Besuch des Teide Nationalparks auf Teneriffa, Teil II

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Lapilli

Nach weiteren 2 km liegen zu beiden Seiten der Straße felsdurchsetzte, beige bis graublaue Lapillifelder. Anschaulich werden hier auf einer Tafel etwas abseits vom Parkplatz unterschiedliche Magma-Zusammensetzungen erklärt. Je weniger Gase die Magma enthält, desto ruhiger ist ihr Lavafluss (Colada). Magma mit hohem Gasgehalt fließt nicht einfach aus, sondern wird in mehr oder weniger heftigen Explosionen hochgeschleudert. Vereinzelt wirbeln große Glutbälle durch die Luft und formen spindelförmige Lavabomben. Hauptsächlich regnet es aber kleine, leichte Steinchen, Lapilli, welche dann die hellen Bimssteinfelder bilden.

Montaña Blanca

Wiederum einige Kilometer westlich beginnt (km 40 der TF 21) rechts der Pfad/Sendero 7. Über helle Bims- und Lapillifelder der Montaña Blanca gelangt man zur Berghütte Alta Vista, nach ca. 10 km zur Rambleta und – aber nur mit Genehmigung – auch zum Teidegipfel.

Bimssteinfelder

Der erste Abschnitt des Sendero 7 über die Bimsstein-Felder der Montaña Blanca (2.680 m) bis zu den Huevos del Teide ist auch bei Hobby-Wanderern beliebt und geologisch interessant. Bims ist ein sehr leichtes, poröses, schwimmfähiges Gestein, das an einen Schwamm erinnert. Es wird während explosionsartiger Ausbrüche bei relativ niedriger Temperatur ausgeworfen. Die Gase verfangen sich während der Erstarrung im Gestein. Auf diesem zu Lapilli zerkleinerten Bims lässt es sich schwer gehen.

Huevos del Teide

Nach einer guten halben Stunde Gehzeit auf dem Sendero 7 sieht man links eine geologische Besonderheit, die Huevos del Teide, auf den hellen Bimsfeldern abgelagerte dunkle große Steine. Diese verstreut liegenden »Eier« sind wahrscheinlich keine herausgeschleuderten Vulkanbomben, sondern vom Lavafluss (Colada) auf steilem Gelände abgebrochene Lava. Als glühende Bälle rollen sie ihm dann wie eine Lawine voraus und landen wie Fremdkörper in einer ganz anderen Gesteinslandschaft. Einen noch besseren Eindruck von den Bimsfeldern und den Huevos vermittelt 20 min später die Montaña Blanca (10 min vom Sendero 7 links ab). Hin- und Rückweg von der Straße dorthin ca. 2 Stunden.

Teideaufstieg

Wer den Sendero 7 zum Teide (Seilbahn-Bergstation) weiterwandern will, braucht dringend dreierlei: beste Kondition (dünne Luft), warme Kleidung und gutes Wetter. Vom Abzweig zum Mirador Montaña Blanca sind es noch 1.300 Höhenmeter bis zur Schutzhütte Altavista (2 Stunden), und von dort noch ca. 60 min (500 Höhenmeter) bis zur Seilbahn. Nach weiteren 25-30 min steht man dann on the top (3.718 m).

Nimmermüde und Hartgesottene gehen weiter über den Pico Viejo bis hinunter zur Straße TF 38 Boca de Tauce-Chio (weitere 12,5 km, Sendero 9, anstrengend). Eine Genehmigung (permiso) ist auch dafür erforderlich.

aa-Laven

Gegenüber dem Startpunkts zur Montaña Blanca blickt man auf ein großes schwarzes, sogenanntes aa-Lava-Feld. Diese Laven mit rauer Oberfläche werden in Spanien Malpaís genannt (unfruchtbares Land, englisch: badlands); sie sind extrem unwegsam. Die Caldera ist seit ihrer Entstehung mit vielen Laven vollgelaufen, die in Form, Farbe und Mineraliengehalt unterschiedlich sind. Weniger zähflüssige, schneller fließende Lava bildet sanftere Oberflächen. Auf Hawaii nennt man diese Lava pahoehoe («Land, auf dem man barfuß laufen kann«).

Ein Malpaís kann aus spitzem Gestein oder großen verstreut liegenden Brocken bestehen. Letztere entstehen, wenn die Lava extrem zähflüssig ist. In den Cañadas trifft man oft auf aa-Lava.

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