Mirador el Tabanal Negro
Etwas weiter westlich vom Mirador el Tabanal Negro (mit anschaulicher Erklärungstafel) blickt man auf aa-Lava, die kaum über den Magma-Schlot hinausgekommen ist. Gleich nach dem Austreten verhärtete sie und zerbarst in große Brocken. Extrem zähflüssige Lava, die am Magmaschlot erstarrt, bildet oft eine Art Haube oder Hut um den Schlot herum, wie im Fall des Sombrero genannten Bergs bei Vilaflor.
Abendspaziergang
Circa 200 m südlich des Parador Nacional zweigt ein Asphaltweg von der TF 21 nach Osten ab. Er endet nach ca. 1 km an einer Schranke. Dort beginnt die weiter unten beschriebene Wanderung Siete Cañadas. Sie läuft gleich zu Anfang durch die Piedras Amarillas (»gelbe Steine«), die bei untergehender Sonne intensiv glühen. Über ihnen erhebt sich der Gipfel der Montaña Guajara mit stufenförmig erodierten horizontalen Lava-Ablagerungen. Er ist mit 2.715 m der höchste der Caldera-Wand.
Los Roques und Llano de Ucanca
In einer Linie stehen die markanten Felsen Roques de García gegenüber dem Parador jenseits der Straße. Sie sind ein Hauptanziehungspunkt für alle Ausflügler. Dort fühlt man sich wie in der Kulisse eines Wildwestfilms. Die Roques bestehen aus Magma, die vor ihrem Austritt in den Förderschloten erstarrte (Plutone) und von der Erosion freigelegt wurde (wie das Fortaleza). Sie bilden die Grenze zur Llano de Ucanca, einer ausgedehnten Ebene, dem »Pfannenboden« der Caldera sozusagen.
Caldera oder Erdrutsch?
Eine Theorie besagt, die Llano de Ucanca sei eine zweite Caldera, entstanden durch einen anderen weggesprengten oder eingestürzten Vulkan. Die Roques wären Überbleibsel der westlichen Wände der Urvulkan-Caldera. Eine andere Theorie hält jedoch diese Plutone und das umgebende Hartgestein für so stabil, dass sie bei dem Erdrutsch, der den Urvulkan zerstörte, nicht mitgerissen wurden.
Regen- und Schmelzwasser spült Felsbrocken vom Teidekegel, aber auch viele leichtere Partikel, die weniger Wasser durchlassen und sich über dem groben Gestein absetzen. Da die Calderawand relativ undurchlässig ist, wirkt sie wie eine Staumauer. So kann sich hier mehr Wasser als anderswo ansammeln und die Ucanca-Ebene vorübergehend in einen flachen See verwandeln.
Die arg verwitterte »Kathedrale« in der Ebene von Ucanca weist noch Ansätze der Säulenstruktur auf, die bei der Abkühlung mächtiger (dicker) Lavaströme auftritt (auch Los Órganos und die Basaltrosette). Durch Verwitterung sind aber auch horizontale Risse entstanden.
Tipp für Fotografen
Die Roques bilden bestechende Konturen im Licht des Sonnenuntergangs. Andererseits erkennt man nur beim morgendlichen Lichteinfall die für sie typischen Strukturen.