Übersicht

Prägende Geologie

Teneriffa gleicht einem gleichschenkeligen Dreieck, dessen spitzer Winkel nach Nordosten zeigt. Etwas oberhalb des Dreieckschwerpunkts ragt der kegelförmige Teide (3.715m) aus einer riesigen, 2.200 m hohen Kraterebene (Las Cañadas), von der sich ein kiefernbewaldeter Bergkamm (Cumbre Dorsal) nach Nordosten zieht. Er läuft in einer ausgedehnten Senke aus, dem Valle de Aguere (ca. 500-600 m), in der der Nordflughafen (Los Rodeos) und die einstige Hauptstadt La Laguna liegen. Von den Cañadas bzw. dem Kamm fällt die Landschaft – durchbrochen von vielen z.T. tiefen Schluchten (Barrancos) – ins Meer; im Norden steiler als an der Süd- und Ostküste. Nur im äußersten Nordosten und Nordwesten ragen wiederum schroffe, wildromantische Massive bis zu 1.000 m Höhe auf, das Anaga- und das Tenogebirge.

Mikrokosmos

»Auf sieben Inseln um die Welt« heißt ein kanarischer Werbeslogan und beschreibt Teneriffa im Zentrum dieses kleinen Universums als besonders mannigfaltig: Das ganze Jahr über Sonnenbaden und Schwimmen im Meer (zuweilen November bis April Schnee auf dem Teidegipfel), pechschwarze Lavawüsten, helle Tuffstein-Felder, schroffe Schluchten neben bizarren Felsformationen (Roques), ausgedehnte Lorbeerbaum- (Laurisilva) und Kiefernwälder, senkrechte Steilküsten oder schwarze Sandbuchten und immergrüne, blühende Gartenlandschaften. Was im kanarischen Mikrokosmos fehlt, sind Seen, Flüsse und Auen.

Umbruch

Erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts erlebte das Naturparadies Teneriffa radikale Eingriffe. Insbesondere an den Küsten und unteren Hanglagen wurde eine moderne Infrastruktur geschaffen, die für die kleine Insel vergleichsweise mächtig ist: Ein im Norden und Süden extrem dichtes Straßennetz mit einer um Dreiviertel der Insel laufenden Ringautobahn, zwei internationale Flughäfen und im Großraum Santa Cruz/La Laguna – mit 380.000 Einwohnern etwas größer als Mannheim – zahlreiche ambitionierte Großstadtprojekte internationaler Architekten.

Zersiedelung

Viele Küstenabschnitte sind total zersiedelt, um die alten Dorfkerne herum drängen sich engstehende, manchmal unverputzte Zementblockhäuser, Ortskerne lassen sich kaum noch erkennen. Erst nach einem einjährigen Baustopp für neue touristische Anlagen im Jahr 2001, den man aber kaum einhielt, wurde forciert an einem inselweiten Raumordnungsplan gearbeitet. Bis dato baute man in jeder der 31 Gemeinden, wie es kam. Nur die höheren Lagen blieben dank ausgedehnter Naturschutzgebiete (47% der Inselfläche!) von der Bauwut verschont.

Keine Dorfromantik

Um das ursprüngliche Teneriffa zu finden, muss man schon genauer hinschauen und nach altkanarischer Dorfromantik lange suchen. Liebliche Weiler sind selten. Eher trifft man auf Fischer- und Gebirgssiedlungen von unverwechselbarer Herbheit.

Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Landschaften Teneriffas finden Sie hier:

Teneriffas Landschaft - Strände, Pools und steiler Fels

Teneriffas Landschaft - Grüne Wälder, tiefe Schluchten, schroffe Gipfel

Teneriffas Landschaft - Kolonial- und Großstadtflair