebrochen wurden.

2. Rückgrat

Später, vor ca. 3-2 Mio. Jahren bildete sich das von Nordost nach Südwest gerichtete Spaltensystem, auf dessen Kamm die Straße von La Laguna zum Teide-Nationalpark verläuft. Große Mengen Lava flossen punktuell seitlich nach Norden und Süden aus, welche heute u. a. die Begrenzungen (Laderas) der Täler von La Orotava, Güímar und Icod bilden. Eine andere Theorie besagt, das Orotavatal habe erst durch die Zerstörung des riesigen Vulkans, der ein Vorläufer des Teide war, sein jetziges Gesicht bekommen.

3. Urvulkan

In der nächsten Phase verlagerte sich der Vulkanismus auf das Ende der stetig ansteigenden Cordillera Dorsal (Rückgrat), dem Gebiet des heutigen Teide. Im Gegensatz zu den bisher linear aneinandergereihten »Öffnungsspalten« bildete sich ein zentraler Vulkan, voraussichtlich mächtiger und höher als der Teide.

Auch die Zusammensetzung des vulkanisches Materials änderte sich. Waren es bisher basaltische Laven, trat jetzt trachytische und phonolytische Lava aus.

4. Zerstörung des Urvulkans

Vor etwa 170 000 Jahren stürzte der Urvulkan nach gewaltigen Ausbrüchen ein und veränderte durch die ungeheure Menge des sich neu verteilenden Gesteins die Gestalt Teneriffas.

5. Teide

Im entstandenen Kessel (Caldera) bildeten sich neue Vulkane, aus denen das heute bestehende Teidemassiv mit dem Pico Viejo hervorging.

6. Jüngerer Vulkanismus

Vor allem zur östlichen und südlichen Flanke der Insel wurden während einer späteren Phase in explosiven Eruptionen Aschewolken und Lockermaterialen (Bimsstein, Tuffs, Lapilli) ausgestoßen, die das ältere Gestein überdeckten und neues Terrain vom Meer hinzugewannen. Außerdem bildeten sich bis in die Neuzeit hinein an den Hängen rund um die Insel – mit Ausnahme der Anaga-und Tenoregionen – in unterschiedlicher Dichte weit über 100 kleine Aschekegel heraus.

Der jüngste Vulkanismus der Insel stellt die Verbindung zwischen dem Teidemassiv und dem Teno her. Davon zeugen die schwarzen noch unverwitterten und nicht mit Erde bedeckte Gesteinsmassen der Ausbrüche der Montaña Negra (1706), der Narices de Teide (1798) und des Chinyero (1906). Zur Entstehung des gesamten Archipels.